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Wäller Wochenspiegel - Anzeiger für die Verbandsgemeinde Westerburg
Ausgabe 17/2023
Hauptthemen - Seite 6
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Die Welt der Oper in der Alten Schmiede- Matinee begeisterte das Publikum

Matinee begeisterte das Publikum

Arien haben die Alte Schmiede im Stöffel-Park erfüllt. Bassbariton Stefan Sevenich brillierte nicht nur mit seiner Stimme, er verkörperte geradezu verschiedenste Figuren der Opernwelt. Begleitet wurde er von Angelika Achter (Regensburg) am Klavier, die seinem Temperament und seiner Intensität nicht nachstand. Seine Frau Edda Sevenich moderierte die Titel humorvoll an, erzählte von den Figuren und Inhalten der Opern, zog Parallelen zur heutigen Zeit - und lud so indirekt ein, nicht in Ehrfurcht vor den Arien zu verharren, sondern die Beiträge ungezwungen zu genießen und gegebenenfalls zu beschmunzeln - etwa den selbstverliebten Bürgermeister, der singend protzt mit „Oh, ich bin klug und weise“ aus „Zar und Zimmermann“. Durch Stefan Sevenich kamen auch Pragmatiker zu Wort wie Rocco („Fidelio“), der bei „Hat man nicht auch Gold beineben“ feststellt: „Wer bei Tisch nur Liebe findet, wird nach Tische hungrig sein.“ Und eine schwere Wahl zu treffen hatte der Schulmeister („Wildschütz) zwischen „5000 Taler“ und dem geliebten Gretchen. Mitfühlen konnte man u.a. mit Milchmann Tevje („Anatevka“) bei „Wenn ich einmal reich wär“. Ebenso überzeugte der Sänger als kleener Berliner, der mit seiner Emma an der „krummen Lanke“ sitzt... Im Duett mit seiner Frau erklang noch das berührende „Ist es Liebe?“. Mit großen Emotionen, viel Applaus und einer Musik, die lange in einem nachklang, ging diese gelungene Matinee zu Ende. Das Ehepaar Sevenich wohnt mittlerweile in Westerburg-Wengenroth. Während er auf den Bühnen Deutschlands unterwegs ist, leitet die Musikerin bereits mehrere Chöre in der Region. (tast)