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Wochen-Kurier Verbandsgemeinde Unkel
Ausgabe 22/2023
Aus den Gemeinden
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Klimatipp des Monats - Mehrweg statt Einweg

Zu spät dran, da der Wecker nicht geklingelt hat. Dann schnell aufs Fahrrad geschwungen, aber auf den Kaffee vor dem Büro soll nicht verzichtet werden. Also noch einmal ein kurzer Stopp beim Bäcker um die Ecke und einen Kaffee zum Mitnehmen bestellt. Am Wochenende dann ein Kurztrip mit Freund*innen. Sie haben noch etwas Wartezeit am Bahnsteig und um das gemeinsame Wochenende anklingen zu lassen, holen Sie sich noch ein Getränk für unterwegs.

Man merkt: Gelegenheiten für Einwegbehältnisse gibt es zahlreiche im Alltag, dabei wäre es doch sehr einfach, diesen Ressourcenaufwand und den Müll zu vermeiden.

Was hat dies mit mir zu tun?

Einwegbecher sind oft praktisch. Das bestreiten sicherlich erst einmal wenige. Auch Pappteller und Einwegbesteck sind bei Geburtstagsfeiern gern gesehen, da man sich den lästigen Abwasch spart. Jedoch erzeugt die Herstellung Unmengen von vermeidbaren CO2 und wie wir bereits gelernt hatten, beeinträchtigt dieses CO2 langfristig auch unser aller Wohlbefinden. Man schätzt, dass jährlich rund 48.000 t CO2 durch Kaffeebecher produziert wird. Zum Vergleich: Dafür könnten 48.000 Personen zwischen Frankfurt a.M. und Lissabon hin und zurück fliegen. Das wären knapp 200 voll besetzte Flugzeuge. Im Durchschnitt wird ein Einwegbecher rund zehn Minuten verwendet, bevor er im Müll landet. Ein einfach vermeidbarer Umstand, zumal dafür im Schnitt jährlich 26.000 Bäume gefällt werden. So entsteht nicht nur neues Treibhausgas, sondern die Bäume, die das CO2 wieder binden könnten, werden auch vernichtet. Und noch einen weiteren Vorteil haben Mehrwegbehältnisse: man spart Geld. Nicht nur, dass zu Hause zubereitete Speisen und Getränke günstiger sind, auch spart man sich oftmals den Aufpreis, den man für den Becher extra zahlen muss.

Was kann ich tun?

Ein Mehrwegbecher spart 34 Einwegbecher ein und ist damit ressourcenschonender als die Einwegbecher. Außerdem ergeben sich weitere Vorteile: Ein Thermobecher hält länger warm, ist dicht und kann vielseitiger eingesetzt werden. Viele Cafés bieten mittlerweile auch Mehrwegbecher mit einem Pfandsystem an. Auch in der VG Unkel machen einige mit. Fragen Sie doch einfach mal nach!

Jedoch lässt sich dies nicht nur auf Kaffeebecher anwenden, sondern auch auf Wasserflaschen oder Brotdosen. Gehen Sie mal durch Ihren Alltag und prüfen Sie, wo sich Einwegverpackungen vermeiden lassen. Sie werden überrascht sein!

Ein Tipp für besonders Experimentierfreudige: große Marmeladengläser können vielseitig einsetzbar sein: Als Behältnis für den Salat oder für die Suppe in der Mittagspause, als Trinkglas für Warmes und Kaltes oder als Verpackung für druckstellensensibles Obst. So wird es zu einem viel genutzten Begleiter in der Handtasche. Werden Sie kreativ und probieren Sie Neues aus.

Und wenn es dann doch mal ein Einwegbecher sein muss, dann lassen Sie wenigstens den Deckel weg, denn dieser belastet von allen Bestandteilen die Umwelt am meisten.

Quellen: verbraucherzentrale.de, duh.de —