„Miguelle“ beim Malen in der Natur
„Miguelle“ mit ihrer Mutter vor dem Gemälde ihres 1978 verstorbenen Vaters Karl Wahl (Fotos: Slg. Rolf Müller)
Annemarie Wahl-Padgett wurde am 16. Dezember 1927 als Tochter von Karl Wahl und Magdalena Wahl (geb. Nicolai) in Oberlahnstein geboren. Hier besuchte sie die Kaiser-Wilhelm-Schule und begann anschließend bei der Firma Lütke in Koblenz eine kaufmännische Ausbildung, die sie jedoch kriegsbedingt abbrechen musste. 1948 wanderte sie in die USA aus. Sie studierte Kunst an der Pennsylvania University Philadelphia und der Norton Academy of Fine Arts, West Palm Beach, Florida, sowie in der Schweiz an der Ecole des Beaux Arts Genève.
Nach dem Tod ihrer Schwester Lydia im Jahr 1949 adoptierte sie deren Tochter Monique und nahm sie zu sich. Von 1970 bis zu ihrer endgültigen Rückkehr nach Lahnstein, lebte sie in der Schweiz. Mitte der 1980er Jahre zog sie mit ihrem amerikanischen Ehemann in ihr Elternhaus im Ahler Weg.
„Miguelle“ war ihr Künstlername, mit dem sie ihre Bilder signierte. Sie war Mitglied der „Art Association of Orange“ Connecticut, dem „Palm Beach Art Insitute, Inc.“ West Palm Beach, Florida, sowie dem „Akron Art Institute“, Akron Ohio. Viele ihrer Werke befinden sich heute in privaten Sammlungen. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen fanden in den USA, der Schweiz, Spanien, Portugal und Deutschland, so auch 1975 in Lahnstein, statt.
Von 1986 bis 2006 betrieb sie in Lahnstein eine angesehene Privat-Akademie. Ihre Künstlergruppe nannte sich „Atelier Miguelle“. Ausstellungen der Künstlergruppe waren in Lahnstein, Bad Ems, Gießen, Heimbach-Weis, Braubach und Straßenhaus/Westerwald zu sehen. Eine ihrer letzten Lahnsteiner Ausstellungen fand im Januar 2004 im Nassau-Sporkenburger Hof statt.
Auszeichnungen erhielt die Künstlerin unter anderem vom Akron Museum in Akron, Ohio, und der Norton Gallery of Fine Arts in West Palm Beach, Florida.
Unverkennbar ist die Formsprache ihrer Bilder vom Impressionismus beeinflusst. Sie bevorzugte Öl- und Gouache-Technik.
„In der Kraft ihres Bildaufbaus, in klaren Konturen, wohltuender aber spannungsreicher Balance der Farben, sowie der Unbeschwertheit ihrer meist gegenständlichen Motive (Landschaften, Stillleben, Menschen und Portraits), die alles andere als vordergründig ist, offenbart sich eine reife professionelle Künstlerin, deren Ringen um persönlichen Ausdruck gleichermaßen von Wille und Gefühl geprägt ist.“ (Zitat von Dr. Fritz Nohr, Lahnstein)
Die Künstlerin starb am 24. März 2014 in Lahnstein und wurde auf dem Friedhof Braubacher Straße beigesetzt.