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Bad Ems-Nassau aktuell Ausgabe Bad Ems
Ausgabe 1/2025
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Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Jahr 2025 ist noch jung und ich möchte Ihnen ein glückliches und erfreuliches Jahr 2025 wünschen.

Zu Beginn eines Jahres werden neue Vorsätze gefasst und man erhofft sich für seine Lieben persönliches Wohlergehen. Das wünsche ich uns allen, denn Gesundheit ist das höchste Gut, das wir haben. Aber auch das neue Jahr wird wieder von zahlreichen persönlichen und gesellschaftlichen Ereignissen, Emotionen und Erfahrungen positiv wie negativ geprägt sein.

Ein Jahreswechsel bietet immer auch die Gelegenheit zurückzublicken und eine Bilanz zu ziehen.

Auch das Jahr 2024 ging ohne eine friedliche Lösung in der Ukraine zu Ende. Ein weiterer Krisenherd hat sich im Nahen Osten entwickelt. Die gesamte politische Situation macht uns allen Angst und natürlich spüren wir alle die Auswirkungen dieser kriegerischen Auseinandersetzung. Zuletzt hat der fürchterliche Anschlag von Magdeburg die Verletzlichkeit unserer freien Gesellschaft gezeigt. Mein tiefes Mitgefühl gilt den Opfern und Verletzten und ihren Angehörigen.

Nach wie vor stehen die Kommunen vor großen Herausforderungen. Vielfältig sind die Aufgaben, wie z.B. die Unterbringung von Menschen, die ihre Heimatländer verlassen, um bei uns Asyl zu suchen. Die Umsetzung der Digitalisierung wird eine Zukunftsausgabe sein. Auf der anderen Seite bringen uns z.B. ständige Verbesserung von Standards gerade im Kita- und Schulbereich bei gleichzeitigem Fachkräftemangel an die Grenzen der Leistungsfähigkeit.

Mit sechs kommunalen eigenen Kitaeinrichtungen und 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem Bereich, sind wir als Träger für den Betrieb nach dem Kita-Gesetz verantwortlich. Zusätzlich betreut werden die kommunalen Einrichtungen in Bad Ems und Dausenau. Das Aufgabenfeld ist vielfältig. Von der Suche nach Personal, vielschichtigen Abrechnungen, über Erweiterung und Neubau von Einrichtungen, bis zur Mittagsverpflegung ist das Aufgabenfeld hier breit gefächert. Abstimmungsprozesse mit Fachbehörden haben zu erfolgen.

Ich bin froh, dass im nächsten Jahr die Kita Panama wieder nach Geisig zurückkehren kann. Für die Kinder, Eltern und zuletzt unseren pädagogischen Mitarbeitenden wird damit die Zeit der „Enge“ in der Kita Lahnpiraten vorbei sein, denen ich ausdrücklich danke. Weiter gilt mein Dank auch dem Team in der Verwaltung, welches intensiv daran arbeitet, dass Lösungen neben dem Alltagsgeschäft so umgesetzt werden konnten.

Darüber hinaus danke ich dem pädagogischen Personal insgesamt in unseren Einrichtungen, die sich engagieren und mit dazu beitragen, dass unsere Kleinen gut betreut werden.

Im Bereich der Grundschulen gilt es, den erwarteten steigenden Schülerzahlen in Bad Ems und Nassau Rechnung zu tragen. Beratungen in den Gremien der Verbandsgemeinde werden im neuen Jahr hierzu erfolgen. Das aufgelegte „Startchancenprogramm“ des Landes kann die Situation an unseren Schulen verbessern, gerade vor dem Hintergrund des gesetzlich formulierten Ganztagesanspruchs ab dem Jahr 2026.

Auch hier gilt: die schnelle, unkomplizierte Lösung gibt es nicht - es müssen geforderte Konzepte berücksichtigt und Fachbehörden angehört werden.

Das Thema der Schulsozialarbeit gewinnt immer mehr an Bedeutung an unseren Schulen. Die Mitarbeiter und Stundenzahl im Bereich der Schulsozialarbeit konnten wir im Jahr 2024 erhöhen und die immer wichtigere Aufgabe der Unterstützung der Lehrerschaft und der Betreuung der Schüler verstärken.

Dem Team an unseren Grund- und weiterführenden Schulen sage ich Danke für die geleistete Arbeit.

Die Arbeit in den Kitas, Schulen und Sportstätten werden durch unsere Hausmeister unterstützt. Sie sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Verwaltung und den Einrichtungen. Auch Ihnen gebührt Dank und Anerkennung.

Unser Freibad in Nassau hat es wettermäßig im vergangenen Jahr nicht ganz so gut getroffen. Der verregnete Sommer hat dem Freibad Nassau die Bilanz „verhagelt“; die Besucherzahlen waren dementsprechend rückläufig. Das neue Kassensystem hat sich aber zwischenzeitlich etabliert. Die Öffnung des Bades konnte in Teilen nur durch den Einsatz eines Personaldienstleisters aufrechterhalten werden. Der in diesem Jahr vom Schwimmbadteam organisierte „Spaß-Tag“ wurde gut angenommen. Herzlichen Dank dem Engagement und Einsatz des Teams und der unterstützenden DLRG Nassau.

In der Wasserversorgung konnten die Verbandsgemeindewerke im Jahr 2024 die Sanierung des Hochbehälters Trümmerborn in Bad Ems und den Bau einer neuen Druckminderstation in Kemmenau abschließen. In Zusammenhang mit dem Projekt der Verbundleitung von Nievern nach Frücht, die bereits provisorisch in Betrieb ist, wurden die Weichen für den Bau der Druckminderstation in Nievern und des Pumpwerks „Lahntal“ gestellt. Ebenso wird in 2025 die Erneuerung der Wasserleitung von Fachbach Oberau bis zur Insel Oberau und in einem zweiten Bauabschnitt weiter bis zur Ortsgemeinde Fachbach im Zuge des Ausbaus der B260 realisiert. Anfang 2025 wird das aktualisierte und erstmalig für die fusionierte Verbandsgemeinde erarbeitete Wasserversorgungskonzept vorgestellt. Ergänzend hierzu wird im Laufe des kommenden Jahres auch das Thema Risikomanagement betrachtet und es werden Verbundleitungen zwischen derzeit noch nicht vernetzten Versorgungsgebieten geplant, um die Resilienz der Wasserversorgung zu erhöhen und im Notfall die Versorgung der Bürger sicher stellen zu können.

Neben geplanten Netzmaßnahmen werden die Verbandsgemeindewerke im Jahr 2025 weiter die Planung zur Sanierung der Wasseraufbereitungsanlage Fachbach und der dazugehörigen Gewinnungsanlage (Stollen Fachbach) vorantreiben. Derzeitige Schätzungen gehen von einer 2,5-jährigen Bauphase ab Ende 2025/ Anfang 2026 aus. Die Sanierungsmaßnahme wird einen wichtigen Meilenstein zur Sicherstellung der Wasserversorgung in der Verbandsgemeinde darstellen.

Im Bereich der Abwasserbeseitigung wurden Zukunftskonzepte für die Kläranlagen Becheln und Zimmerschied erarbeitet. Die Ortsgemeinde Zimmerschied soll zukünftig mittels einer Verbundleitung über die Ortsgemeinde Dausenau in die Kläranlage Bad Ems, die Ortsgemeinde Becheln durch Anschluss an die Ortsnetzleitung in Sulzbach in die Kläranlage in Nassau entwässern. Zwecks Energieeinsparungen wurde im Jahr 2024 auf der Kläranlage Nassau eine PV-Anlage inkl. entsprechender Speicher errichtet. Um die Energieeffizienz der Kläranlage Bad Ems zu verbessern, sollen im kommenden Jahr die Gebläse und Belüftungseinrichtungen des Belebungsbeckens 1 erneuert werden.

Die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung ist ein Zukunftsthema der Verbandsgemeinde, deren Bedeutung sich auch die Bürgerschaft bewusst sein muss.

Für die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde war es auch wieder ein ereignisreiches Jahr. Hier erinnere ich mich insbesondere an den Vollhausbrand in der Ortsgemeinde Miellen, den Brand einer Betriebsanlage bei der Recyclingfirma Zimmermann und der Großbrand des Hauses „Vier Türme“ in Bad Ems, der deutschlandweit in den Schlagzeilen war. Die Einsätze haben die Leistungsfähigkeit und Professionalität unserer freiwilligen Feuerwehr nachhaltig bewiesen. Insgesamt mussten die Kameradinnen und Kameraden der Wehren zu 238 Einsätzen ausrücken (Stand 15.12.2024), die sich wie folgt aufteilen: 121 Brand- (davon 50 Brandmeldeanlagen), 8 Gefahrstoff-, 79 Hilfeleistungs- (davon 3 Verkehrsunfälle), 21 Sonder-, 4 Unwetter- und 5 Wassereinsätze.

Für die Einheit Geisig wurde das lang erwartete wasserführende Kleinlöschfahrzeug endlich ausgeliefert. Die Kosten hierfür betrugen rund 111.000 € (Landeszuwendung 31.500 €). Die Kleinlöschfahrzeuge für die Feuerwehreinheiten Dessighofen und Hömberg befinden sich noch im Bau (Gesamtkosten rund 220.000 €). Der Auftrag für ein Kleinlöschfahrzeug im Gesamtwert von 136.000 € für die Feuerwehreinheit Attenhausen wurde erteilt. Mit der Auslieferung des Fahrzeugs wird zum Ende des Jahres 2025 gerechnet. Weiterhin wurde ein Kommandowagen im Wert von rund 93.000 € in Auftrag gegeben. Auch hier ist mit der Auslieferung Ende 2025 zu rechnen. In Schutz- und Dienstbekleidung wurden 86.000 € investiert. Weiterhin wurden 5 neue Tragkraftspritzen im Gesamtwert von 89.000 € angeschafft.

Verwaltung, Rat und Wehrleitung sind in enger Abstimmung, was Ersatz- und Neuanschaffungen angeht. Aber auch ist die stetige Anpassung von vorhandenen Einsatzkonzepten ein Thema, insbesondere vor den uns bekannten Wetterereignissen.

In diesem Jahr fand der Verbandsgemeindefeuerwehrtag, diesmal in Dausenau, statt. Hier wurden 29 Feuerwehrfrauen/-männer neu verpflichtet, 43 befördert und 55 für langjährige Dienste (15, 25, 35 und 45 Jahre aktiven Feuerwehrdienst) geehrt. Es ist wichtig, dass nach wie vor junge Menschen Bereitschaft zeigen, in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv zu sein und damit den Fortbestand zu sichern. Mein Dank gilt allen, die sich hier engagieren und oftmals unter Einsatz des eigenen Lebens für die Gemeinschaft Dienst tun.

Auch im Bereich der Forstwirtschaft werden die Herausforderungen gerade durch den Klimawandel schwieriger. Damit gehen Einschränkungen bei der Nutzung von Wander- und Radwegen zwangsläufig einher und es stellen sich rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Verkehrssicherungspflicht. Ich danke den Mitarbeitenden des Forstes für ihren diesbezüglichen Einsatz für die waldbesitzenden Gemeinden aber auch zur Aufrechterhaltung unserer Erholungseinrichtungen im Wald. Ich freue mich gleichzeitig darüber, dass wir auf gutem Wege sind, dem Forstpersonal einen angemessenen und modernen Forstbetriebshof auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage Hömberg verwirklichen zu können.

Mit der Organisation und Durchführung der Kommunalwahlen in 2024 waren im Vorfeld zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung beschäftigt. Ein Großaufgebot an Freiwilligen gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeitern war am Wahlsonntag und darauffolgenden Montag mit der Auszählung der Stimmen beschäftigt. In 26 Gemeinden und den beiden Städten Bad Ems und Nassau wurden neue Stadt-/Gemeinderäte sowie der Verbandsgemeinderat, der Kreistag und das Europaparlament gewählt.

Nicht in allen Gemeinden haben sich Kandidaten zur Urwahl gestellt. In der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau wurden 23 Stadt- und Ortsbürgermeister direkt gewählt und im Nachgang 5 Ortsbürgermeister durch den gewählten Rat. Die Berufungen der Ratsmitglieder und Durchführung der konstituierenden Sitzungen mit Verwaltungsbegleitung hat sich bis in den September hingezogen. Sogar im Oktober bzw. November wurden aufgrund von Nachwahlen noch neue Ortsbürgermeister ernannt und in ihr Amt eingeführt. Es ist festzustellen, dass bei den Ratsgremien und auch bei den Ortsbürgermeistern, zum Teil „altgediente“ Mandatsträger ihr politisches Mandat abgaben. Ich danke für deren jahrelanges Engagement. Einige Amts- und Mandatsträger hatten im Vorfeld der Wahlen eine Wiederwahl ausgeschlossen, da der eigentliche Handlungsspielraum durch mangelnde Haushaltsmittel und immer größere, gesetzliche Vorgaben als Belastung der ehrenamtlichen Arbeit angesehen wird. Eine Entwicklung, die zu einer Belastung für unser Gemeinwesen werden kann.

Die Entscheidungen auf der bundespolitischen Ebene führt zu einer vorzeitigen Bundestagswahl am 23.02.2025. Der Wahltermin mit verkürzten Fristen stellt die Kommunen vor einige organisatorische Herausforderungen, die aber von unserem Wahlteam gemeistert werden.

Mein Appell: Nutzen Sie als Bürger Ihr Wahlrecht und beteiligen Sie sich am demokratischen Entscheidungsprozess!

Mit den Kernaufgaben der Verbandsgemeindeverwaltung (z.B. Bürgerdienste, Bauen, Werke, Finanzen und Zentrale Dienste) sind wir auf der kommunalen Ebene ganz nah am Bürger. Die Onlineterminvergabe hat sich im Bereich des Meldeamtes bewährt.

Die Digitalisierung schreitet sukzessive voran. Hier sind wir oftmals auf Vorgaben von Bund und Land bzw. auf die entsprechende landesweite oder gar länderübergreifende Software angewiesen. Ebenso zeigt sich, dass der zu gewährende Datenschutz die Umsetzung der Digitalisierung in Teilen erschweren kann. Aber wir alle möchten, dass mit unseren Daten bei Behördenvorgängen sorgsam umgegangen wird.

Die Kolleginnen und Kollegen der einzelnen Abteilungen und Aufgabengebiete machen einen guten Job, sind flexibel, freundlich und einsatzbereit. Dies zeigt sich immer öfters, in kurzfristig umzusetzenden gesetzlichen Neuerungen, oder einfach sich neu ergebenden, unvorhergesehenen Situationen.

Auch in 2024 hat die Verbandsgemeinde als Arbeitgeber mit einem breiten Spektrum wieder zahlreiche Ausbildungsstellen zur Verfügung gestellt. Dies natürlich auch aus eigenem Interesse, denn der Fachkräftemangel ist bei uns unlängst angekommen. Viele öffentliche Dienststellen und Einrichtungen leiden unter Personalmangel. Ausfallzeiten können nicht immer von den Mitarbeitern aufgefangen werden.

Hier bitte ich von den Bürgern und auch den kommunalen Vertretern im Einzelfall um Verständnis.

Bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanke ich mich recht herzlich für ihren Einsatz, dies mehr und mehr unter schwierigen Bedingungen.

Lassen Sie uns daher die Aufgaben, welche uns erwarten, gemeinsam gestalten. Das Team der Verbandsgemeindeverwaltung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertagesstätten, bei den Verbandsgemeindewerken als auch im Forst, das Betreuungs- und Betriebspersonal in den Schulhorten als auch den zentralen Sportanlagen und auch ich als Bürgermeister haben uns vorgenommen, weiterhin daran zu arbeiten, unsere Aufgaben mit bestem Wissen und Gewissen zu erbringen.

Das Jahr 2025 wird aber auch wieder viel Schönes für uns bereithalten. Ich denke da im privaten Bereich an Hochzeiten, Geburten oder sonstige fröhliche Ereignisse, oder die vielen örtlichen Brauchtumsveranstaltungen und Heimatfeste. Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen, sei es im kulturellen, im sportlichen Bereich oder im normalen Gemeindeleben. Dabei bedanke ich mich bei den vielen ehrenamtlichen Vereinen und Organisationen für den geleisteten Beitrag für unser Gemeinwesen.

Trotz allen äußeren Einflüssen und dem weltpolitischen Geschehen, was wir nicht wirklich beeinflussen können, wollen wir das neue Jahr optimistisch, vertrauensvoll und ohne Vorurteile beginnen.

Persönlich wünsche ich mir wieder mehr Zusammenhalt und, dass sich die Menschen in den Städten und Gemeinden weiter gegenseitig unterstützen. Ich wünsche mir, dass trotz der schwierigen politischen Lage, wir weiter den Blick nach vorne richten und unsere Aufgaben angehen und als Gesellschaft solidarisch zusammenstehen. Wir sollten daran arbeiten, dass uns der Respekt gegenüber unseren Mitmenschen, die Freude am alltäglichen Leben und das Engagement für das Gemeinwohl nicht noch weiter abhandenkommen. Denn dies sind wichtige Stützen für unser Wohlergehen und ein gutes Miteinander.

Ihnen und den Menschen, die Ihnen nahestehen, wünsche ich ein gutes neues Jahr 2025, Glück, Zufriedenheit und vor allen Dingen Gesundheit!

Ihr

Uwe Bruchhäuser
Bürgermeister