Aufgrund der Trockenheit ist die Waldbrandgefahr landesweit sehr hoch / Keine offenen Feuer im Wald oder am Waldrand machen / Fahrtwege freihalten
„Jede und jeder von uns kann dazu beitragen, Waldbrände zu verhindern. Ich bitte alle Waldbesucherinnen und -besucher besonders umsichtig zu sein, kein offenes Feuer im Wald oder am Waldrand zu machen und sofort die Feuerwehr zu rufen, wenn jemand einen Brand oder eine Rauchentwicklung bemerkt“, appelliert Klimaschutzministerin Katrin Eder angesichts der anhaltenden hohen Waldbrandgefahr. Derzeit herrscht laut Deutschem Wetterdienst nahezu landesweit die zweithöchste Gefahrenstufe. Für den morgigen Dienstag besteht in einigen Landesteilen auch Stufe 5, die höchste Gefahrenstufe. Die aktuelle Lage wird hier bekannt gegeben: https://rcccm.dwd.de/DE/leistungen/waldbrandgef/waldbrandgef.html
Damit die Einsatzkräfte schnell vor Ort sein können, dürfen Wege auf keinen Fall zugeparkt werden. Außerdem hilft die Nummer des nächstgelegenen Rettungspunktes, dass Rettungskräfte und Feuerwehren schnell einen Brand oder hilfesuchende Personen finden können. Rettungspunkte sind durch grüne Schilder mit einem weißen Kreuz, unter welchem eine Nummer steht, gut erkennbar. Wer nicht weiß, wo sich der nächste Rettungspunkt befindet, kann diesen beispielsweise mit der App „Hilfe im Wald“ finden.
Da sich trockenes Gras durch heiße Katalysatoren schnell entzünden kann, sollte man nur auf ausgewiesenen Parkplätzen parken.
Großflächige Waldbrände gab es in Rheinland-Pfalz bislang in den vergangenen Jahren nicht, die Waldbrände lagen jeweils unter zehn Hektar. 2021 gab es acht Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 0,42 Hektar in Rheinland-Pfalz. Davon wurden zwei durch Brandstiftung und zwei durch Fahrlässigkeit verursacht. Bei den anderen ist die Ursache unbekannt.
Generell sind reine Nadelwälder am ehesten von Waldbränden betroffen. In den Nadeln sind ätherische Öle, im Holz ist Harz enthalten. Beides kann wie ein Brandbeschleuniger wirken. Mit 86 Prozent Mischwaldanteil und rund 60 Prozent Laubwaldanteil in RLP sind keine großen zusammenhängenden Regionen nur mit reinen Nadelwäldern bedeckt.
Die Waldbrandstatistiken der vergangenen Jahre aller Bundesländer finden Sie hier: https://www.ble.de/DE/BZL/Daten-Berichte/Wald/wald_node.html
Die aktuelle Hitzewelle führt dazu, dass die Temperatur des Rheins und anderer rheinland-pfälzischer Fließgewässer weiter angestiegen ist und inzwischen die 25 Grad im Tagesmittel überschritten hat. Daher hat das Klimaschutz- und Umweltministerium die erste Warnstufe des Handlungs- und Informationskonzeptes (Stufenplan) bei hohen Wassertemperaturen in rheinland-pfälzischen Fließgewässern ausgerufen.
Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder erklärte: „Die Erderhitzung wirkt sich auf immer mehr Bereiche unseres alltäglichen Lebens aus. Das betrifft auch die Gewässer. Hohe Gewässertemperaturen gefährden die Lebewesen, die in Flüssen und Seen heimisch sind.“
Klimaschutzministerin Eder weiter: „Sind die Temperaturen in den Gewässern zu hoch, müssen betroffene Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um den Kühlwasserbedarf aus den Gewässern zu reduzieren. Daher hat das Klimaschutzministerium landesweit die erste Warnstufe ausgerufen.“
Die Hitze zieht zahlreiche negative Folgen nach sich: Die erwärmten Gewässer nehmen weniger Sauerstoff auf. Zugleich nimmt das Algenwachstum durch die hohe Sonnenintensität zu. Infolge der erhöhten Temperaturen wird so die biologische Umsetzung der in den Gewässern vorhandenen Stoffe beschleunigt. Es wird mehr Sauerstoff aufgebraucht. Es besteht somit die Gefahr von Sauerstoffmangel. Das kann zu einer Schädigung der aquatischen Lebenswelt bis hin zu Fischsterben führen.
Am 20.07.2022 hat der Rhein in Mainz eine Tagesmitteltemperatur von 26 °C erreicht und damit die Handlungsstufe 1 „Phase verstärkter Beobachtung“ des Handlungskonzeptes überschritten. Die Mitteltemperatur an der Mosel beträgt 25,4 °C, an Saar und Nahe jeweils 24,4 ° C.
In den nächsten Tagen sind weiter anhaltend hohe Lufttemperaturen sowie hohe Sonnenintensitäten vorhergesagt, so dass die Gewässertemperaturen weiter steigen und ggf. sogar die Marke von 27 °C und damit die 2. Handlungsstufe des Konzeptes erreichen können. Unter dem folgenden Link des Landesamtes für Umwelt sind vielfältige weitere Informationen abrufbar: https://lfu.rlp.de/de/aktuelles/detail/news/News/detail/sommerliche-hitzewellen-belasten-gewaesser/
In der ersten Handlungsstufe werden nun von den Struktur- und Genehmigungsdirektionen alle bedeutenden rheinland-pfälzischen Wärmeeinleiter angeschrieben und aufgefordert, vorsorgliche Maßnahmen zu ergreifen. Solche Maßnahmen sind beispielsweise: Messung der Gewässertemperatur vor und nach der Einleitung von Kühlwasser sowie eine Prüfung, ob innerhalb des Betriebes andere Kühlmöglichkeiten genutzt werden können.
In der zweiten (>27 °C), dritten (>28 °C) und vierten (>29 °C) Handlungsstufe verschärfen sich die Maßnahmen bis hin zu Produktionseinstellungen. In den vergangenen Jahren wurde die Stufe 2 (2019) und Stufe 3 (2018) ausgerufen, wonach einige Firmen für einige Wochen vor allem ihre Produktionen mit hohem Kühlwasserbedarf stark eingeschränkt und sämtliche alternativen Rückkühlmöglichkeiten genutzt haben. In 2020 betrug der höchste Tagesmittelwert des Rheins bei Mainz 25,9 °C, in 2021 23,6 °C. In diesen Jahren gab es jedoch eine vergleichsweise gute Abflusssituation im Rhein, so dass es nicht zu kritischen Einflüssen auf die Gewässerökologie kam.
Hintergrund:
Das Landesamt für Umwelt übermittelt täglich aktuelle Messwerte über Temperatur, Sauerstoffkonzentration und Abfluss von verschiedenen Messstationen.
Der Beobachtung hoher Gewässertemperaturen, die zudem noch verbunden sein können mit geringen Abflüssen, kommt im Rahmen des Klimawandels eine zunehmende Bedeutung zu. Sie können neben weiteren Faktoren wie insbesondere der Dauer der Hitzeperiode, dem Sauerstoffgehalt oder der Nährstoffbelastung maßgeblichen Einfluss auf die Lebensbedingungen der Gewässerbiozönose haben.
Das Handlungskonzept zielt darauf ab, in verschiedenen Stufen - von Stufe eins bis vier - mit zunehmend kritischen Gewässersituationen rechtzeitig die notwendigen Handlungsvorgaben zu setzen und hierbei nach sorgfältiger Abwägung das zur Verfügung stehende ordnungsrechtliche Eingriffsinstrumentarium zu nutzen.
Daneben zielt das Handlungskonzept auch darauf ab, die aufgrund des Klimawandels zunehmend betroffenen Wassernutzer, wie beispielsweise Schifffahrt, Energiegewinnung, Industrie, Landwirtschaft sowie die Öffentlichkeit zu informieren.
„Bauen muss nachhaltiger und klimafreundlicher werden. Dazu ist Wissen über nachhaltige und kreislaufeffiziente Baustoffe und Bauweisen die Voraussetzung, damit Bauvorhaben weniger Abfall und Treibhausgase produzieren. Die neue Webseite des Klimabündnis Bauen informiert über Klimaschutzpotenziale im Baubereich und zeigt Beispiele, wo diese in Rheinland-Pfalz schon erfolgreich umgesetzt wurden“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder und Bauministerin Doris Ahnen. Beide Ministerien schalteten gestern die Informationsplattform klimabuendnis-bauen.rlp.de online.
Sie richtet sich vor allem an private, gewerbliche und öffentliche Bauherren sowie Fachleute aus dem Baubereich. Die Webseite bietet Informationen zum Bauen und Sanieren mit nachwachsenden Rohstoffen sowie Erfahrungsberichte und Praxisbeispiele geplanter und abgeschlossener Bauprojekte aus Rheinland-Pfalz. Ergänzt wird das inhaltliche Angebot durch Hinweise zu aktuellen Förderprogrammen sowie zu Informations- und Weiterbildungsangeboten des Landes und von Partnern, wie z. B. der Energieagentur Rheinland-Pfalz.