LAV-Vorsitzender und Co-Autor Dr. Hubertus Seibert überreicht OB Siefert das erste Exemplar. (Foto: Wolfram Post)
Co-Autor Bernd Geil, der krankheitsbedingt fehlte, hält das Buch in Händen. (Foto: Julia Schmidt / Stadtverwaltung Lahnstein)
700 Jahre Stadtrechte durfte die Stadt Lahnstein in diesem und letzten Jahr begehen. Was noch fehlte, war eine aktualisierte Stadtgeschichte, die nun in Kooperation zwischen dem Lahnsteiner Altertumsverein (LAV) und dem Stadtarchiv Lahnstein fertiggestellt wurde und den Gesamtzeitraum von der Vor- und Frühgeschichte zum Heute dokumentiert.
Zur Buchvorstellung und Ausstellungseröffnung in der Hospitalkapelle Lahnstein luden die Stadt Lahnstein und der Lahnsteiner Altertumsverein gemeinsam ein. „Dass Lahnstein Geschichte hat“, begann Dr. Hubertus Seibert vom Altertumsverein seine Begrüßungsrede, „wird gerade am Ausstellungsort, der mittelalterlichen Hospitalkapelle und dem ehemaligen Spital, sichtbar. Doch sie sind nur zwei von vielen Zeugen unserer reichen Vergangenheit, die Geschichte atmen.“ Das neue Buch lade zu einer spannenden Reise durch mehr als zweitausend Jahre Stadtgeschichte ein. Es öffne die Augen für die Vielfalt der historischen Orte und Objekte, die einem hier täglich begegnen und die die Umgebung prägten. „Denn Geschichte wird erst lebendig und erfahrbar, wenn sie verständlich vermittelt und spannend erzählt wird“, so Seibert weiter.
Die beiden Autoren Dr. Hubertus Seibert und Stadtarchivar Bernd Geil haben hierfür einen neuen, anschaulichen Zugang zur Lahnsteiner Geschichte gewählt. Im Zentrum stehen Bauwerke, Bilder und Gegenstände, die gleichsam in Momentaufnahmen von den Ereignissen und Menschen erzählen, die Lahnstein geprägt haben. Sie geben einzigartige Einblicke in politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen wie in kulturelle Leistungen und sie berichten von Hoffnungen, Ängsten und Erwartungen der Menschen, die hier lebten.
Aus der Fülle der erhaltenen Zeugnisse wurden 70 Objekte ausgewählt, die stellvertretend für die bunte und wechselvolle Geschichte Lahnsteins stehen. Die Zeitreise beginnt im sechsten Jahrhundert vor Christus bei der keltischen Besiedlung, führt über die Schenkung des Hofes Loginstein durch Kaiserin Ota im Jahre 900, die Gruppe der Märker und die Entwicklung religiöser Lebensformen, bis zum Bau des Rheinquartiers im 21. Jahrhundert.
Die Leser erfahren Neues über religiöse Vielfalt und gelebte Frömmigkeit, über wirtschaftliche Errungenschaften wie Weinbau und Eisenbahn, aber auch über die dunklen Kapitel der Geschichte – von Naturkatastrophen und Hexenverbrennung, von den Opfern des NS-Regimes, der Verfolgung der Juden und den Auswirkungen von Krieg und Gewaltherrschaft.
„Gerade heute ist es wichtig, die Spuren unserer Vergangenheit zu bewahren und lebendig zu halten“, betonte Seibert. Buch und Ausstellung seien ein elementarer Beitrag dazu und böten einen Streifzug durch die Geschichte von Ober- und Niederlahnstein und die Möglichkeit das kulturelle Erbe zu entdecken.
Stadtarchivar Bernd Geil konnte krankheitsbedingt nicht an der Buchpräsentation teilnehmen, hatte aber noch am Vortag die Ausstellung aufgebaut. Die Schau zeigt zahlreiche großformatige Bilder aus dem neuen Buch und soll Lust darauf machen, ein Buchexemplar zu erwerben. Interessierte können die Ausstellung nun im Stadtarchiv besuchen.
Die Neuerscheinung „Lebendiges Lahnstein. 70 Bilder und Objekte erzählen Lahnsteiner Geschichte“ ist im Imprimatur-Verlag Lahnstein erschienen und für 28,00 Euro im Buchhandel erhältlich. In Lahnstein ist sie bei Schreibwaren Staudt, Bahnhofstraße, bei der Touristinformation am Salhofplatz und im Stadtarchiv am Kaiserplatz erhältlich.