Liebe Bürgerinnen und Bürger,
am vergangenen Wochenende begingen wir den Volkstrauertag – einen Tag des Gedenkens, der uns an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert. Es ist ein Tag, an dem wir innehalten und uns unserer Verantwortung bewusst werden, das Geschehene niemals zu vergessen. Besonders diejenigen, die direkt von Krieg und Verlust betroffen sind, tragen oft bis heute schwer an diesen Erfahrungen. Sie fühlen und gedenken anders als viele von uns, für die diese schrecklichen Ereignisse glücklicherweise nur Teil der Geschichtsbücher sind.
In diesem Jahr gab es zum ersten Mal keine Kranzniederlegung in unserer Gemeinde. Diese Entscheidung wurde bewusst getroffen. Stattdessen haben wir uns entschieden, die Deutsche Kriegsgräberfürsorge finanziell zu unterstützen. Mit dieser Spende möchten wir einen nachhaltigen Beitrag leisten, die Erinnerungskultur zu bewahren und die Pflege von Kriegsgräbern zu ermöglichen – denn diese Gräber sind stille Mahnmale, die die Schrecken von Krieg und Gewalt sichtbar machen.
Ein Kranz ist zweifellos ein würdiges Zeichen des Gedenkens, doch wir sehen in der Spende eine andere, genauso bedeutungsvolle Form des Erinnerns und Unterstützens. Diese Entscheidung soll keine Tradition brechen, sondern sie auf eine neue Art fortführen – indem wir über den Moment hinauswirken und aktiv helfen, das Andenken an die Opfer zu bewahren.
Ich hoffe auf Ihr Verständnis und lade Sie ein, sich selbst einen Moment Zeit zu nehmen, um in Stille zu gedenken – sei es für diejenigen, die in den Kriegen ihr Leben lassen mussten, oder für die, die auch heute noch unter den Folgen von Gewalt und Vertreibung leiden. Lassen Sie uns gemeinsam dafür einstehen, dass solche Zeiten nie wiederkehren.