Leben im Dorf
Mit der Initiative „Leben im Dorf“ fahren wir in der Verbandsgemeinde Wallmerod seit nunmehr 2 Jahrzehnten einen klaren Kurs, es gilt Innen- vor Außenentwicklung. Diese Strategie hat zu einer Belebung der Ortskerne beigetragen, Brachflächen in den Ortslagen in Nutzung gebracht und Leerstände vermieden.
Aktuell liegen wir bei über 500 geförderten Objekten (Stand 10.12.2024: 516). Über 100 Millionen Euro (Stand 10.12.2024: 102.437.324 Euro) private Mittel wurden in die Ortskerne investiert. Rund 2/3 der Förderungen gingen an junge Familien mit Kindern. Über 40 Hektar Fläche (Stand 10.12.2024: 41,6 ha) wurde innerorts aktiviert. Dadurch konnte auf die Ausweisung von Baugebieten verzichtet werden. So wurden bei den Ortsgemeinden und den Werken erhebliche Kosten für neue Infrastruktur erspart.
„Leben im Dorf“ ist eine Erfolgsgeschichte, die bundesweit ihres Gleichen sucht.
Diese positive Entwicklung führt zwangsläufig dazu, dass frei verfügbare Grundstücke und Objekte in den Ortslagen knapp werden. Um bedarfsgerecht Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen, wird aktuell der Flächennutzungsplan (FNP) fortgeschrieben und eine moderate Ausweisung von Wohnbauflächen ermöglicht. Dazu wurden in einigen Gemeinden Bebauungsplanverfahren angestoßen.
Durch langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren mit umfassenden Gutachten, Kostensteigerungen bei den Personal und Materialkosten und zusätzliche Auflagen, z.B. für Starkregenvorsorge, Natur- und Umweltschutzbelange usw. sind die Kosten massiv gestiegen.
Unter Betrachtung der Vollkosten, also Berücksichtigung aller Kosten, incl. Bauleitplanung, Auflagen und Kostensteigerungen ist aktuell von Herstellungskosten für Wohnbauflächen von ca. 150 Euro/qm auszugehen mit steigender Tendenz.
Hinzu kommt die demografische Entwicklung mit einer geringeren Anzahl an jungen Bauwilligen und einer steigenden Zahl älterer Menschen mit anderen Anforderungen an Wohnraum.
Auf diese Entwicklungen müssen wir uns einstellen und dies bei zukünftigen Planungen viel stärker berücksichtigen, als dass bisher der Fall ist.
Die Baugebiete der Zukunft müssen bezahlbare Grundstückspreise für junge Familien ebenso ermöglichen wie die Schaffung von seniorengerechtem Wohnraum. Die Planungen müssen daher die steigenden Kosten, den tatsächlichen Bedarf und die spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen im Blick haben.
Hier sehe ich eine zentrale kommunalpolitische Herausforderung in den nächsten Jahren.
Das Thema Feuerwehren hat uns im ablaufenden Jahr schon mehrfach beschäftigt, seien es organisatorische Maßnahmen, Beschaffungen oder Baumaßnahmen. Die enge Abstimmung zwischen Wehrleitung und Verwaltung hat sich gelohnt, denn im Bereich der Feuerwehren sind mittlerweile viele Dinge auf einem guten Weg.
Die fusionierte Feuerwehr Saynbach ist für ihren Start zum 1.1.2025 aufgestellt.
Die Wehrführung wurde diese Woche neu gewählt, ein neues Fahrzeug ist geliefert und die Übungen und auch Alarmierungen finden schon seit einiger Zeit gemeinsam statt. Der Bebauungsplan für das neue FGH in Kuhnhöfen geht noch in diesem Jahr in die Offenlage und wenn nichts Gravierendes dagegenspricht, könnte in 2025 mit dem Bau begonnen werden.
Bei der Fahrzeugbeschaffung ist der Investitionsstau weitestgehend abgearbeitet, die Beschaffung von Fahrzeugen läuft seit einiger Zeit planmäßig. In 2024 wurden insgesamt 6 Fahrzeuge neu in Dienst gestellt (MLF Arnshöfen, MLF und MTF Hundsangen; MLF und MTF Niederahr: MTF Steinefrenz). Zudem wurden aus einsatztaktischen Gründen verschiedener Fahrzeuge umgesetzt.
Nicht mehr benötigte Fahrzeuge und Gerätschaften konnten zwischenzeitlich veräußert werden.
Die geplante Baumaßnahme im FGH Niederahr ist ausgeschrieben und wird im Frühjahr realisiert werden.
Die Ausstattung aller Gemeinden mit neuen Sirenen kommt schrittweise voran. In Abstimmung mit der Kreisverwaltung wurden bisher 6 Sirenenstandorte installiert, für das nächste Jahr sind 7 weitere Sirenenstandorte vereinbart (Bilkheim, 2 x Hahn am See, Hundsangen, Mähren, Oberahr, Salz).
Auch das Programm des Westerwaldkreises zur Förderung von Notfalltreffpunkten wird gut angenommen. Bisher haben 13 Ortsgemeinden Anträge gestellt, von denen schon 10 bewilligt wurden.
Pünktlich zum Jahresende können einige Baustellen abgeschlossen werden, die uns im laufenden Jahr begleitet haben.
Seit gestern (11.12.24) ist die Erneuerung der K 76 Kuhnhöfen Richtung B 255 fertiggestellt und die Sperrung aufgehoben.
Ebenso fertiggestellt wurden die Wasserleitungs- und Kanalarbeiten und der Straßenbau zwischen Bahnhof Wallmerod und Bilkheim. Hier wird in den nächsten Tagen die Durchfahrt wieder möglich sein.
Fertiggestellt ist auch der Leitungsbau zwischen den Hochbehältern Küppel und ZII, sowie die Pumpleitung vom Tiefbrunnen Forst zum Hochbehälter Z II.
In einer Studie zur Optimierung des Energieverbrauchs im Freibad Hundsangen hat die Transferstelle der Hochschule Bingen (TSB) die Errichtung einer PV-Anlage mit rund 50kWp empfohlen. Im nächsten Frühjahr soll nun das Dach des Freibadgebäudes erneuert und mit einer PV-Anlage belegt werden. Zur Finanzierung der Gesamtmaßnahme, die sich auf rd. 198.000 Euro beläuft werden 75.000 Euro Mittel aus der KIPKI-Förderung eingesetzt. Zudem unterstützt die Else-Schütz-Stiftung das Vorhaben mit einer Spende in Höhe von 58.000 Euro.
Anfang Januar startet die Masterarbeit zur „Mobilität im ländlichen Raum mit Schwerpunkt auf dem Bahnhof Steinefrenz“. Dazu werden im 1. Quartal Expertenrunden, Interviews und eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Es ist geplant die (Zwischen-)Ergebnisse und Empfehlungen in der Sitzung des VG-Rates im März 2025 vorzustellen. Auf dieser Grundlage kann dann über Einzelmaßnahmen und deren Umsetzung beraten werden. Für die Maßnahmen stehen KIPKI-Mittel in Höhe von 60.000 Euro zur Verfügung.
In Zusammenarbeit mit der Polizei Westerburg und Montabaur wird ab Januar 2025 an jedem Donnerstag ein Ansprechpartner der Polizei für die Bürger hier im Rathaus vor Ort zur Verfügung stehen. Detaillierte Informationen können dem nächsten Mitteilungsblatt entnommen werden.
Für alle, die Berichte für Vereine, Verbände und Kirchen in das Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Wallmerod stellen, ist dies ab sofort online möglich. Der Verlag Linus Wittich bietet mit seinem Online-Redaktionsportal CMSweb eine innovative Lösung, um Artikel online in das System hochzuladen.
Einige Vereine und Gemeinden nutzen die Möglichkeit schon und geben sehr positive Rückmeldungen.
Weitere Informationen finden sich auf der Website der Verbandsgemeinde.