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Rhein-Lahn-Kurier - Heimat- u Bürgerzeitung für die Stadt Lahnstein
Ausgabe 34/2022
Wissenswertes
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Genug Betrug: Trickbetrüger treiben weiterhin ihr Unwesen

Anrufe durch falsche Polizisten und vermeintliche Enkel bleiben weiterhin aktuell. In Rheinland-Pfalz konnte im Juli dieses Jahres eine Anrufwelle mit etwa 800 Callcenter-Betrugsfällen, davon 45 vollendete Taten, registriert werden. Vor kurzem schlugen falsche Polizisten im Raum Mayen zu und konnten ihr Opfer um einen sechsstelligen Betrag betrügen.

Vorwiegend ältere Menschen werden als Opfer ausgewählt und mit ständig neuen Tricks und erfundenen Geschichten unter Druck gesetzt, um Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände zu erbeuten. Hierbei werden finanzielle Sorgen und Ängste um die Gesundheit von Angehörigen schamlos ausgenutzt.

Die erste Kontaktaufnahme verläuft über das Telefon. Die Betrüger geben sich dabei als Amtsperson, oft als Polizeibeamte aus. Häufig nutzen die Straftäter eine spezielle Technik, die auf dem Telefondisplay der Angerufenen die Notrufnummer 110 oder der örtlichen Polizeidienststelle anzeigt. Unter einem Vorwand wie beispielsweise die Polizei habe Hinweise auf einen geplanten Einbruch gelingt es den Betrügern immer wieder, glaubwürdig zu vermitteln, dass Geld und Wertsachen im Haus nicht sicher seien. Daher müsse alles in Sicherheit gebracht werden und einem Polizisten in Zivil ausgehändigt werden.

Beim Enkeltrick geben sich die Täter als Verwandter aus. Rhetorisch geschickt wird eine ausgeklügelte Geschichte erzählt, um das Vertrauen zu gewinnen. Hierbei wird eine finanzielle Notlage, wie beispielsweise eine Notoperation oder der Kauf einer Immobilie, vorgetäuscht. Der angebliche Enkel gibt an, dass jemand anderes das Geld abholen komme, da er selbst verhindert sei.

Außer den hier geschilderten Maschen, gibt es zahlreiche weitere Variationen, wie die Betrüger versuchen, an Geld zu kommen.

Aktuell kann eine Betrugsmasche festgestellt werden, die vermehrt über den Messenger-Dienst WhatsApp kursiert. Dabei geben sich die Täter als Verwandte oder Bekannte aus und behaupten, dass die angezeigte Rufnummer die neue Erreichbarkeit sei. Im Anschluss wird um die Überweisung von Geldbeträgen gebeten, da man sich in einer Notlage befinde oder aktuell selbst keine Überweisungen vornehmen könne. So oder ähnlich lauten die Textnachrichten der Betrüger: „Hallo Mama, mein Handy ist kaputtgegangen. Hier meine neue Nummer. Die alte Nummer kannst du löschen.Ich muss heute noch Rechnungen überweisen, komme aber nicht an meine Daten. Kannst du das für mich übernehmen? Morgen kriegst du das Geld zurück.“

Doch das Geld, meist einige tausend Euro, landet auf einem Konto der Betrüger.

Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz geben Tipps zum Schutz vor Betrügereien:

  • Hörer auflegen
  • Die Polizei ruft niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an
  • Kein Geld oder Wertsachen an Unbekannte übergeben
  • Die Polizei wird niemals dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben
  • misstrauisch bleiben, wenn sich jemand am Telefon mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht!“ meldet, ohne sich namentlich vorzustellen.
  • Im Notfall die 110 wählen
  • telefonische Rücksprache zu Angehörigen halten
  • keine Überweisung nur aufgrund eines Chatverlaufs tätigen
  • keine persönlichen Daten preisgeben
  • Den Nachrichtenverlauf durch Screenshots sichern, denn diese können wichtige Beweismittel in einem Strafverfahren sein

Weitere Informationen unter: https://www.polizei.rlp.de/de/aufgaben/praevention/kriminalpraevention/aktuelle-betrugsmasche-falsche-polizeibeamte/