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Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Bad Hönningen
Ausgabe 10/2023
Aus der Region
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Spektakulärer Abschluss des Jubiläumsjahres der KG Ariendorf

Travestieshow

Zum Abschluss des Abends: Lady's Night im Ariendorfer Heimathaus

Im 75. Jubiläumsjahr der KG Ariendorf und gleichzeitig der ersten Nach-Corona-Session war es im Vorstand keine Frage, dass für die Dorfsitzung - die wie immer den Sessionsabschluss bildete - ein ganz besonderes Programm zusammengestellt werden sollte. Praktischerweise hatte sich Kassierer Ewald Becker bereit erklärt in dieser Session in Personalunion auch noch den unbesetzten Posten des Sitzungspräsidenten zu übernehmen. Somit oblag ihm federführend die Programmplanung. Und dass er sich in diesem Metier auskennt, hat er wieder einmal bewiesen. Wie immer marschierten die Möhnen - die Goldherzchen - fröhlich ein, gefolgt von den Männern der KG - den Rotröcken. Präsident Ewald Becker übernahm die angenehme Aufgabe eine Ehrung vorzunehmen. Rudolf Arzdorf gehört seit 50 Jahren der KG an. Und da er im Jahre zehn seiner Mitgliedschaft als Prinz Rudolf I. die Ariendorfer Narren regierte, konnte er gleichzeitig auch das 40. Jubiläum seiner Prinzenregentschaft feiern. Vorsitzender Günter Ritz überreichte den Jubiläumsorden sowie ein Präsent. Rene Brumme, Klaus Kesselheim, Jürgen Karpinsky, Nunzio Ferrante und Norbert Stirnberg konnten leider nicht anwesend sein, um die Präsente für ihre 25-jährige Mitgliedschaft entgegenzunehmen. Die Ehrung wird später nachgeholt. Als erster Programmpunkt eröffneten die Rot-Weißen Funken aus Unkelbach mit ihrem Showtanz den Abend. Danach plauderte „Oberschwester Helga“ (Helga Schmitz aus Nettetal) aus dem Nähkästchen ihres Berufslebens. Dass sie die Ehrengäste Verbandsbürgermeister Jan Ermtraud und Stadtbürgermeister Reiner W. Schmitz als „Eisheilige“ benannte entlockte dem Publikum die ersten Lachsalven ab. Sie zeigte, dass sie ein echter Bühnenprofi war und alle Anwesenden bekamen einen ersten Eindruck welch hohes Niveau sie an diesem Abend erwartete. Anschließend gab es wieder was aufs Auge. Die Tanzflöhe aus Ohlenberg verzauberten den Saal mit ihrem akrobatischen Können.

In einem Zwiegespräch mit vertauschten Anfangsbuchstaben sorgten Ute Kröll und Sabrina Sartor für tränenenreiche Auftritte im Publikum. Am Ende einigten man sich auf die Speisefolge „Raschlik mit Scheis und Fromatensalat von der Tittenbude“. Den kulturellen Höhepunkt des Abends bot dann der Auftritt einer Ballettgruppe der Goldherzchen. Zu gediegener, klassischer Musik zeigten neun Primaballerinas ihr Können. Dabei hatte ein Goldherzchen jeweils eine künstliche Mittänzerin vor und hinter sich, die sie mit Stangen an Händen und Füßen dirigierten, so dass alle synchrone Bewegungen ausführten! Zwischendurch gab es jedoch die eine oder andere Musikpanne bei der Evi Schmitz, Petra Klein und Gudrun Richardt zeigen konnten, dass sie sich viel lieber zu Popmusik bewegen wollten. Als nächster Programmpunkt heimste der Gardetanz der Tanzgarde aus Dattenberg viel Beifall ein. Der erste Höhepunkt des Abends war der aus vielen Kölner Fernsehsitzungen bekannte Bauchredner Fred van Halen mit seinem Vogel Aky, der das Heimathaus im Sturm eroberte.

Die Zuschauer erlebten fast eine Stunde lang kurzweiligste Unterhaltung von einem richtig erfahrenen Bühnenkünstler. Für ihn war auch Ariendorf nicht neu, schließlich trat er vor 25 Jahren schon einmal im Heimathaus auf. Witze zu aktuellen Themen wechselten mit Klamauk und Situationskomik die Szenerie. Aky verliebte sich (wie immer) in eine der Kellnerinnen. Mit Standing Ovation drückte das Publikum sein Wohlwollen aus. Gab es bei den vorherigen Tanzgruppen nur hübsche Damen zu sehen, so wurde der nächste Tanz von den Herren der Schöpfung bestritten. Das Männerballett "Pantalones de Famosos" war zum ersten Mal im Heimathaus zu sehen und sorgte für Goodwill. Gleich anschließend folgte das nächste Highlight: mit „Ham und Egg“ stellte sich ein seit 20 Jahren bekanntes Travestieduo im Heimathaus vor. Mit ihren opulenten, ins Auge springenden Kostümen begleitet von schwungvoller Musik brachten sie den Ariendorfer Gürzenich zum Kochen! Aus „I’m so excited“ wurde „Aus Spaß verkleidet“, Schlager wechselte sich mit Popmusik ab. Der emotionale Höhepunkt des Abends kam dann, als sie „Niemals geht man so ganz“ von Trude Herr performten. Und Ruck-Zuck war schon wieder eine Stunde vorbei. Ebensolche optischen Höhepunkte setzten dann auch die „Twirling Sticks“ aus Remagen. Bei gedimmter Beleuchtung zauberten sie mit ihren leuchtenden „wirbelnden Stöcken“ fantastische Akzente auf die Bühne.

Von den Freunden aus Gladbach erklärte sich Lothar Freisberg bereit, das Programm mit einem Einzelvortrag zu bereichern. Sein „Hengst vom Mittelrhein“ entlockte dem Publikum dann auch das unvermeidliche „Glabbach Bat Nau“. Als nächste Tanzgruppe trat die Möhnentanzgruppe der KG Ariendorf auf. Sie interpretierten die Songs von ABBA auf ihre Weise und natürlich sind diese Songs so bekannt, dass das Publikum eifrig mitsingen konnte. Den Abschluss des Abends bestritten dann auch wieder Mitglieder der KG. Hildegard Knef (Ewald Becker) moderierte die Lady’s Night. Zugegeben, die Männer in Frauenkleidern und Frauen in Männerkleidung kamen nicht ganz an das Niveau von Ham und Egg heran, doch nach diesem famosen Abend war diese Show das Tüpfelchen auf dem i! Viele lobende Worte konnte die KG Ariendorf und vor allem ihr (Interims-) Präsident Ewald Becker an diesem Abend einheimsen. Sie hatten mit diesem fulminanten und sehr abwechslungsreichen Programm den Zeitgeist sehr gut getroffen. Dem nach zwei Jahren Coronapause nach Unterhaltung lechzendem Publikum wurde ein unvergesslicher Abend bereitet, der leider viel zu schnell zu Ende ging. Gleichzeitig wurde natürlich auch die Latte für die nächste Session sehr hochgelegt. Das muss sich die KG dann was einfallen lassen... Wie wäre es zum Beispiel mal wieder mit einem Ariendorfer Prinz in der Session 2023/2024?

Martina Sierocki