Das Dorf Enspel liegt – eingebettet in die schöne Hügellandschaft des Westerwalds – am Fuß der Basaltkuppe Stöffel. Vermutlich ließen sich hier im 11. Jahrhundert die ersten Bewohner nieder. 1261 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Encenmulen ebenso wie die erste Nennung eines Einwohners: Hermann von Enspel, der als Zeuge in einer Gerichtsakte aufgeführt wurde. Der Dorfname wechselte im Lauf der Jahrhunderte über Enzemole, Entspul, Entzbell, Entzberg bis hin zum heutigen Enspel.
Die Haupterwerbsquelle der frühen Enspeler war die Landwirtschaft – bis ins 15. Jahrhundert hinein noch in zumeist saynscher Leibeigenschaft. Später fassten hier auch vereinzelte Handwerksbetriebe Fuß. In den 1970er Jahren stieß man unterhalb der heutigen Müllserbitz bei Bauarbeiten auf die stillgelegten Stollen der Erzgrube Steinberg, in der im 18. und 19. Jahrhundert Roteisen- oder Brauneisenerz gefördert wurde. Auch Quarzit wurde bis 1926 südlich der Straße nach Stockum-Püschen abgebaut.
So richtig Fahrt nahm jedoch der Bergbau durch die Erschließung des größtes geschlossenen Basaltvorkommens im Westerwald zu Anfang des 20. Jahrhunderts auf. Die Betriebe Adrian und Uhrmacher brachten durch den Basaltabbau am Stöffel die Einwohner Enspels sowie die der Nachbargemeinden Büdingen (heute Nistertal) und Stockum-Püschen in Lohn und Brot.
Heute leben in Enspel 280 Einwohner. Das Dorf liegt direkt am Tertiär- und Industrie-Erlebnispark „Stöffel-Park“, einer vielseitigen wie überaus sehenswerten Freizeit- und Tourismus-Attraktion. Die über hundert Jahre alten Industriegebäude muten wie eine alte Goldgräberstadt an und zeugen vom einstigen Basaltabbau der Firma Adrian. Spektakuläre Fossilienfunde – darunter die berühmte Stöffelmaus – sind im angeschlossenen TERTIÄRUM zu sehen. Der WesterwaldSteig führt durch Enspel und am Stöffel-Park vorbei.
Den Mittelpunkt der Gemeinde bildet der Gebäudekomplex Stöffelhalle/ „Alte Schule“, in dem sich ein Sport- und Feiersaal, ein Gesellschaftsraum mit Küche, zwei Jugendräume und der Stützpunkt der örtlichen Feuerwehr befinden. Für rustikale Feiern steht eine große, gut ausgestattete Blockhütte zur Verfügung. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es neben ausreichenden Parkplätzen auch einen großer Spielplatz und einen Bolzplatz mit Torwand.
Für ein reges Vereinsleben und somit eine solide Dorfgemeinschaft sorgen die Freiwillige Feuerwehr, eine Gymnastikgruppe, die TSG (Turn- und Sportgemeinschaft Enspel e. V.) sowie der Stöffelverein.
Enspel verfügt über gute Verkehrsanbindungen. Die Autobahnen A3 (Anschluss Montabaur und Limburg) und A45 (Anschluss Haiger/Burbach und Herborn) sind von hier aus bequem zu erreichen – ebenso die ICE-Bahnhöfe Limburg und Montabaur an der Bahnstrecke Frankfurt–Köln.
Die Züge der Hessischen Landesbahn (HLB) verkehren zwischen Limburg und Au/Sieg und halten zu bestimmten Zeiten an der Haltestelle Enspel.
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