Beim vierten nächtlichen Luftangriff der britischen Royal Air Force auf NÜRNBERG mit 795 Bombern in der Nacht vom 30. / 31. März 1944 („NUREMBERG AIR RAID“) wurden 95 dieser britischen Bomber von Nachtjägern der Deutschen Luftwaffe und der Flugabwehr (FLAK) abgeschossen.
545 Mann der britischen, kanadischen, australischen und neuseeländischen Besatzungen verloren hierbei ihr Leben:
Allein hier im Westerwälder Umfeld wurden der 15. bis 29. Abschuss/Absturz in jener Nacht registriert: 15. Waldbreitbach, 16. Rodenbach, 17. Rübenach, 18. Griesenbach, 19. Bickenbach, 20. Oberirsen, 21. Großmaischeid, 22. Hamm/Sieg, 23. Baumbach, 24. Steinen, 25. Weidenhahn, 26. Hachenburg, 27. Halbs, 28. Bilkheim, 29. Mademühlen:
290 m westlich von Griesenbach, auf einem Acker, stürzte als 18. dieser 95 Flugzeuge ein viermotoriger Lancaster-Mk-III-Bomber (Kennung ND798) des N°166 Squadron der Royal Air Force ab. In ca. 5400 m Höhe südlich von Bonn in Brand geschossen, schlug er nach einem Sinkflug gen Osten mit einer Nordschleife über Griesenbach am 31. März 1944, etwa um 0:30 Uhr, in westlicher (279°) Richtung in der Flur „Auf dem Griesenbacher Kreuz“ auf.
Die Absturzstelle wurde am 8. Oktober 2019 exakt wiedergefunden und zwar mit Hilfe des Orts-Zeitzeugen Josef Wallau (*02.10.1927 † 11.07.2023) und wurde mittels modernster Technik durch Geophysiker aus Westfalen und von der Universität Bamberg bestätigt.
Der Bomber riss beim Aufschlag drei Mann seiner noch jungen Besatzung in den Tod:
Pilot Officer Walter Henry BURNETT, 171640 – RAF
Sergeant Peter Henry BROWN, 1305927 – RAF
Sergeant Frank STORER, 1085739 – RAF
Die Gebeine dieser drei toten Flieger wurden zunächst auf dem Friedhof von St. Pantaleon in Buchholz/(Ww) beigesetzt und ruhen seit 1947 auf dem britischen Soldatenfriedhof am Niederrhein.
Fünf weitere Flieger der 8-köpfigen Besatzung dieses Bombers konnten sich mit dem Fallschirm retten. Sie wurden Kriegsgefangene.
Wir gedenken am Ostersonntag 2024 in St. Pantaleon (Buchholz/Ww.) auch der drei toten britischen Flieger von Griesenbach.
(Die Heimathistoriker Werner Büllesbach, Martin Mallach, Horst Weiß).