Nachhaltige Investitionen erfordern Anpassungen der Entgelte im Jahr 2026
Die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser und eine ordnungsgemäße Abwasserreinigung erfordern hohe Investitionen in Infrastruktur und Technik. Teilweise sind Anlagen seit Jahrzehnten im Einsatz und müssen saniert oder ersetzt werden. Trotz großer Anstrengungen, wirtschaftlich zu arbeiten, machen solche Maßnahmen eine Anpassung der Entgelte im kommenden Jahr erforderlich.
Im Sommer 2026 soll die umfassende Sanierung der Wasseraufbereitungsanlage und des Stollens Fachbach starten. Diese zentrale Maßnahme sichert langfristig die Trinkwasserversorgung unserer Region, denn aus Fachbach werden mehr als 40% des Verbrauchs der gesamten Verbandsgemeinde gedeckt. Sie stellt die Werke während der rund 2½-jährigen Bauzeit aber auch vor besondere Herausforderungen. Allein der dadurch notwendige Bezug von Wasser aus Koblenz verursacht Mehraufwendungen von über 1 Mio. Euro.
Um diesen Effekt, die Folgekosten weiterer Investitionen, allgemein höhere Aufwendungen sowie Vorjahresverluste auszugleichen, ist für 2026 folgende Entgeltanpassung vorgesehen:
Für einen Vier-Personen-Haushalt mit 40 m³ Wasserverbrauch je Person bedeutet dies eine jährliche Mehrbelastung von 26 € netto bzw. 27,82 € brutto.
Die Entwicklung der Gebühren und Beiträge in der Abwasserentsorgung unterscheidet sich je nach Abrechnungsgebiet.
Bad Ems
In Bad Ems führten die Jahre 2022 bis 2025 zu kumulierten Verlusten von rd. 400.000 €, auch 2026 wäre ohne eine Anpassung ein Defizit zu erwarten. Trotzdem sind hohe Investitionen notwendig, beispielsweise für den Anschluss von Becheln an die Kläranlage in Nassau, die Sanierung der Kläranlage Bad Ems und des Kanalnetzes in verschiedenen Gemeinden. Gleichzeitig liegt das Entgeltniveau weiterhin deutlich unter dem von Nassau.
Um den Wirtschaftsplan zu stabilisieren und die bis 2029 abzuschließende Entgeltangleichung fortzuführen, sind folgende Anpassungen notwendig:
Ein Vier-Personen-Haushalt mit 160 m³ Wasserverbrauch und eigenem 600 m² großen Hausgrundstück hat dadurch Mehrkosten i. H. v. 21,24 € brutto jährlich.
Nassau: Entlastung für Bürgerinnen und Bürger durch Entgeltsenkung
In Nassau können die Abwasserentgelte im Jahr 2026 gesenkt werden. Zwar werden hier ebenfalls Millionenbeträge investiert, u. a. in Kanalsanierungen, den Aufbau der Kanalisation in Neubaugebieten und den Anschluss von Zimmerschied an die Kläranlage Bad Ems. Auch in Nassau entstanden bzw. entstehen zwischen 2023 und 2025 Verluste, diese können jedoch durch Gewinnvorträge aufgefangen werden. Zudem liegen die Entgelte über dem Bad Emser Niveau, sodass eine weitere Angleichung erfolgt.
Die geplanten Senkungen belaufen sich auf:
Für einen Vier-Personen-Haushalt ergibt sich eine Ersparnis von 16,92 € im Jahr.
Insgesamt hat ein Vier-Personen-Haushalt mit den genannten Verbrauchs- und Grundstücksdaten im Jahr 2026 für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der ehemaligen Verbandsgemeinde Bad Ems rd. 1.260 € und in der früheren VG Nassau rd. 1.350 € zu zahlen.
Die Verbandsgemeindewerke betonen, wie wichtig stabile und leistungsfähige Anlagen für Versorgungssicherheit und den Schutz der Umwelt sind. Trinkwasserversorgung und Abwasserreinigung gehören zu den zentralen kommunalen Aufgaben - ihre zuverlässige Funktionsfähigkeit ist von großer Wichtigkeit für Lebensqualität und Gesundheit.
Bürgermeister Uwe Bruchhäuser stellt fest: „Unsere Preisentscheidungen treffen wir mit größter Sorgfalt und Verantwortung. Sie ermöglichen es uns, die hohen Qualitätsstandards zu halten und die Wasser- und Abwasser-Infrastruktur nachhaltig für kommende Generationen fit zu machen.“