Rhein-Lahn-Halle 1964 von innen (Foto: Liebschner / Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)
Rhein-Lahn-Halle nach der Sanierung von innen (Foto: Bernd Geil / Stadtverwaltung Lahnstein)
Rhein-Lahn-Halle 1964 von außen (Foto: Liebschner / Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)
Rhein-Lahn-Halle nach der Sanierung von außen (Foto: Bernd Geil / Stadtverwaltung Lahnstein)
Als die Schillerschule 1961 eingeweiht wurde, hatte sie noch keine Turnhalle. Diese wurde erst 1963/64 neben der Schillerschule erbaut. „Nach modernsten Gesichtspunkten erstellt und eingerichtet“, so schrieb die Rhein-Zeitung, sollte die „gute Stube der Stadt“ die Halle gleichzeitig als Mehrzweckhalle der Stadt Niederlahnstein dienen.
Die Einweihung fand am 16. April 1964 statt, an der rund 500 Niederlahnsteiner teilnahmen. Nach der Festrede von Bürgermeister Retzmann, Landrat Bohmeier, Pfarrer Strack von der ev. Kirchengemeinde und dem Kreissportbeauftragten, nahm Pfarrer Schwarz von der kath. Kirche die Einsegnung vor. Die Feierstunde wurde umrahmt von Darbietungen des Bläserchors des Johannesgymnasiums, des MGV Eintracht Niederlahnstein und der Jugendgruppe des Turnvereins Niederlahnstein. Festliche Tage mit Tiroler Gästen schlossen sich an.
Die Halle wurde von Beginn an rege genutzt – morgens von der Schuljugend und nachmittags von den Vereinen für ihren Trainingsbetrieb. Da sie bis 1973 die einzige städtische Halle von Lahnstein war, diente sie vor allem an den Wochenenden für kulturelle Veranstaltungen der Stadt, dazu zählten auch Aufführungen der Landesbühne Rheinland-Pfalz, der Niederlahnsteiner Vereine (Sänger, Fastnacht, Sport) und Schulen. Die Vereine nutzen weiterhin auch das Gesellenhaus in der Emser Straße (bis ca. 1975) und den Nassauer Hof in der Bahnhofstraße (bis 1983).
Am 24. März 1966 entschied der Verkehrs-, Kultur- und Sportausschuss, dem Stadtrat Niederlahnstein vorzuschlagen, der Halle den Namen „Rhein-Lahn-Halle“ zu geben, was der Stadtrat im April 1966 mit zehn Stimmen bei neun Enthaltungen beschloss.
Fünf Jahrzehnte nach ihrer Einweihung wurde die Generalsanierung fällig. Der Stadtrat beschloss 2009 ein Gesamtkonzept, das in den Folgejahren schrittweise umgesetzt werden sollte. Das Vorhaben war mit Kosten in Höhe von ca. 2,2 Millionen Euro veranschlagt, wovon die Stadt Lahnstein rund 1,78 Millionen selbst zu schultern hatte. Die Rhein-Lahn-Halle wurde dazu in den Rohbau zurückversetzt und von Juni 2015 bis Ende September 2016 nach heutigen Ansprüchen technisch wiederhergerichtet und energetisch saniert. Heute vermittelt sie den Eindruck einer neuen Sporthalle und ist für den Schul- und Vereinssport gut gerüstet.