Vertreterinnen und Vertreter des lokalen Aktionsbündnisses gegen Gewalt an Frauen mit den Vertretern der kommunalen Verwaltungen
Mit zahlreichen internationalen und lokalen Aktionen wurde am 25. November, dem offiziellen Jahrestages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auf das immer noch allgegenwärtige Thema aufmerksam gemacht. So fanden in diesem Jahr mehrere lokale Veranstaltungen im Kreis Neuwied - erstmals auch länderübergreifend - statt.
Unter dem diesjährigen Motto der UN - Kampagne „Orange the World“ informierte am Nachmittag das lokale „Aktionsbündnis gegen Gewalt“ an einem Infostand in Unkel über die Fakten, Facetten und Hintergründe geschlechtsspezifischer Gewalt und wiesen auf die verschiedenen Beratungs- und Hilfsangebote für Opfer von häuslicher Beziehungsgewalt hin. An der von der Gleichstellungsbeauftragten der Verbandsgemeinden Linz und Unkel, Astrid Thol organisierten Aktion beteiligten sich neben den hiesigen Institutionen und Vereinen, wie die Interventionsstelle der Caritas Neuwied, die Frauenbegegnungsstätte Utamara e.V., die Polizeiinspektion Linz, Weißer Ring e.V. erstmals auch Vertreterinnen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands aus dem Dekanat Linz. Weitere Unterstützung erhielten die Akteurinnen und Akteure des Bündnisses gegen Gewalt durch die kommunalpolitischen Vertreter des Kreises Neuwied. Der Landrat Achim Hallerbach wie auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel, Karsten Fehr und Frank Becker als designierter Bürgermeister der Verbandsgemeinde Linz waren bei der Aktion präsent, um sich einhellig dem gemeinsamen Statement „Wir sagen NEIN zur Gewalt an Frauen und Mädchen“ anzuschließen.
Am Abend des 25. Novembers wurden dann im Rahmen der Eröffnung des Linzer Weihnachtsmarktes die historischen Gebäude rund um den Markplatz in orangenes Licht getaucht. Bei ihrer Ansprache erläuterte die Gleichstellungsbeauftragte Thol, dass es bei dieser seit 2008 von den Vereinten Nationen weltweit etablierten Kampagne darum geht, ein weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Bei dieser Beleuchtungsaktion werden seither in den Städten der Welt bedeutende Gebäude und Wahrzeichen, Straßen und Plätze in orange, dem Symbol für Licht und Wärme, angestrahlt. So hieß es „Orange your City“ - erstmals auch in Linz. Dank Unterstützung der Werbegemeinschaft und der Stadt Linz gelang es, ein weiteres, gerade in diesen, durch Krieg, Menschenrechtsverletzungen und Krisen getrübten Zeiten so wichtiges Zeichen zu setzen - ein Zeichen gegen Gewalt und gegen Diskriminierung von Frauen, ein Zeichen für ein gewaltfreies Leben und eine Zukunft in Frieden.
Bereits am Vormittag des Gedenktages hatte sich das Martinus-Gymnasium in Linz im Rahmen eines gemeinsamen länderübergreifenden Projektes mit Schulen der Linzer Partnerstädte Pornic in Frankreich und Baiona in Spanien an der Aktion gegen Gewalt beteiligt. Schülerinnen und Schüler der Oberstufenkurse der Gymnasien in den drei Partnerstädten rezitieren per Videokonferenz ausgewählte, zum Thema passende Texte und Zitate von Künstlerinnen, Aktivistinnen oder Politikerinnen und übersetzten diese jeweils in die anderen Sprachen. Komplettiert wurde diese besondere Unterrichtseinheit durch musikalische Umrahmung kombiniert mit einer durch violette Illuminierung erzeugte Raumatmosphäre.
Den Abschluss des Aktionstages gegen Gewalt an Frauen bildete schließlich ein von der Katholischen Frauengemeinschaft des Dekanats Linz explizit zu dieser Thematik gestalteter Wortgottesdienst in Rheinbrohl.
Am Ende haben all diese Aktionen das gemeinsame Ziel, zu sensibilisieren und zu apellieren, nicht wegzuschauen, wenn Gewalt geschieht. „Der Apell richtet sich an jeden von uns,“ zieht Thol ein Fazit, „sowohl wenn Sie selbst von Gewalt betroffen sind oder Sie nur Zeuge von Gewalt werden aber auch, wenn Sie selbst Gewalt ausüben. Bitte teilen Sie sich mit, melden Sie Vorfälle, helfen Sie oder nehmen Sie Hilfsangebote in Anspruch. Nur mit dem Mut zur Veränderung und der Bereitschaft, Verantwortung für sich selbst und die Mitmenschen zu übernehmen, kann es gelingen, die Gewaltspirale zu durchbrechen!“
Weitere Infos zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ sowie Kontaktdaten von Beratungsstellen erhalten Sie bei:
Astrid Thol, Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinden Linz und Unkel, Tel: 02631 802 608
Email: athol@neuwied.de
Internet: www.beratung-neuwied.de