Auf eine Reise in die Vergangenheit lud der Freundeskreis Geflüchteter der Verbandsgemeinde Wallmerod im Rahmen des „Cafés international“ am Samstag, den 01. Juli in das Landschaftsmuseum Westerwald ein. Zahlreiche Familien, Paare und Freunde aus Ländern wie Iran, Afghanistan und der Türkei sowie Familien aus Ägypten und Syrien kamen der Einladung nach und warteten trotz Nieselregen am verabredeten Treffpunkt in Wallmerod, um von dort gemeinsam mit einem Reisebus nach Hachenburg zu starten.
Im Landschaftsmuseum angekommen, erwartete die 34-köpfige Gruppe in der alten Scheune des Museumsdorfes eine umfassende Einführung auf Deutsch und Englisch. Dankenswerterweise übernahmen Sajjad und Amar die Übersetzung auf Kurdisch sowie Arabisch, damit auch alle die wichtigsten Infos verstehen konnten. Nach einem geselligen Picknick wurde in Kleingruppen das Gelände des Museumsdorfes ausführlich erkundet. In den acht typischen Gebäuden der Region wurde man in das Leben und Arbeiten der Westerwälder im 18. bis zum 20. Jahrhundert zurückversetzt.
„So klein ist die Schule?!“, staunten Elien und Mohammed Ali aus Syrien mit großen Augen, als sie die Dorfschule aus dem 19. Jahrhundert betraten. Die beiden Kinder konnten kaum glauben, dass hier alle Schüler eines oder mehrerer Dörfer gemeinsam in einem Raum unterrichtet wurden. Besonders die Ölmühle faszinierte Mohammad aus Afghanistan sehr. Viele der ausgestellten landwirtschaftlichen Geräteschaften sowie einige Geräte aus Küche und Waschküche erkannte er aus seiner Heimat Afghanistan. Neben den vielen Informationen durfte der Spaß natürlich nicht fehlen: So konnten Maria und Yazan aus Ägypten mit großer Freude ihre Kräfte messen, indem sie versuchten, einen ca. 30 cm langen Basaltstein an einem Seilzug hochzuziehen.
Als Beitrag zur Integration und als schönes, gemeinschaftliches Erlebnis übernahm der Freundeskreis Geflüchteter der VG Wallmerod die Kosten der Busfahrt. Der Ausflug kam bei allen Teilnehmer/innen sehr gut an. Unsere kleinen und großen Teilnehmer/innen konnten hautnah miterleben, wie die Menschen aus dem Westerwald zur Zeit unserer Groß- und Urgroßeltern ihr mühevolles Leben bestritten. Und allen wurde bewusst, dass das Leben in Deutschland, wie wir es jetzt kennen, erst seit wenigen Jahrzehnten so gut ist.
Am Samstag, den 5. August wird es ein Sommerfest geben! Interessierte können sich gerne bei Jeanette Lancé 06435 508232 oder Pfarrerin Heike Meissner 06435 7984 anmelden.