Kein Regen und bestens besetzte Ränge, Stöffelpark-Geschäftsführer Martin Rudolph freute sich bei der Eröffnung des „Umsonst und draußen“-Konzerts über die perfekten äußeren Bedingungen und den selbstlosen Einsatz der Bands, die auch dieses Mal wieder auf eine Gage verzichten und das vor Ort eingesammelte Geld spenden. Zum fünften Mal traten „Somesongs“ auf der Basaltbühne auf, zum vierten Mal mit „Walk the Line“ zusammen. „Aus der Idee, mit einer zweiten Band das musikalische Spektrum für die Zuschauer zu erweitern ist inzwischen eine richtige Bandfreundschaft geworden“ erzählte Somesongs-Gitarrist Günter Weigel. “Wir machen vor dem Auftritt immer eine kleine Bandfeier und stimmen die Songs ab, die wir am Ende des Konzerts zusammen spielen wollen“. So auch dieses Mal, wobei es einige Premieren gab.
Premiere Nummer eins war der Einsatz von Somesongs-Drummer Achim Wüst bei „Walk the Line“ weil der etatmäßige Trommler gesundheitlich verhindert war. Hätte man es nicht vorher erwähnt, musikalisch wäre es nicht aufgefallen. Das Quintett um Sänger Udo Lietz und Gitarrist Erhard Reichel - Uli Altrichter am Bass und Lutz Neeb Gitarre und Gesang - spielte sich durch die Klassiker der frühen Rockgeschichte, als würden sie schon immer in dieser Besetzung spielen.
Somesongs erhielten dann zu ihrem Auftritt einen gut warmgespielten Schlagzeuger, mussten aber, Premiere Nummer zwei, auf Rhythmusgitarrist Ralf Grasmehr verzichten, den Corona erwischt hatte. Auch das klappte mit etwas mehr Einsatz des Pianos von Sandra Huth gut. Bassist Ralf Kortus ergänzte den Groove der Band, die Sängerin PenniJo Blattermann ein ums andere Mal die Gelegenheit gab, ihre Soul- und Rockstimme zu präsentieren. Premiere Nummer drei bis sechs waren neue eigene Songs von PenniJo. „Different colored Trees“ etwa handelt von den Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder, erklärte die Sängerin. Das Video zum Stück, das dieser Tage veröffentlich wird, wurde mit Zeichnungen der Schüler des KAG-in Westerburg gestaltet.
Die rund 600 Besucher im Stöffelpark sparten nicht mit Applaus, der noch größer wurde, als beide Bands zum Finale auf die Bühne kamen. „Cocaine“ bot reichlich Raum für ein mitreißendes „Duell“ der beiden Lead-Gitarristen. Bei „Knocking on heavens door“ gingen wie gewünscht alle Handy-Lampen im Publikum an. Den Gassenhauer „Whiskey in the Jar“ haben „Walt the Line“ fast immer im Programm, für Somesongs war er eine Premiere. Die letzte davon gab es dann bei der Schlussnummer „Chasing Cars“, wo das Publikum eifrig mitsang. Das Stück hatten beide Bands noch nie gespielt, was man nicht merkte.
An Spenden kamen an diesem Abend 1.201 Euro zusammen. Sie gehen an die Hachenburger Initiative WHEN. Insgesamt haben Somesongs inzwischen rund 30.000 Euro an Spenden eingespielt. Für 2023 kann man sich den letzten Samstag im Juli schon wieder merken. Dann ist wieder „Umsonst und draußen“.