Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hilft die Kolping Rumänienhilfe Obererbach mit Geld- und Sachspenden vor Ort in der Ukraine. So wurden insgesamt bereits zwei Sattelschlepper mit 40 t Hilfsgütern und 69.000 € an Geldspenden über die rumänischen Projekte der Caritas Satu Mare und des Kolpingwerkes in Brasov in die Ukraine weitergeleitet, um den Flüchtlingen vor Ort zu helfen. Aus allen Orten der Verbandsgemeinde Wallmerod wie auch aus den Nachbarkreisen kamen die Geld- und Sachspenden zusammen. Privatpersonen, Schulen, Kindergärten und Pfarrgemeinden haben der Kolping Rumänienhilfe dabei massiv geholfen. Wie die Geld- und Sachspenden vor Ort eingesetzt werden, schaute sich der Vorsitzende Bruno Scheider vor Ort an.
Bruno Schneider, der für seine längeren Fahrradtouren bekannt ist, entschloss sich kurzfristig, mit dem Fahrrad in die Ukraine und nach Rumänien zu fahren. So legte er in 3 Wochen 1.500 km mit dem Rad und den Rest der insgesamt 4.300 km langen Strecke mit Bus und Bahn zurück.
Erstes Ziel in der Ukraine war die Stadt Czernowitz, die mit 250.000 Einwohnern ca. 100.000 Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet im Osten der Ukraine aufgenommen hat. Bisher hat das Kolpingwerk in Brasov auch mit Unterstützung der Kolping Rumänienhilfe Obererbach 21 Mal Hilfsgüter (Lebensmittel, Medikamente, usw.) mit Kleintransporten nach Czernowitz gebracht.
Die 4 Tage in Czernowitz, wo B. Schneider beim dortigen Kolpingvorsitzenden Ludwig Markulyak übernachten konnte, werden unvergessen bleiben und das nicht nur wegen des mehrfachen täglichen Luftalarmes. Die Kolpingfamilie Czernowitz versorgt zusammen mit anderen Hilfsorganisationen viele hundert Flüchtlinge aus dem Osten der Ukraine z.B. aus Mariupol, Zaporizzja, Cherson und Donez. Einige engl. sprechenden Flüchtlinge konnten B. Schneider direkt von ihrem Schicksal berichten. Ludwig ist fast rund um die Uhr für die Flüchtlinge im Einsatz. Täglich wird zuerst Obst aus dem Garten geholt und dann werden weitere Lebensmittel (Eier, Fleisch, Kartoffeln, Gemüse etc.) für das Mittagessen im Großmarkt gekauft. Zusammen mit den Lebensmitteln aus Rumänien (z. B. Reis, Nudeln, Konserven) wird ein schmackhaftes Mittagessen für 500 bis 800 Personen gekocht. Nebenbei versucht Kolping Czernowitz, in einem größeren Haus eine Poliklinik einzurichten. Hier fehlt es dringend an zwei gebrauchten Behandlungsstühlen für Zahnärzte. Die wird aller Voraussicht nach die Kolping Rumänienhilfe Obererbach dank einer Koblenzer Firma liefern können.
Von der Ukraine aus reiste B. Schneider nach Rumänien, um die Caritas Satu Mare zu besuchen. Mit der Caritas arbeiten die Obererbacher schon 30 Jahre vertrauensvoll zusammen. Auch die Caritas Satu Mare hat bis August schon 720 m³ (8 Sattelschlepper!) Hilfsgüter in die Westukraine weitergeleitet und bisher insgesamt 341 Flüchtlinge aufgenommen. Daneben werden aktuell 2 ukrainische Lehrer von der Caritas beschäftigt, die in Satu Mare Flüchtlingskinder und Jugendliche weiter unterrichten.
Damit die Kolping Rumänienhilfe Obererbach weiter tatkräftig Hilfe leisten kann, werden weiterhin Geld- und Sachspenden benötigt. Schließlich soll Anfang September der nächste Hilfstransport zusammengestellt werden. Wer die Kolping Rumänienhilfe unterstützen möchte, kann sich unter http://kolping-obererbach.de/ weiter informieren.