Leutesdorf. Große Unruhe haben bei den Bahnlärm-Bürgerinitiativen und Kommunen am unteren Mittelrhein Anfang August 2023 die von Bundesverkehrsminister Wissing präsentierten Ergebnisse einer erneuten Machbarkeitsstudie für eine Güterverkehrs-Alternativtrasse zum Mittelrhein hervorgerufen.
Das Mittelrheintal endet nicht in Koblenz, Neuwied oder Linz. Die IG gegen Bahnlärm und -erschütterung fordert deshalb, dass bei den Überlegungen zur Entlastung des Mittelrheintals keine Pläne weiter verfolgt werden, die für den unteren Teil des Tals höheren Verkehr und höhere Belastung bringen würden.
Zur Bewältigung der Verkehrsströme von Nord nach Süd (Rotterdam – Genua) und umgekehrt kann das Problem „Nadelöhr“ Mittelrhein nur durch die große Lösung, den Westerwald-Taunus-Tunnel, gelöst werden. Die übrigen jetzt vorgestellten Varianten sind Stückwerk, verschieben Belastungen oder erhöhen diese in anderen Regionen.
Und weil es bis zur Entlastung durch eine Alternativstrecke noch viele Jahre dauern wird, muss auch für das gesamte untere Mittelrheintal der umfassende Schutz vor Bahnlärm geplant werden, der für das Welterbetal und hier bei uns leider nur für Weißenthurm und Leutesdorf zurzeit umgesetzt wird.
Außer Bahnlärm sind bei der vorhandenen Trassenführung auch Erschütterungen, Gefahrenpotenzial und Feinstaub-Belastung zu bedenken.
Deshalb wird die IG gegen Bahnlärm und -erschütterung e.V. Leutesdorf gemeinsam mit allen übrigen BI’s weiter Druck auf Bahn und Politik ausüben, damit sich die Lebensverhältnisse an Schienenstrecken baldmöglichst verbessern.