Die Besetzung von Good Company ließ im Vorfeld erahnen, dass es sich lohnen würde, den Donnerstagabend in der gut geheizten Alten Schmiede im Stöffel zu verbringen. Was geboten wurde, waren zwei Stunden gut austarierter Akustik-Folk mit frischem Touch, in einer sehr professionellen Art und Weise präsentiert. Ulli Altrichter sorgte mit einem gechillten Bass und dem Mischpult an der Seite für einen reibungslosen Ablauf. Mit den zwei starken Stimmen von Udo Lietz und Larry Blattermann ist Abwechslung gegeben, und es fällt auf, wie gut beide Stimmen trotz der Unterschiedlichkeit zusammenwirken. Zu hören waren Stücke wie „Gentle on my mind“ von John Hartford oder Bob Dylans „If I were a carpenter“ sowie irische Folk Songs. Mit der „Rose of Alabama“ ging es dann weit zurück in die 1860er-Jahre.
Das Spiel von Günter Weigel auf Banjo, Mandoline und den zwei Gitarren ist gekonnt und die Interpretation von „Ride on“ mit seinem Gesang und den beiden anderen Stimmen im Chor war ein Highlight des Abends. Es war eine leicht ironische Zielsetzung der Band, aufgrund des fortgeschrittenen Alters möglichst wenig zu eskalieren, doch als Bob Segers „Turn the page“ erklang - in der Akustikversion gesungen von Udo Lietz - gab es da kein Halten mehr. Gänsehautmoment.
(Text: Gabriele Held, Foto: Martin Rudolph)