Töpferkunsthandwerk
Nun erstrahlt die Anschauungsmühle wieder in vollem Glanze
Kuno Menchen brachte historische Mühle wieder auf Vordermann
Das Rheinbrohler Römermuseum hatte zum Thema römische Mühlen und Töpferei eingeladen. Da die römischen Mühlen in der Backstube schon etwas in die Jahre gekommen waren, war eine Überarbeitung längst fällig. Hierfür kam der Archäotechniker und Mühlenexperte Kuno Menchen in die RömerWelt. Es sollten die Mühlen entsprechend nachgeschärft und falls nötig optimiert werden. Das war eine ganz seltene Gelegenheit, dieses fast ausgestorbene Handwerk einmal live zu erleben! Natürlich sollte es dann die Möglichkeit geben, die Mühlen vor Ort wieder auszuprobieren und in klassischer Handarbeit Mehl zu mahlen. Um die beiden großen und äußerst schweren Mühlensteine voneinander zu lösen, musste mit großer Manneskraft und einem alten Holzbalken der obere Stein mit rund 200 Kilo Gewicht hochgehoben werden.
Ein schwieriges Unterfangen welches mit Hilfe von Kuno Menchen und Dieter Menzel und einem Kettenzug gelang. Dann bot sich für die Kenner der Materie ein schreckliches Bild, bedingt durch kleine Steinchen, die irgendwie zwischen die Mühlsteine geraten waren, hatten sich starke abriebe auf den Steinen gebildet, die schnellstmöglich in fachlicher Handarbeit beseitigt werden mussten. Denn so konnte die Mühle nicht mehr, auch nicht mehr zur Anschauungszwecken, in Betreib genommen werden und der letzte Check lag 14 Jahre zurück. Hierzu waren zwei Sitzungen von mehreren Stunden nötig, in denen Kuno Menchen, publikumsoffen das Schadensbild auf dem Basaltstein fachkundig und vorsichtig mit einfachem Werkzeug zu entfernen. „Die Mühle ist schon ein tolles Stück was so in Deutschland kaum zu finden ist,“ betonte der Geschäftsführer des Erlebnismuseums Frank Wiesenberg. Am Ende der handwerklichen und schweißtreibenden Arbeit zeigten alle fröhliche und erleichterte Gesichter, als sich die Mühlsteine wieder ihrer Arbeit widmen konnten. Hiervon ließen sich auch die Besucherinnen und Besucher gerne begeistern.
Ebenso wie von dem Töpferangebot. An der Töpferscheibe erklärte die Xantener Töpferin des Ateliers XAN-TST das römische Töpferhandwerk, in dem sie es für alle vorführte. Der Töpferstand von XAN-TST zeigte aber auch die enorme Bandbereite der antiken Töpferwaren vom einfachen Teller und Becher bis hin zu aufwendig verzierten Kannen oder auch Kinderspielzeug. Mittlerweile gibt es Anfänge von Workshop Angeboten, wo man kleine römische Öllämpchen und Römerhelme oder eigene Kreationen töpfern und im Ton-Ofen brennen kann. Neben diesem großartigen Zusatzprogramm im Außengelände konnte natürlich auch die Dauerausstellung zum Limes mit ihren interaktiven Stationen erkundet werden, sowie weitere Handwerksbereiche des Museums und der Spielplatz im Außenbereich.