Günter Zobel mit seiner Mutter Martha. (Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein)
Am 28. Oktober wäre Günter Zobel, der langjährige Rektor der Freiherr-vom-Stein-Schule - heutige Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen - in Lahnstein, 100 Jahre alt geworden. Er verstarb vor neun Jahren am 20. Januar 2013.
Geboren wurde Günter Zobel am 28. Oktober 1922 in Duisburg als Sohn von Walter Zobel und seiner Frau Martha geb. Eckhardt. Sowohl sein Großvater Friedrich Carl Eckhardt (1859-1946, Lehrer in Friedrichssegen 1887 bis 1924) als auch seine Mutter Martha Zobel (1897-1997, Lehrerin in Friedrichssegen 1945 bis 1962) waren jahrzehntelang als Lehrer in Friedrichssegen tätig.
Günter Zobel war zunächst Lehrer in Frücht und unterrichtete ab 1949 an der Goetheschule in Oberlahnstein, wo er elf Jahre blieb. Nach einer speziellen Ausbildung wurde er Sonderschullehrer in Lahnstein und 1967 zum Leiter der Freiherr-vom-Stein-Schule bestellt.
Viele Jahre war er im Personalrat der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft tätig, seit 1979 im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium in Mainz als Vertrauensmann für Schwerbehinderte an Sonderschulen. Als er 1983 in einer Feierstunde zu seinem 40-jährigen Dienstjubiläum gewürdigt wurde, betonte Konrektor Stauch, dass Zobel „sich ein hohes Maß an Achtung und Anerkennung erworben habe“. Neben einem hohen menschlichen Einfühlungsvermögen habe er immer großes pädagogisches Verantwortungsbewusstsein gezeigt. Nicht ohne Grund war er über die Grenzen der Schule hinaus bekannt und beliebt. Im Umgang mit Nöten und Problemen von Schülern, Eltern und Kollegen zeigte er ein tiefgreifendes Verständnis.
Trotz erheblicher Widerstände gelang ihm die ständige Erweiterung der Schule. Mit dem Umzug in das freigewordene Gymnasialgebäude am Schillerpark im Jahr 1971 konnte er bald die Einrichtung eines freiwilligen 10. Schuljahres zur Erlangung des Hauptschulabschlusses durchsetzen.
1987 trat Günter Zobel in den Ruhestand. Auch nach seiner Dienstzeit blieb er der Schule verbunden. Er wurde 1992 Gründungsmitglied des Fördervereins der Förderschule und war über viele Jahre im Vorstand des Vereins tätig. Die letzten Jahre lebte Günter Zobel bei seiner Tochter in Ebernhahn, hielt aber ständig Verbindung mit dem ehemaligen Kollegium.