Nassauer Michelsmarkt - Ein Fest mit Tradition

Vom Ballonumzug bis zum fulminanten Brillantfeuerwerk zeigte der 110. Michelsmarkt wieder einmal, dass es ein gelungenes Fest für alle Generationen war

NASSAU. Auf dem seit bereits 1912 bestehenden Nassauer Michelsmarkt - ursprünglicher Vieh-, Gemüse-, Obst- und Krammarkt - ging es wieder einmal richtig rund, denn in der Grafenstadt wurde vier Tage lang gefeiert.

Rückblick: Angefangen hat der 110. traditionelle Michelsmarkt - der durch Stadtbürgermeister und zugleich Vorsitzender des Michelsmarktvereins, Manuel Liguori, eröffnet wurde - mit einem farbenfrohen Ballonumzug, unüberhörbaren Böllerschüssen, und fand mit einem fulminanten Brillantfeuerwerk am letzten Tag seinen krönenden Abschluss.

In der Luft lag der Duft von gebrannten Mandeln, Popcorn, deftigem Grillgut und allerlei Süßigkeiten. Schrill leuchtende Fahr- und Spielgeschäfte säumten das Marktgelände, und aus allen Himmelsrichtungen drang laute Musik, welche die Innenstadt erfüllte. Auf dem rund 30 000 Quadratmeter großen Festplatz im Stadtzentrum hatten die Verantwortlichen wieder einen interessanten Mix eines Vergnügungsparks angerichtet, bei dem man bei der Auswahl der Händler und Schausteller, nicht nur auf eine gute Mischung aus Attraktivität und traditionellem Charme, sondern auch auf die Familientauglichkeit achtete.

Endlich wieder Michelsmarkt, hieß es allenthalben nach zwei Jahren Abstinenz. Endlich, sagte auch das kirmesbegeisterte, gemischte Publikum schon am Freitagabend beim traditionellen „Michelrock“, wo für die jüngere Generation im Festzelt, mit der Tribute-Band „METAKILLA“ und der Band „PFUND“, die Post abging. Die beiden Bands heizten die partywilligen Zuhörer ordentlich ein und begeisterten total. Einfallsreich gaben sie sich dabei mit der Auswahl ihrer abwechslungsreich gestalteten Repertoires, was mit dafür sorgte, dass im Laufe des Abends sich die Stimmung im Festzelt von Stunde zu Stunde steigerte und das Festzelt anfing zu Beben.

Beim Abend darauf gastierte die Show- und Schlagerband „Familie Hossa“ im vollbesetzten Festzelt und verzauberte bei einem Partyabend das Publikum mit einer bunten Schlagermischung. Die Bandmitglieder hatten es richtig gut drauf und kamen bei den Zuhörern von der ersten Minute bestens an. Mit ihren Darbietungen verfehlten sie ihre Wirkung nicht, im Gegenteil, sie ließen das Stimmungsbarometer nicht nur von Stunde zu Stunde, sondern bereits von Minute zu Minute ansteigen. Das gefiel dem Publikum - welches von dem Kult-Schlager-Virus angesteckt wurde - natürlich auf das Beste. Diejenigen, die den Partyabend versäumt haben, werden sich ärgern, denn die Band zeigte nicht nur eine Bühnen-Show, sondern wussten auch musikalisch zu überzeugen.

Aber auch beim traditionellen Frühschoppen, mit dem der 110. Michelsmarkt am Montag lautstark ausklang, kam die Stimmung nicht zu kurz. Im Gegenteil: Das Schwarzwald-Quintett sorgte für viel Frohsinn im Festzelt. Mit ihrer frischen, dynamischen und einwandfrei gecoverten Musik verstanden sie es, die mehr oder weniger ausgeschlafenen Partylöwen zum Schunkeln, Klatschen, Mitsingen und Tanzen zu animierten und „die Hütte zum Wogen“ zu bringen. Fröhlich vereint wiegten sich die Menschen an diesem ganz besonderen „Nassauer Feiertag“ im Takt und ließen die Gläser klingen.

Am späten Abend gab es zum krönenden Abschluss noch ein fulminantes Brillantfeuerwerk hoch über der Stadt an der Lahn. Jetzt heißt es wieder, warten auf das letzte Septemberwochenende im nächsten Jahr - wenn der Michelsmarkt wieder treu dem geflügelten Wort: „Viel Freud und Spaß in unserm schöne Nass“, beginnt.

Zieht man nach vier Tagen eine Bilanz, so kann man sagen, dass der Nassauer Michelsmarktverein - trotz der gemischten Wetterlage - wieder einmal mit großem Enthusiasmus und viel Idealismus dafür gesorgt hat, dass der bereits seit 110 Jahre bestehende Markt eine gesunde Mischung aus Nervenkitzel, Tradition und Innovation war.

Der Michelsmarktverein mit ihrem ersten Vorsitzenden, Stadtbürgermeister Liguori, möchte auf diesem Wege nochmals ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer der Freiherr-vom-Stein-Grundschule und der Kindergärten für den herrlichen Ballonumzug, welcher von der Jugendfeuerwehr Nassau und vom „Spielmannszug Singhofen e.V.“ angeführt wurde, dem städtischen Bauhof, der Ordnungsverwaltung, den Sicherheitskräften, der Feuerwehr, der Polizei und dem „Deutschen Rote Kreuz“ aussprechen, denn sie sind wie jedes Jahr Garanten für einen ordnungsgemäßen Ablauf. Text und Fotos: Achim Steinhäuser