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Mitteilungsblatt Verbandsgemeinde Asbach
Ausgabe 13/2025
Klimaschutz-News und Infos der Verbandsgemeinde Asbach
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Arbeitskreis Wolf der Verbandsgemeinde Asbach

Schon seit einigen Jahren steht das Thema Wolf auf der Agenda der Verbandsgemeinde Asbach. Grund ist das Leuscheider Rudel, das für zahlreiche Wolfsrisse in der Verbandsgemeinde Asbach und Umgebung verantwortlich ist. „Wir nehmen die Ängste, Sorgen und Nöte der Landwirte, Jäger, Tierhalter sowie Spaziergänger der gesamten Bevölkerung ernst“, so Bürgermeister Michael Christ, „wir sehen es als unsere Pflicht an, hier einzuschreiten und alles Erdenkliche zu bewegen, den Bürgern, den Tierhaltern, Landwirte und Jägern in unserer Verbandsgemeinde zu helfen“. Der Verbandsgemeinderat beschloss daher im März 2022 eine Resolution u.a. mit der Forderung, effektive und zeitnahe Maßnahmen zu finden, um einen problematischen Wolfsbestand in der Verbandsgemeinde Asbach ggf. durch eine gezielte Entnahme von Problemwölfen zu regeln. Außerdem wurde der Arbeitskreis Wolf mit Vertretern des Verbandsgemeinderats, der Tierhalter, der Landwirte sowie der Jägerschaft gegründet.

Dieser tagte kürzlich im Heimathaus in Buchholz, um sich aus erster Hand von Referenten des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität RLP sowie des Koordinationszentrums Luchs und Wolf (KLUWO) über den Problemwolf „GW1896m“ zu informieren. Der Vaterwolf des Leuscheider Rudels hatte zuletzt zweimal einen Schutzzaun überwunden und Weidetiere gerissen, woraufhin die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord Anfang Dezember 2024 den GW1896m zum Abschuss freigab - befristet bis 29.01.2025. Das Verwaltungsgericht Koblenz stoppte aufgrund der Klage der Naturschutzinitiative e.V. kurz vor Weihnachten den Abschuss. Ob die kürzlich in der Presse bekannt gewordene Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht die Entnahme erleichtert, bleibt abzuwarten. Wichtig ist nach wie vor, jeden Vorfall, bei dem eine Beteiligung des Wolfs nicht ausgeschlossen werden kann, dem KLUWO zu melden. Die Hotline lautet: 06306 911 199 oder 06131 884 268 199. Die neue Außenstelle des KLUWO in Dierdorf ermöglicht, dass die Mitarbeiter zur Probenentnahme und Begutachtung schnell vor Ort sind.

Die Verbandsgemeinde Asbach befindet sich im Präventionsgebiet Westerwald. Demzufolge können Förderungen für den Herdenschutz in Anspruch genommen werden. David Schuh, zuständiger Mitarbeiter des KLUWO für Herdenschutz und Präventionsmanagement verweist auf Förderungen zum wolfsbedingten Mehraufwand: neben Elektrozäunen, Weidezaungeräten und Zubehör werden neu seit 2024 auch wolfsbedingte Unterhaltungskosten gefördert. Auf der Website des KLUWO https://fawf.wald.rlp.de/forschung-und-monitoring-unsere-aufgaben/koordinationszentrum-luchs-und-wolf/herdenschutz-und-praevention/foerderung-herdenschutz sowie unter der Telefonnummer 06131 - 882 268 180 erhalten Sie hierzu weitere Informationen.

Die KLUWO lädt gemeinsam mit dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zum Infoabend „Der Wolf im Westerwald“ am 02.04.2025 um 19.00 Uhr ins Dorfgemeinschaftshaus Puderbach ein. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei, es bedarf keiner Anmeldung.

Michael Christ warb abschließend dafür, aussagekräftige und transparente Zahlen zu veröffentlichen, in denen neben genetisch nachgewiesenen Wolfsrissen auch die zweifelhaften Fälle enthalten sind. Zweifelhaft, weil die DNA durch Regen, Füchse, Hunde o.a. verfälscht wurde oder weil nicht der Wolf sondern ein anderes Tier für den Riss ursächlich war. „Besonders für Landwirte und Nutztierhalter ist eine transparente Dokumentation essenziell um Vertrauen und Akzeptanz zu schaffen“, so Christ.