Westerwaldkreis. Es ist ein kühler Markttag, mitten in Westerburg. Die Händler locken wie an jedem Mittwochmorgen mit raffinierten Antipasti, würziger Wurst und knackigem Gemüse. Mitten auf dem Marktplatz stehen Pfarrerin Viola Gräf und Pfarrer Maic Zimmermann von der Evangelischen Kirchengemeinde Westerburg. Ohne Marktwagen, aber mit Friedensmarmelade, Sehnsuchtshonig, Mutaufstrich, duftendem Tee und Kaffee. Noch bis Ostern bieten die beiden unter dem Motto „Wir schmieren Euch Hoffnung aufs Brot“ kleine Stärkungen für Körper und Geist an.
Maic Zimmermann und Viola Gräf schmieren Brote für die MarktbesucherInnen und schenken Heißgetränke aus - kostenlos, einfach so. Die Aufstriche und die Blumen für ihren Stand kaufen sie vorher bei den Marktanbietern, das Brot vom lokalen Bäcker; Kaffee und Tee bekommen sie vom nahegelegenen Baustellencafé der Regionalen Diakonie Westerwald. „Kirche sollte da sein, wo die Leute sind“, bringt Maic Zimmermann die Idee dieses Passionszeit-Projektes auf den Punkt. Dass ein Brotaufstrich die Probleme der Welt nicht lösen kann, wissen die beiden. Aber Viola Gräf und Maic Zimmermann glauben, dass dadurch die Hoffnung wieder ins Gespräch kommt. Zumindest an einem kühlen Mittwochmorgen, mitten in Westerburg. Und wenn die beiden einen Wunsch an „Wir schmieren Euch Hoffnung aufs Brot“ haben, dann nennt Viola Gräf diesen: „Wir wollen den Menschen zeigen: Ihr seid nicht alleine.“ (bon)