Die Schüler der Stefan-Andres-Realschule trafen Tova Friedmann.
Für die Stefan-Andres-Realschule Plus war dies nicht nur ein lehrreicher, sondern auch ein tief bewegender Tag.
Die Zehntklässler der Stefan-Andres-Realschule Plus in Unkel erlebten einen besonderen und bewegenden Tag im Haus der Geschichte in Bonn: Sie trafen Tova Friedman, eine der jüngsten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz.
Die mittlerweile 86-Jährige Zeitzeugin sprach zum ersten Mal seit 1950 wieder in Deutschland und berichtete 80 Minuten lang eindrücklich über ihre Kindheit im Holocaust. Der Besuch fand im Rahmen des Gesellschaftslehre-Unterrichts statt, in dem das Thema Antisemitismus intensiv behandelt wurde. Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ legt die Unkeler Realschule Plus großen Wert darauf, den Schülern die Bedeutung von Respekt, Toleranz und Zivilcourage nahezubringen. Die Begegnung mit Tova Friedman sollte den Jugendlichen zeigen, wie wichtig es ist, die Schrecken der Geschichte nicht zu vergessen. Während ihres Vortrags erzählte Friedman, wie sie als kleines Mädchen mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert wurde, wie sie Hunger, Gewalt und Angst überlebte und wie sie durch Zufall dem Tod entkam. Besonders eindrücklich war ihre Antwort auf die Frage, warum sie die tätowierte Nummer auf ihrem Arm nicht hat entfernen lassen: „Ich habe es bewusst behalten. Es erinnert mich daran, dass ich mit fünf Jahren zu einem erwachsenen Menschen im kindlichen Körper wurde“.
Die Schüler hörten gebannt zu, während im Saal absolute Stille herrschte. Viele zeigten sich sichtlich berührt von Friedmans Lebensgeschichte und ihren klaren Botschaften. Auf die Frage, was sie den Jugendlichen mit auf den Weg geben möchte, antwortete sie: „Ihr solltet die Andersartigkeit als Chance nutzen. Trefft euch mit anderen Menschen und respektiert jeden. Man muss nicht jeden lieben, aber achten“. Die Begegnung mit der Zeitzeugin hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Schülern. „Es war emotional und traurig, aber auch unglaublich wichtig, so etwas aus erster Hand zu hören“, sagte ein Schüler. Eine Mitschülerin fügte hinzu: „Ich werde ihre Worte nie vergessen. Sie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, für andere einzustehen.“ Lehrerin und Schüler waren sich einig, dass der Besuch ein bedeutender Moment in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit war. „Es ist ein Privileg, dass wir diese Begegnung erleben durften. Zeitzeugen wie Tova Friedman machen Geschichte lebendig und schaffen ein Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, sich gegen Antisemitismus und Rassismus einzusetzen“, sagte die Gesellschaftslehrerin. Für die Stefan-Andres-Realschule Plus war dies nicht nur ein lehrreicher, sondern auch ein tief bewegender Tag. Die Begegnung mit Tova Friedman wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben.