Die Musikgruppe „Drei Nejer un en Bunn“ ist immer gut drauf, und genau das macht ihre Beliebtheit und ihren Stellenwert aus
Die Gesangsgruppe spielte beim Winzer Hugemann zum Benefizkonzert zugunsten der Hochwassergeschädigten im Ahrtal auf
Die Musikgruppe „Drei Nejer un en Bunn“ verabschiedet sich mit einem letzten „Bunnefest“ am 05. August 2022. Diese Nachricht wird viele ihrer Fans erschrecken und auch traurig stimmen, aber so ganz werden die Rheinbrohler und ein Hünnijer Jung nicht von der Bildfläche verschwinden. „Wir werden natürlich weiter Musik machen, aber das Bunnefest, welches organisatorisch sehr aufwendig ist, möchten wir nicht mehr machen,“ so der Keyboarder Friedel Labonde, mit einem Augenzwinkern auf das Alter der Herren. Mittlerweile sind sie seit über drei Jahrzehnten musikalisch auf Achse und ein Ende ist „Gott sei Dank“ nicht abzusehen, nur etwas kürzertreten möchte man. Die Ursprünge des Bunnefestes kommen aus dem Jahr 1995, als ein damaliges Jahrhunderthochwasser die Region heimsuchte und die Feuerwehren in der VG Bad Hönningen in unermüdlichem Einsatz waren, um für die Bürgerinnen und Bürger die dringendste Hilfe zu leisten. Als Dankeschön an die Männer der Wehren wurde dann das erste Bunnefest in der Fußgängerzone der Badestadt am „Keipers´s Eck“ gefeiert. In den darauffolgenden Jahren veranstaltete man das Fest ans Bunnetor, wobei es immer, egal ob kühl, regnerisch oder bei sommerlichen Temperaturen, eine „Bunnesupp“ kredenzt wurde. Die Initiatoren war immer die Gesangsgruppe, welche vom Kegelclub „Die Lords“ unterstützt wurden. Ab 2006 löste Jürgen Nonn mit den „Muppets“ und den „Feldbunne“ die Lords“ ab. Seitdem ist das Bunnefest ein fester Bestandteil im Bad Hönningen Veranstaltungskalender und erfreut sich größter Beliebtheit.
In den weiteren Jahren bis 2019 wurden folgende Gruppierungen, immer zu gleichen Teilen in Bad Hönningen und Rheinbrohl bedacht: Die Altenheime, der Heimatverein und die Vereinigung ehem. 29er, die Kindergärten und Junggesellenvereine, die Freundeskreise St. Pierre und Bource-Franc, die Grundschulen und Thorsten Hammerstein der mit dem Geld sein zuhause behindertengerechter machen konnte. Des Weiteren die Heimat.- und Verschönerungsvereine, die Pfadfinder und der Verein „Kinder brauchen Frieden“, die Freunde des Limes die Kolping-Vereine, der AWO und DRK Ortsverein, die Krippenbauer sowie die kath. Kirchengemeinde Bad Hönningen für die Restaurierung der Orgel und der Förderkreis „Maria Hilf Kapelle“.
Ebenfalls für den Nachwuchs des Karnevals, für neue Stühle in der Ortsgemeinde Rheinbrohl und für die Ausstattung des Altentages in der Badestadt sowie für die Arbeitskreise „Kulturlandschaft“ und „Wir für unsere Stadt“. Zudem für die KG Bad Hönningen und dem Stammtisch der Rheinbrohler Karnevalisten und dem Bürgerzentrum sowie für die 1000-Jahr-Feier Bad Hönningens und auch für die jeweiligen Gemeinden im Jahr 2019. Dann folgten zwei Jahre Corona- Pandemie, wo man nicht feiern konnte. Heute können die Musiker mit Stolz auf das enorme Einspielergebnis beim Bunnefest von rund 61.500, 55 Euro zurückblicken. Diese Gelder kamen den unterschiedlichsten Gruppierungen zugute, hinter denen viele Menschen stehen. Auch in Zeiten der Pandemie machte das Quartett den Seniorinnen und Senioren immer wieder viel Freude. Sie trafen sich vor den Altenheimen und spielten die alten Weisen und animierten das ältere Semester mitzusingen, sodass sie für eine Weile vergessen konnten, dass Corona die Überhand gewonnen hatte. Auch im sogenannten Alloheim unterstützten sie viele Jahre das Sommerfest. Die Pandemie hatte vieles verändert, aber die Musik und die damit verbundenen Erinnerungen, an ein früheres Leben, die Familie und bunte Sommerfeste oder besinnliche Adventssingen, sendeten positive Botschaften an Herz und Seele, dafür sorgten die heimatverbundenen Musiker immer wieder in den langen Monaten der Isolation. Natürlich immer auf Abstand, aber auch immer berührend und ermunternd!! „In diesen drei Jahrzehnten haben wir mit unserem Publikum viele unvergesslich schöne Stunden erlebt. Und solange man uns noch zuhören will, wollen wir auch noch nicht aufhören,“ betonen die beliebten Musiker. „Die Organisation des Bunnefestes lag in all den Jahren in unseren Händen, unterstützt von zahlreichen Helferinnen und Helfern. Das ist eine Menge Arbeit, die wir in unserem Alter leider nicht mehr leisten können,“ so Friedel Labonde realistisch, aber auch etwas wehmütig. Bei der letzten Auflage des Festes treten die Feuerwehren und Junggesellen aus beiden Orten als Helfer auf. Der Erlös wird für die Aufforstung im Bad Hönninger und Rheinbrohler Forst verwendet, wo sich bedingt durch den Klimawandel zahlreiche Lücken gebildet haben. Bleibt nur noch zu sagen: „Schade, aber es war eine schöne Zeit mit Euch, verbunden mit geselligen Erinnerungen!