Wolfgang Ruland fesselte das Publikum im Bad Hönninger Unter-Haus
Einen Kulturgenuss der besonderen Arte erlebte das Publikum im ausverkauften Unter-Haus in Bad Hönningen: Wolfgang Ruland begeisterte mit seiner Darstellung klassischer Balladen.
Wer bei Balladen eher an mühsames Auswendiglernen in der eigenen Schulzeit dachte, dem wurde am Freitag, den 26.04.24, im Gewölbekeller des Hohen Hauses gezeigt, wie spannend und lebendig diese Texte sein können. Nicht nur die außergewöhnliche Gedächtnisleistung Rulands faszinierte das Publikum. Mal hauchte Ruland den Versen leise Leben ein, mal ließ er stimmgewaltig Fluten brodeln und schaurige Gestalten ihr Unwesen treiben. Sein schauspielerisches Talent, seine Mimik und Gestik ließen das Publikum an seinen Lippen kleben. Daneben wusste Wolfgang Ruland die von ihm ausgewählten Stücke mit viel Hintergrundwissen in den geschichtlichen Kontext ihrer Entstehungszeit einzubinden. Auch zu den großen Dichtern konnte er viel berichten, zum Beispiel dass Schiller selbst zwar hervorragend dichten, aber die eigenen Verse nur schlecht betont und stark dialektgefärbt vortragen konnte.
Zum Schmunzeln brachte er die Zuschauer*innen auch, besonders mit kleinen parodistischen Texten, wie den „König Erl“ von Heinz Erhard, die er nach der bekannten Ballade vom Erlkönig zum Besten gab. Und ein Heimspiel hatte er mit den „Heinzelmännchen von Köln“. Über diesen rundum gelungenen Balladenabend freuten sich Gäste und Heimatverein Bad Hönningen als Veranstalter. Alle waren sich einig, dass es von solchen Kulturveranstaltungen im gemütlichen Gewölbekeller gerne mehr geben sollte.