In Anwesenheit von Gästen haben Oliver Bremm und Familie Eich den Flyer "Erlebnis Zeit" mit Stadtrundgang und Erpeler Bänken vorgestellt.
In Erpel machen Sitzbänke auf die Histörchen und Geschichten der "Herrlichkeit" Erpel aufmerksam. Spaziergänger, die sich auf ihnen niederlassen, erfreuen sich an den Schnitzereien, mit denen die stabilen Holzbänke verziert sind. Geschaffen wurden und werden sie vom Erpeler Bürger Peter Eich. Für so manches Schmunzeln erzeugen die Sitzgelegenheiten, denen der Erpeler jeweils einen Namen gab. Die "Kamelle Bud" mit dem Porträt von Luise Schuster steht an der Erpeler Rheinallee, wo früher die Kamellebud von Luise Schuster stand. Ältere Bürger erinnern sich noch an sie, die für die Kinder Bonbons und Eis parat hielt. Mit einer eigenen Sitzbank fing die handwerkliche Serie an. Peter Eich baute 2004 eine Bank für seine Familie, andere sahen diese und waren begeistert. Er erklärte sich bereit, gegen eine Aufwandsentschädigung für das Material weitere zu bauen. Inzwischen haben sich viele Erpeler eine Sitzbank für ihren privaten Außenbereich bauen lassen. Es stehen aber auch 28 Sitzbänke in der Gemeinde, die öffentlich zugänglich sind.
So wie zum Beispiel das "Frisör Warte Bänkchen", der "Petersplatz" vor dem Haus der Familie Eich, "An der alten Brennerei" gegenüber der Brennerei oder "An de Neupooz" am Neutor. Die Namen und weitere Schnitzereien weisen auf die Geschichten hin, die die Bürger mit den Standorten der Bänke verbinden. So steht etwa am Blumenbeet (Rheinstraße), das die Nachbarschaft ehrenamtlich pflegt, die "Beetfreunde"-Bank. Einmal im Jahr kontrollieren Peter und Veronika Eich, Hans Kahlen und Ulrich Faßbender, ob die Bänke noch in Ordnung sind, wenn nicht, kommen diese ins "Kosmetikstudio", wo die Bänke wieder aufgehübscht werden.
Die Sitzgelegenheiten erzählen Geschichten, für die sich auch Nicht-Erpeler interessieren. Um sie mit mehr Informationen auszustatten, hat die Tourimus Siebengebirge GmbH jetzt einen Flyer aufgelegt, der zu einem Rundgang in Erpel einlädt. Kurze Erläuterungen und Fotos weisen auf rund 50 Sehenswürdigkeiten im Ort hin. Außerdem sind alle öffentlichen Sitzbänke von Peter Eich ebenfalls mit Text und Foto erklärt und in einer von Michael Jonas gezeichneten Karte markiert. Die Texte stammen von Ulrich Faßbender, das Lektorat haben Gregor Noll und Edgar Neustein übernommen.
Die Flyer liegen an verschiedenen Stellen in der Gemeinde aus. Vorgestellt wurde der neue Flyer auf Einladung der Tourismus Siebengebirge GmbH im Gewölbekeller der Familie Eich. "Es ist toll, wie aus einer Ortssache ein touristisches Produkt wird. Die Bänke halten Erinnerungen und Anekdoten wach. Wir fanden die Idee spannend, für die Gäste einen Erpeler-Bänke-Rundgang anzubieten, der sich zusammen mit einem weiteren Rundgang entlang der historischen Gebäude und Plätze in einem Flyer darstellen lässt", erklärte Oliver Bremm, Chef der Tourismus-Siebengebirge.
Vom Naturpark Rhein-Westerwald, der den Druck der Flyer mit 1600 Euro unterstützte, waren Fürstin Isabelle zu Wied und Irmgard Schröer gekommen, unter anderem waren auch Gregor Noll, Günter Hirzmann, Thomas Herschbach und Gisela Born-Siebicke in Vertretung für Karsten Fehr anwesend. Die Sitzbänke würden einen wertvollen Beitrag für den Tourismus leisten und seien identitätsstiftend, sagte Gisela Born-Siebicke. Isabelle zu Wied zeigte sich ebenfalls begeistert: "Sitzbänke und Flyer laden dazu ein, viel bewusster durch den Ort zu gehen, man sieht dann so manches mit ganz anderen Augen".