Bereits 2017 beantragte die SPD-Fraktion der Verbandsgemeinde Westerburg die Einführung sogenannter Senioren- und Jugendtaxis, um die flexible Mobilität innerhalb der Verbandsgemeinde bis ins hohe Alter zu gewährleisten. Leider wurde der Antrag damals abgelehnt und eine Art „Anrufbus“ eingeführt.
Westerburg. Da dieses Konzept bis heute nicht vernünftig funktioniert, komplett unflexibel und dementsprechend trotz des hohen Bedarfs nicht genutzt wird, reicht die SPD-Fraktion erneut einen Antrag ein, Gelder für den Aufbau eines Senioren- und Jugendtaxis im kommenden Haushalt einzuplanen. Gerade der unflexible und mit großen zeitlichen und räumlichen Lücken fungierende ÖPNV sowie das derzeitige Modell des Anrufbusses machen es den Senioren nämlich nach wie vor schwer, unabhängig ein gesellschaftliches Leben aufrechtzuerhalten oder Termine eigenständig wahrnehmen zu können. Dadurch ist die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für viele nur mit organisatorischem oder finanziellem Aufwand möglich und Spontanität und Unternehmungsfreude bleiben auf der Strecke. Das Jugendtaxi könnte den entsprechenden Personenkreis zu Veranstaltungen und zurückbringen, ohne dass Eltern sich Gedanke machen müssen.
Bereits andere Verbandsgemeinden wie beispielsweise Hachenburg haben jahrelange Erfahrungen mit Seniorentaxis vorzuweisen. In den ersten eineinhalb Jahren nach Einführung wurden dort bereits knappe 1.500 Berechtigungsscheine ausgestellt. Diese werden benötigt, da die Nutzung des Angebots an bestimmte Rahmenbedingungen gebunden ist, wie es auch in Westerburg vorgesehen ist. Ein Seniorentaxi stellt nämlich keinen Freifahrtschein dar, sondern soll eine Unterstützung für die ältere Generation sein, die je nach Fahrtstrecke auch ihren Anteil an den Fahrtkosten leisten. Aber leisten ist dabei das richtige Stichwort, denn die Senioren müssen sich Mobilität auch leisten könne - und dafür sollen die Seniorentaxis sorgen.
Wie genau die Rahmenbedingungen letztlich aussehen können, muss gemeinsam im Verbandsgemeinderat entschieden werden. Die SPD-Fraktion hat dazu verschiedene Vorschläge ausgearbeitet und geht kompromissbereit in die Verhandlungen, denn das wichtigste Ziel am Ende ist doch die Mobilität der Senioren und ihre Teilhabemöglichkeit am öffentlichen Leben.
Gleiches gilt für die Jugend.