Wie kann man demokratische Prozesse in der Schule erleben und für alle sichtbar machen? Und wie kommen demokratisch Entscheidungen zustande? Dieser Frage gingen die SV-SchülerInnen der Realschule plus am Schlossberg Westerburg vor den Ferien nach. Vor dem Hintergrund des zur Zeit wenig ansprechenden Schulhofs und der anstehenden Überlegungen, wie dieser Schulhof neu gestaltet werden könnte, stellt sich für viele die Frage, wie bei der Planung möglichst alle an Schule Beteiligten einbezogen werden können. In einem eintägigen Workshop sollte dieser Frage nachgegangen werden.
Initiiert hatte das Projekt die Lehrerin der Realschule plus, Sabine Gans, die seit diesem Schuljahr am Pädagogischen Landesinstitut von Rheinland-Pfalz Demokratiebildung lehrt. Gemeinsam mit der Ansprechperson für Verbindungslehrkräfte Christine Henrich war schnell ein Workshop geplant. Zunächst sollten sich die KlassensprecherInnen überlegen, was für sie grundsätzlich wichtig ist, wenn sie an einen Schulhof denken, auf dem sie sich wohlfühlen. Anschließend sammelten sie konkrete Ideen, was ihrer Meinung nach für den Schulhof angeschafft werden sollte.
Vor dem Hintergrund der Kommunalwahl in diesem Jahr sahen die beiden Lehrerinnen aber auch die Notwendigkeit, die kommunalen Entscheidungsträger einzubeziehen. Der Verbandsbürgermeister Markus Hof war schnell für den Workshop zu begeistern, schließlich gibt es bei der Gestaltung eines Schulhofes einiges zu beachten. In einem kurzen Vortrag erklärte er den KlassensprecherInnen, worauf die Verbandsgemeinde als Eigentümer des Schulhofes achten muss und wie die Entscheidung für oder gegen eine Maßnahme getroffen wird. Unterstützt durch die Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Christof Dörr und Stefan Hartmann erklärte Hof den SchülerInnen, was konkret bei der Planung beachtet werden muss. So manch einer staunte nicht schlecht, was beispielsweise eine Bank auf dem Schulhof kostet und welche Kriterien sie erfüllen muss. Geduldig beantwortete der Bürgermeister die vielen Fragen der SchülerInnen.
Am Ende des Tages mussten die KlassensprecherInnen festhalten, dass im nächsten Schuljahr viel Arbeit auf sie wartet. Die beiden SV-Lehrkräfte Melanie Retz und Tim Distelrath versprachen aber, sie dabei zu unterstützen, damit möglichst viele Schülerträume umgesetzt werden können. Die SchülerInnen dankten Verbandsbürgermeister Markus Hof zum Abschluss für die in sie investierte Zeit und stellten in einem letzten Feedback fest, dass Demokratie nur auf den ersten Blick weit weg ist und sie vielmehr ganz konkret jeden Tag betrifft. Daher lohnt es sich, Zeit für Demokratie zu verwenden.