In der Stadthalle Westerburg fand einen Tag vor Beginn der Herbstferien die 15. Berufsinformationsbörse statt. Eine Veranstaltung der Verbandsgemeindeverwaltung (VGV) Westerburg, die sich bewährt hat und die jedes Jahr einer Vielzahl an Schülern, Eltern, Ausbildern und Lehrern die Gelegenheit bietet, sich bei freiem Eintritt über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren, auszutauschen und die Kontakte zwischen den Netzwerkpartnern zu intensivieren und auszubauen.
Wie von Stefan Hartmann, Mitarbeiter der VGV, zu erfahren war, waren alle umliegenden Schulen auf Kreisebene informiert. „Sehr viele Firmen haben diesmal direkt auf das Anschreiben geantwortet“, berichtete er von der zügigen Vergabe der Standplätze. Aufgrund der Platzkapazitäten konnte er schließlich 53 Teilnehmern zusagen. „Leider mussten wir fünf Unternehmen absagen“, bedauerte Hartmann, der die Börse organisiert hatte und schon seit dem Vormittag vor Ort war und als Ansprechpartner fungierte. Natürlich nutzte die VG-Verwaltung die Möglichkeit, in Sachen Ausbildung Werbung in eigener Sache zu machen. Welche Möglichkeiten den jungen Leuten in der Verwaltung und bei den Eigenbetrieben (Wasserwerk) offenstehen, darüber informierte der zuständige Ausbildungsleiter Thorsten Kraft gemeinsam mit seinen Kollegen, darunter auch einige Auszubildende.
Vielfältiges Angebot
Zu den Ausstellern zählten Handwerk-, Industrie- und Technikbetriebe, Behörden, Polizei und Bundeswehr. Darüber hinaus gab es Info-Stände der heimischen Pflegeeinrichtungen sowie der weiterführenden Schulen. Letztere informierten unter anderem über Bachelor- oder Masterstudiengänge, Fachhochschule, Universität und duales Studium. Ebenso wie die übrigen Aussteller beantworteten auch sie gerne Fragen und gaben Denkanstöße. Die Stände waren farbenfroh und ansprechend gestaltet. Neben reichlich Info-Material gab es auch Kugelschreiber, Flaschenöffner, Notizblöcke und andere nützliche Sachen. Die netten Geschenke kamen gut an und führten dazu, mit dem Gegenüber ins Gespräch zu kommen. Dabei ging es um die Tätigkeiten in den verschiedenen Ausbildungsberufen, über Vergütung und Aufstiegschancen. Flyer und Prospekte wurden ausgegeben, so dass sich die Interessenten auch Zuhause nochmal intensiv mit dem jeweiligen Unternehmen beschäftigen konnten. Schon mit dem offiziellen Beginn um 18 Uhr war die Westerburger Stadthalle gut gefüllt. Auch wenn die Börse nur zwei Stunden dauerte, so hatten doch alle Besucher genügend Zeit, von Stand zu Stand zu gehen und Informationen zu sammeln. Durch ihr Wahlpflichtfach gut vorbereitet waren wieder die Schülerinnen und Schüler der Realschule plus am Schlossberg Westerburg. Sie hatten einen dreiseitigen Fragebogen, in dem sie vorab schon ihre Erwartungen eintragen konnten. Die zweite Seite diente dazu, vor Ort mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Im Unterricht werde dann durchgesprochen, was der Einzelne erlebte und für sich persönlich mitnehmen konnte, erläuterte die Didaktische Koordinatorin Susanne Jung-Kloft.
Besuche in Begleitung
So wie Markus Dillbahner aus Winnen begleiteten viele Eltern ihre Kinder, um sie bei den Kontakten zu unterstützen. „Eine Ausbildung beim Zoll würde mich interessieren“, erzählte seine ältere Tochter Celine (17), die derzeit die 12. Klasse der BBS Westerburg besucht. Ihre Schwester Marisa (14) ist noch unsicher. Sie zieht es in Richtung Erzieherin oder Produktdesign. Sina Mae Wingender aus Stahlhofen kann sich vorstellen, Grundschullehrerin zu werden, aber auch eine Ausbildung bei einer Versicherungsagentur wäre denkbar. Finn Praßel (13) aus Willmenrod sieht seinen Traumberuf derzeit im Bereich Computer und IT. „Im zweiten Schulhalbjahr steht das Praktikum an“, berichtete Mutter Maike. Auch das Jugendzentrum Westerburg hatte einen gemeinsamen Besuch der Berufsinformationsbörse angeboten. Zwölf Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren nutzten diese Möglichkeit. „Viele Schüler sind noch unsicher, möchten sich vielfältig informieren. Wir raten zu einem zusätzlichen freiwilligen Praktikum“, gab ein Aussteller zu bedenken. Wichtig sei es, in der Berufsorientierung praktische Erfahrungen zu machen und so zu testen, ob es auf beiden Seiten passt. „Die Resonanz war allseits positiv“, freute sich Stefan Hartmann. Das frühzeitige gegenseitige Kennenlernen von Ausbildern und künftigen Azubis sei allen wichtig. Die nächste Berufsinfobörse der Verbandsgemeinde Westerburg findet auch im kommenden Jahr am Donnerstag vor dem Beginn der Herbstferien statt. (Text und Foto: Ulrike Preis)