Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2022 neigt sich dem Ende entgegen und unser Weihnachtsfest steht vor der Tür.
In diesen Tagen lässt man das ablaufende Jahr Revue passieren.
Es war ein durchwachsenes Jahr voller Höhen und Tiefen für unsere Gesellschaft und voller neuer Herausforderungen. Der Krieg in der Ukraine markiert einen Wendepunkt, nachdem bereits die Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Jahren unser Gemeinwesen und unsere Gesellschaft auf eine harte Probe gestellt haben. Familien wurden besonders gefordert, nach Jahren der Entbehrungen und der Minimierung persönlicher Kontakte, heute voller Sorge und Zukunftsängste aufgrund der steigenden Preisentwicklung aller Güter.
Einige Unternehmen und Gewerbetreibende kämpften um ihre wirtschaftliche Existenz. Und viele Vereine standen bereits in der Pandemie vor der Auflösung.
Die letzten Jahre haben uns verändert, viele Mitmenschen schauen weniger, welchen inhaltlichen Beitrag sie für unsere Gesellschaft und das Ehrenamt bringen können. Vielleicht aufgrund der vorgenannten Sorgen? Die daraus resultierende, schrumpfende Anzahl an Freiwilligen ist ein Thema, welches mich umtreibt und mir Sorge bereitet.
Auf der anderen Seite war das große Engagement hier in Bad Ems für geflüchtete Menschen aus der Ukraine überwältigend. Und diese Bemühungen halten in Teilen weiter an. Ob bei Überführungen vor Ort an der polnisch ukrainischen Grenze, der Bereitstellung von Unterkunftsmöglichkeiten, Geld- und Sachspenden, Hilfe bei Behördengängen, der Unterhaltung und Organisation einer Kleiderkammer, der Veranstaltung einer Mahnwache oder der Durchführung eines Sprachkurses für das Erlernen unserer Sprache. Diese Aufzählung hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr soll sie das große Engagement verdeutlichen. All diese Menschen sind Vorbilder in unserer Gesellschaft und ich würde mir wünschen, wir alle würden uns ein Beispiel daran nehmen. Das Ehrenamt gibt einem unheimlich viel zurück; Dinge die man nicht für Geld bekommt.
Ehrenamtliches Engagement war immer in besonderem Maße ein Markenzeichen unserer Gesellschaft - ich würde mir wünschen, diese Tradition würden wir auch in Zukunft fortsetzen können.
Auch in und für Bad Ems hat sich im ablaufenden Jahr wieder einiges getan. Saniert und neu etabliert wurde am ehemaligen Kriegerdenkmal der Leica Fotopunkt. Erbaut und eröffnet wurde ein neuer Barfusspfad nahe der Malbergbahn. Die Montage von neuen baulichen Einrichtungen drosselt das Tempo in der Römerstraße und in der Grabenstraße. Im Stadtgebiet wurden auf Veranlassung der Stadt neue Packstationen installiert.
Die Einführung der EasyPark-App und die Schaffung von Dauerparktickets haben einen neuen Service und mehr Komfort für viele Bürgerinnen und Bürger gebracht.
Mit dem Ladepark am Wasserkraftwerk hat die E-Mobilität einen weiteren Schriftt im Stadtgebiet gemacht.
Das Bauantragsverfahren für die Kita Römergarten im ehemaligen Pennymarkt ist gestartet, zuvor haben wir einen Förderbescheid vom Land in Höhe von 757.000 € erhalten.
Auch in Punkto Welterbe hat sich wieder etwas getan. Wir konnten am 14. Maiendlich unsere Welterbe-Anerkennungsfeier durchführen und das gesamte Wochenende ein abwechslungsreiches Programm liefern. Der später im Jahr folgende Tag des offenen Denkmals stand ebenfalls unter dem Stern der Great Spas und wurde großartig angenommen. Auch dank der großartigen Ideen und Umsetzung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mit Unterstützung ehrenamtlicher Helfer.
Die Gründung des Vereins Great Spa Towns of Europe setzte einen weiteren Meilenstein in der Geschichte. Diese haben die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Great Spas in diesem Jahr auf ihren drei Tagungen in Baden bei Wien (im Winter), Spa (im Frühjahr) und Franzensbad (im Herbst) vorangetrieben. Im Stadtgebiet haben wir neben der Aufstellung neuer Welterbe-Begrüßungsschilder mit den Planungen für weitere Neuerungen begonnen.
Ebenfalls wurden in 2022 neue oder laufende Projekte weiter verfolgt. Der Glasfaserausbau wurde beschlossen, eine Partnerschaft geschmiedet und die Vermarktung gestartet. Anfang 2023 geht es in die Umsetzungsphase und der Ausbau startet. Die Erstellung eines Verkehrskonzepts für das Stadtgebiet durch ein beauftragtes Büro begann mit ersten Erhebungen und einer Ideenkarte zur Beteiligung der Bürgerschaft. Auch die Ausschreibung für die Planung der Sanierung des Alten Rathauses erfolgte mit der Zielsetzung, dieses zu erhalten und zu einem neuen Anlaufpunkt für die Bürgerinnen und Bürger zu machen. Zudem soll nach Möglichkeit alles unter einem Dach vereint werden. Im Mai haben wir unsere Stadt auf dem RLP Tag in Mainz präsentiert. Zwischenzeitlich haben die Planungen für das Großevent als nächster Ausrichter begonnen. Wir Bad Emser dürfen stolz sein und uns auf das Wochenende vom 16.-18. Juni 2023 freuen.
Persönlich freue ich mich zunächst nach einem arbeitsreichen Jahr auf einige ruhige, erholsame und fröhliche Tage im Kreise meiner Familie.
Bedanken möchte ich mich bei allen Mitstreitern im Stadtrat und im Stadtvorstand mit den Beigeordneten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadt sowie Verbandsgemeinde für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung im ablaufenden Jahr.
Bei Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, bedanke ich mich für die vielen Begegnungen, konstruktive Hinweise und Vorschläge als auch ein gutes Miteinander.
Persönlich danke ich all jenen, die in den Weihnachtstagen einen Dienst für unsere Gesellschaft und die Daseinsvorsorge leisten. Ob Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, Krankenhauspersonal und Ärzteschaft sowie Apotheker und unserem städtischen Bauhof.
Ich wünsche allen Bürgerinnen und Bürgern ein fröhliches und gesegnetes Weihnachtsfest, eine besinnliche und erholsame Zeit und einen guten Rutsch in das neue Jahr 2023!
Ihr