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Wir über uns - Verbandsgemeinde Wallmerod
Ausgabe 50/2022
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Fast 200 Vorschläge für die Gemeinden erarbeitet. Schulen werden eingebunden. Informationsreihe „Naturschutztipp des Monats“ startet Anfang 2023.

Seit Anfang Februar 2022 erarbeitet die Will und Liselott Masgeik-Stiftung im Auftrag der Verbandsgemeinde Wallmerod eine Biodiversitätsstrategie. Bürgermeister Klaus Lütkefedder zeigte sich erfreut, dass die Planungen für mehr Arten- und Lebensraumvielfalt in der Verbandsgemeinde mit der entsprechenden fachlichen Unterstützung der Stiftung zügig auf den Weg gebracht werden konnten. Nach dem Projektstart im Frühjahr wurde das Projekt zunächst in den Ortsgemeinden vorgestellt. Diverse Abstimmungsgespräche mit den zuständigen Behördenvertretern der Kreisverwaltung, mit Vertretern der Land- und Forstwirtschaft, dem Biotopbetreuer des Westerwaldkreises sowie mit Vertretern der Naturschutzverbände wurden geführt. Hierdurch sollte vermieden werden, dass Biodiversitätsmaßnahmen vorgeschlagen werden, die später zu Interessenkonflikten oder Machbarkeitsschwierigkeiten führen könnten. Über den Sommer bis zum Herbst fanden die Ortsbereisungen in allen 21 Gemeinden statt, auf denen der Naturschutzreferent der Stiftung Philipp Schiefenhövel die angedachten Maßnahmen zusammen mit den Ortsgemeinderäten besichtigte und diskutierte. Aus den fast 40 Abstimmungsgesprächen und Ortsbegehungen gingen zum Ende dieses Jahres fast 200 konkrete Maßnahmen hervor, die im neuen Jahr im Biodiversitätskonzept fixiert und möglichst viele davon in den kommenden Jahren sukzessive von den Ortsgemeinden und den Schulen umgesetzt werden sollen. Auch dem Klimaschutz wird die eine oder andere Maßnahme zu Gute kommen und zusätzliches CO2 binden. "So werden zum Beispiel die angedachten Prozessschutzflächen im Wald ohne forstwirtschaftliche Nutzung oder die Wiedervernässung von Feuchtbrachen dem Klimaschutz dienlich sein" weiß die Klimamanagerin Lina Braun zu berichten, die das Biodiversitätsprojekt von Seiten der VG begleitet.

Im neuen Jahr sollen sich auch die sieben Schulen der Verbandsgemeinde durch entsprechende umweltpädagogische Projekte in das Biodiversitätskonzept miteinbringen. "Die entsprechenden Gespräche mit den Schulleitungen und den Lehrkräften dazu haben wir bereits geführt und wir freuen uns über die große Bereitschaft der Schulen, sich an dem Projekt zu beteiligen" erläutert der stellvertretende Vorsitzende der Masgeik-Stiftung Manfred Braun.

Mit einer neuen Veröffentlichungsreihe dem "Naturschutztipp des Monats" wollen wir im kommenden Jahr 2023 regelmäßig über einige der Biodiversitätsmaßnahmen berichten und Möglichkeit aufzeigen, sich im eigenen Garten oder auf dem eigenen Grundstück an dem Biodiversitätskonzept der Verbandsgemeinde aktiv zu beteiligen" summiert Philipp Schiefenhövel über den gesamtheitlichen Ansatz des Projektes.

Die entscheidende Phase des Biodiversitätskonzeptes beginnt jetzt, wenn es darum geht die erarbeiteten Ideen in den Ortsgemeinden, den Schulen oder auf den verbandsgemeindeeigenen Flächen umzusetzen. "Ich bin optimistisch, dass uns das auch gelingen wird, denn erste Maßnahmen wurden bereits angestoßen" so Klaus Lütkefedder abschließend. "Mehrere Gemeinden haben in ihren Haushaltsplänen für das kommende Jahr einen entsprechenden Betrag zur Umsetzung der Maßnahmen eingestellt und auch wir von Seiten der Verbandsgemeindeverwaltung werden unsere Hausaufgaben auf diesem Feld weiterhin machen.

Für die Erstellung des Biodiversitätskonzeptes sind über eine Dauer von zwei Jahren knapp 17.000 Euro veranschlagt. Die Gesamtkosten werden im Rahmen der Aktion Grün mit 90% von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz gefördert.