Die Verbraucherzentrale warnt vor einer Masche, mit der Betrüger wieder vermehrt versuchen, Eltern erwachsener Kinder über Whatsapp abzuzocken. Die Formulierungen variieren, aber am Ende bitten die Gangster immer um finanzielle Hilfe
"Hallo Papa, das ist meine neue Telefonnummer. Speicher sie bitte ab und melde dich über Whatsapp bei mir." So oder so ähnlich lauten SMS, die aktuell wieder massenhaft verschickt werden. Die Nachricht, die auf den ersten Blick harmlos wirkt, ist ein Versuch von Betrügern, das Vertrauen meist älterer Menschen zu erschleichen, um ihnen letztlich Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Masche ist nicht neu, aber offenbar nehmen die Abzocke-Nachrichten aktuell wieder zu und die Gangster nutzen laut Verbraucherzentrale neue Formulierungen. Weit verbreitet ist "Hallo Mama, mein altes Handy ist kaputtgegangen und liest meine Simkarte nicht mehr. Dieser ist meine neue Nummer, diese kannst du dir abspeichern. kannst du mir eine Nachricht schicken auf Whatsapp." Seit Mai schreiben die Gangster auch "Hallo, das hier ist jetzt meine neue Nummer. LG dein lieblingskind" oder "Mama schick bitte eine Nachricht über Whatsapp an diese Nummer unten, das ist meine neue Nummer".
Eigentlich leicht durchschaubar
Auffallend sind fast immer Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Verdächtig seien auch SMS, die mit "Hallo Mama, hallo Papa" beginnen. Denn im Normalfall wüssten Kinder, ob sie ihrer Mutter oder ihrem Vater schreiben. Auf Rückfragen reagierten die Betrüger in einigen Fällen nicht, da nicht immer eine Person, sondern ein Computer die SMS verschicke, heißt es in der Pressemitteilung. Falls doch, würde man merken, dass man es mit Betrügern zu tun hat. "Einem direkten Gespräch werden die Täter nicht zustimmen und Ihnen eine Ausrede auftischen, wie das Mikrofon sei kaputt oder noch nicht aktiviert."
Geht man den Betrügern auf den Leim, gibt es gewöhnlich zunächst einen Austausch banaler Nachrichten, um das Vertrauen der Opfer zu erschleichen. Danach bitten die vermeintlichen Kinder um finanzielle Hilfe. Die Verbraucherzentrale nennt als Beispiel ein angeblich verlorenes Smartphone. Tochter oder Sohn könnten deshalb nicht mehr aufs Online-Banking zugreifen, müssten aber dringend eine wichtige Überweisung tätigen.
Im Zweifel Anruf bekannter Nummer
Im konkreten Fall ging es um 1100 Euro, die eine ältere Dame fast überwiesen hätte, wenn die Betrüger nicht einen ausländischen Empfängernamen angegeben hätten. Das machte sie aber stutzig und sie reagierte so, wie sie es von Anfang an hätte machen sollen: Sie rief ihre Tochter unter deren bekannter Nummer an.
Wenn man eine solche verdächtige Nachricht erhält, ist dies der einfachste Weg. Die Nummer des Absenders kann man blockieren, um keine weiteren Nachrichten zu erhalten. Ist man bereits auf die Betrüger hereingefallen, sollte man die Nummer aber nicht löschen und bei der Polizei Anzeige erstatten, rät die Verbraucherzentrale. In vielen Bundesländern ist das auch online möglich.
Die vorstehenden Informationen wurden vom Seniorenbüro „Die Brücke“ unter Mitwirkung der Senioren-Sicherheitsberater zusammengestellt.
Sicherheitsberatung für Senioren
Die von der Polizei in Koblenz ausgebildeten Senioren-Sicherheitsberater*innen im Rhein-Lahn-Kreis möchten ihre Erfahrung und ihr Wissen an die Bürger*innen weitergeben. Sie sind als Multiplikatoren nicht mehr wegzudenken und haben als Ansprechpartner*innen eine hohe Akzeptanz. Sie sind Dank der regelmäßig durchgeführten Fortbildungsveranstaltungen des Polizeipräsidiums Koblenz oder externen Referenten immer gut informiert und können ihr Ehrenamt fachkundig ausüben.
Sie informieren u. a. zu diesen Themen:
Verbraucherschutz für ältere Menschen
Haustürgeschäfte, Kaffeefahrten und Gewinnmitteilungen
Sicherheitsmerkmale Euro (Banknoten u. Münzen)
Kostenfalle Handy und Wertsachenkennzeichnung
Sicherheit an der Haustür
Enkeltrick
„Mit mir nicht!“ Gemeinsam gegen falsche Polizeibeamte
Schockanrufe
Unseriöse Handwerker
Wer als Senioren-Sicherheitsberater*in tätig ist, erfahren Sie beim Seniorenbüro „Die Brücke“, Uschi Rustler, Insel Silberau 1, 56130 Bad Ems, Tel.: 02603/972-336,
E-Mail: uschi.rustler@rhein-lahn.rlp.de., Internet: www.rhein-lahn-bruecke.de. Weitere Informationen unter www.polizei.rlp.de. Hotline: 0800/550660 sowie bei der Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Koblenz, Tel.: 0261/1031.
Darüber hinaus erhalten Sie weitere Informationen beim Seniorenbüro „Die Brücke“, Uschi Rustler, Insel Silberau 1, 56130 Bad Ems, Tel.: 02603/972-336, E-Mail: uschi.rustler@rhein-lahn.rlp.de., Internet: www.rhein-lahn-bruecke.de. und unter www.polizei.rlp.de. Hotline: 0800/550660 sowie bei der Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Koblenz, Tel.: 0261/1031.