Titel Logo
Wir über uns - Verbandsgemeinde Wallmerod
Ausgabe 22/2023
Titelseite
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe
-

Titelseite

Wohnungen, Häuser und größere Objekte werden angemietet.

Belegung von Hallen und Errichtung von Containersiedlungen ist nicht erforderlich.

Die Nachrichtensender berichten täglich von Krisen, Kriegen und Katastrophen in der Welt. Die Bilder lassen erahnen, welches Leid dadurch entsteht und dass sich viele Menschen gezwungen sehen ihre Heimat zu verlassen.

Nach wie vor steht der Krieg in der Ukraine im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Hier zeigt sich eine große Solidarität und Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, so dass bei allen Schwierigkeiten die Unterbringung und Unterstützung vor Ort recht gut funktioniert.

Parallel dazu ist der Flüchtlingsstrom aus anderen Teilen der Welt in den letzten Monaten stark angestiegen. Familien, Kinder und Einzelpersonen insbesondere aus Afghanistan, Iran, Somalia, Syrien u. a. nehmen teils lebensgefährliche Wege in Kauf, um Asyl in einem europäischen Land zu erhalten. Sehr häufig ist Deutschland das Ziel der Flüchtlinge und die Flüchtlingszahlen steigen rasant an.

In Deutschland angekommen werden die Flüchtlinge vom Bund über die Länder auf die Landkreise und von dort an die Gemeinden verteilt. Die „kommunale Familie“, also Gemeinden, Städte und Landkreise, versuchen massiv auf die Bundesregierung einzuwirken, den Zustrom zu begrenzen, da die Aufnahmekapazitäten bereits erreicht und zum Teil überschritten sind.

Auch die Landesregierung kann sich nicht darauf zurückziehen, dass die Gemeinden für die Unterbringung und Integration zuständig seien. Hier muss das Land eigene Aufnahmeeinrichtungen schaffen, in denen vorab über die Zuweisung entschieden wird. Eigentlich dürften Asylsuchende ohne Bleibeperspektive erst gar nicht auf die Gemeinden verteilt werden.

Aber die Realität sieht anders aus. Zuweisungen erfolgen relativ kurzfristig und die Unterbringung ist vor Ort sicherzustellen. In den Wohnungen der Verbandsgemeinde Wallmerod sind aktuell 162 Personen (davon 38 Ukraine) untergebracht, bis Ende des Jahres rechnen wir mit rund 50 weiteren Personen (ohne Ukraine), die zugewiesen werden.

Zur Unterbringung wurden mittlerweile 36 Wohnungen bzw. Häuser in 13 Ortsgemeinden angemietet, weiterer Wohnraum wird dringend benötigt. Im Mai wurde eine ehemalige Gaststätte mit Gästezimmern in Wallmerod angemietet, um dort nach und nach rund 20 Personen unterbringen zu können. Dieses Objekt wird zurzeit vorbereitet und dann von Mitarbeitern der Verwaltung betreut und kontrolliert.

All diese Anstrengungen sind erforderlich, um eine Belegung von Dorfgemeinschaftshäusern oder Sporthallen zu vermeiden. Es ist auch nicht geplant, Container- oder Zeltsiedlungen zu errichten.

Der Ansatz der Verbandsgemeinde Wallmerod eine dezentrale Unterbringung zu organisieren, hat bisher funktioniert. Es bedarf jedoch gewaltiger Anstrengungen dies auch weiterhin sicherzustellen. Und es wäre gut, wenn dazu eine noch stärkere Unterstützung durch ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bei der Integration erfolgen könnte.