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Bad Ems-Nassau aktuell Ausgabe Bad Ems
Ausgabe 39/2023
Öffentliche Bekanntmachungen und sonstige Mitteilungen
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Auch nach 111 Jahren eine gesunde Mischung aus Nervenkitzel, Tradition und Innovation

Hunderte Nassauer und Gäste zogen beim Ballonumzug - zum Auftakt des Michelsmarktes - durch die Straßen.

Gute Laune gab es auch im Festzelt mit allen aufgetretenen Bands, die Stimmung in die Bude brachten.

Hoch her ging es im Festzelt, sodass es keinen mehr auf den Bänken hielt.

Fahrgeschäfte, die nicht nur für die jüngere Generation ansprechend waren.

Michelsmarkt Nassau: Feuerwerk zum Ausklang fiel aus Klima und Kostengründen aus

Ein Rückblick auf Michelsmarkt zeigt, dass es ein gelungenes Fest war

NASSAU. Traditionell wirkten die Fahrgeschäfte auf dem Nassauer Michelsmarkt wie ein Magnet auf Jung und Alt. Auf dem Festplatz im Stadtzentrum hatten die Verantwortlichen wieder einen interessanten Mix in einem Vergnügungspark angerichtet, bei dem man auch auf die Familientauglichkeit achtete. Schrill leuchtende Fahrgeschäfte, dröhnende Musik drang aus allen Himmelsrichtungen, der Duft von gebrannten Mandeln, Popcorn, Bratwürsten und allerlei Süßigkeiten bescherten den zahlreichen Besuchern des Marktes abwechslungsreiche Tage.

Mit zu einem beliebten Programmpunkt im Laufe des Marktes gehört der Luftballon-Weitflugwettbewerb, der jeweils bei der Eröffnung durchgeführt wird. Unzählige bunte Ballons steigen dabei nach einem Umzug durch die Stadt in die Luft und tragen Nassaus Grüße hinaus in die Welt.

Wenn auch zum Auftakt nach der offiziellen Eröffnung durch Stadtbürgermeister Manuel Liguori - der zu Beginn des Festes dem Michelsmarkt einen guten Verlauf und allen Menschen viel Freude wünschte - die Nassauer jedoch noch weitgehend unter sich blieben, so ließ ein gemischtes Publikum schon am Freitagabend beim „Michelrock“ im Festzelt, mit den Bands „RAUHBEIN“ und „PFUND“ die Post abgehen. Am Samstagabend ging es dann mit partytauglichem Pop und Rock weiter.

Für jeden Musikgeschmack hatten die verrückten Musiker mit dem Namen „SAFTWERK“ etwas dabei. Ein besonderer Act wurde auch der Auftritt der Nassauer Band „“WONDABRAH“. Am Michelsmarktmontag gab es beim traditionellen Frühschoppen wieder einen echten Klassiger. Die Musiker des „Schwarzwald-Quintetts“ verstehen es bestens - unter dem Motto: Party, Dirndl, Alpenrock - die Stimmung anzuheizen. Das traditionelle Großfeuerwerk zum Ausklang des Marktes, wurde leider aus Klima und Kostengründen abgesagt. Wie Stadtbürgermeister Liguori gegenüber der Redaktion sagte, war dies für die Verantwortlichen eine schwere Entscheidung.

Im Festzelt und auf dem rund 30 000 Quadratmeter großen Markt, mit seinen Händlern und Schausteller, herrschte an allen Tagen Betrieb. Die zahlreichen Stammbeschicker, die schon viele Jahre in die Grafenstadt zum Michelsmarkt kommen, hatten auch diesmal wieder mit ihren altbewährten und beliebten Fahrgeschäften sowie den Verkaufsständen das Bild der 111. Auflage „Michelsmarkt in Nassau“ geprägt.

Es machte Vergnügen, die Menschen durch die Straßen des Nassauer Michelsmarktes ziehen zu sehen und den Händlern und Schaustellern zuzuhören. Ein Nassauer Michelsmarkt ohne diese zahlreichen Standbetreiber, die ihre Späßchen und manchmal auch Zweideutigkeiten vom Verkaufstand dem Besucher des Marktes kostenlos mitliefern, wäre fast nicht denkbar. Dabei ist das Kaufen bei den meisten gar nicht so wichtig, obwohl sich bei vielen bald die mitgebrachten Einkaufstaschen blähen.

Bei einem Rundgang über den Festplatz stellte man auch fest, wie sich heiße Rhythmen mit den Schreien der Wagemutigen, die mit dem Intoxx, Hip-Hop-Dancer oder dem „Break-Dancer", der durch seine individuell zu beeinflussende Fahrweise nicht nur für die jüngere Generation ansprechend war, oder mit den „Auto-Scooter“ eine rasante Fahrt hinlegten, vereinten. Aber auch die vielen kleinen Besucher stürzten sich lebhaft ins Vergnügen. Sie konnten zum Beispiel mit dem Babyflug fliegen oder ein paar Runden mit den Kinderkarussells drehen.

Auch die Imbissbetriebe boten in allen Straßen ihre kulinarischen Genüsse feil. Neben Steaks und der obligatorischen Bratwurst und Thüringer bis hin zu Fischspezialitäten wie Heringe, Backfisch oder Matjes, konnte der Besucher seine Speisekarte individuell zusammenstellen. Auch die heimische Gastronomie war wie immer gut vorbereitet, um es den Marktbesuchern an nichts fehlen zu lassen.

Zieht man nach den Tagen eine Bilanz, so kann man sagen, dass der Nassauer Michelsmarktverein wieder einmal mit großem Enthusiasmus und viel Idealismus dafür gesorgt hat, dass der bereits seit 1912 bestehende Markt auch 111 Jahre später eine gesunde Mischung aus Nervenkitzel, Tradition und Innovation war. Text und Fotos: Achim Steinhäuser