Die Junioren-Showtänzerinnen des CCO
Pickepackevoll war das Pfarrzentrum beim Kolping-Karneval. (Fotos: Kolping St. Martin)
„Kolping Fastnacht ist stark - Warmschunkeln bei 19 Grad", so lautete das Motto des Kolping-Karnevals am Schwerdonnerstag im Pfarrzentrum am Europaplatz. Es war wesentlich wärmer als 19 Grad, denn das Pfarrzentrum war pickepackevoll mit der „menschlichen Wärme“ so vieler Närinnen und Narren. „Seit 2 x 11 Jahren hatten wir nicht mehr einen so guten Besuch“, konstatierte Vorsitzender Markus Schild rückblickend. „Die Menschen haben nach der zweijährigen Corona-Pause wirklich einen Nachholbedarf in Sachen Feiern“. Nach einem gut dreistündigen Sitzungsprogramm durfte getanzt werden. Die erstmals verpflichtete vierköpfige Showband „SAM“ aus Bad Hönningen und Koblenz mit zwei Sängerinnen sorgte für prächtige Stimmung und dafür, dass auch jüngere Leute das Tanzbein schwingen konnten. Für maximale Fastnachtsstimmung im Saal und für Augenweiden sorgten vor allen Dingen die vielen Tanzgruppen, welche den Weg ins Pfarrzentrum fanden.
Mathe-Musikus Elmar Schmitz und Vorsitzender Markus Schild moderierten als „Zweier-Rat“ den vergnüglichen und abwechslungsreichen Abend. Ulrich Schneider sorgte für die Regie und hinter den Kulissen kümmerten sich gut 20 Kolping-Mitglieder um das leibliche Wohl, von Küche über Sektbar bis zur Theke, an welcher sich Schlangen bildeten. „So viel Fässer haben wir wirklich selten gezapft“, stellten Peter Stein und Mario Kriechel fest. Einen violetten Farbtupfer setzte zu Beginn die Tanzgarde Fachbach. Die Tanzmäuse der Kolpingfamilie Nievern-Fachbach-Miellen entführten in Tausend und eine Nacht und zu Aladin. „Musik ist Trumpf“ meinte die Mehrgenerationen-Tanzgruppe „Family and Friends“ aus den Reihen des NCV. Die Jeckenschar sang beliebte Schlager-Gassenhauer tüchtig mit, während die silber-glänzenden Showtänzerinnen und -tänzer Pyramiden bauten. Sophie Unkelbach sorgte einmal mehr für die tolle Choreografie. Zum Einmarsch hatten die Tänzer und Tänzerinnen Langspielplatten mitgebracht, ein Relikt vergangener, aber schöner Zeiten. Die Juniorentanzgarde der Närrischen Turmgarde Lahnstein hatte sich kölschen Tön verschrieben und sorgte so für viel Stimmung.
Kerstin Hömberger hatte das Potpourri einstudiert und tanzte selbst mit. In die sommerliche Jahreszeit entführten die Damen der CCO-Juniorentanzgarde unter Leitung von Laura Fuss. Der einzige Tanz in dieser Kampagne mit leuchtenden Regenschirmen. Die große Tanzgruppe zauberte eine bunte Blumenwiese auf die närrische Rostra. Show und Akrobatik auch von der NCV Juniorentanzgarde, ganz in rot mit den Trainerinnen Meike Güllering und Saskia Wüst. Die Funken Rot-Weiß Koblenz hatten sogar ein Solomariechen am Start und den Tanz der Tanzgarde sah bisher in Lahnstein garantiert noch niemand. Die 80er Jahre inclusive Nena feierten fröhliche Urständ beim Tanz der Gruppe „Hipp 4 Hopp“ vom Möhnenclub Immerfroh unter der Leitung von Yvonne Akkermans und Heike Fuß. Die Beine wirbelten über die Bühnenbretter zu Songs der Neuen Deutschen Welle. Begleitet von einem Trommercorps der Funken Blau-Weiß und der Närrischen Turmgarde wurde das Lahnsteiner Prinzenpaar. Prinz Harald I. vom Baare- und Heinzeland sowie der liebreizenden Lahn-Rhenania Katharina I. wurde ein wirklich toller, lautstarker Empfang durch das Publikum bereitet. Das Pfarrhausteam mit Pfarrer Armin Sturm zeigte im Sketch die Vorstellungsgespräche für eine Pfarrsekretärin. Ungeeignet natürlich eine Kandidaten, welche die Frage, wie denn der Sohn Gottes heiße, mit „Oh wie“ beantwortete, weil an Weihnachten im Lied doch „Gottes Sohn, owie lacht“ gesungen werde. Der Pfarrer wusste, dass Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen habe, da er ja nicht auf Beamte und Handwerker angewiesen war.
Ob der zweifelhaften Qualitäten der Kandidatinnen bei den Vorstellungsgesprächen blieb Armin Sturm nichts mehr, als sich mit einem Schnaps zu helfen. Im Zeichen der Ökumene trat auch der evangelische Pfarrer von Oberlahnstein, Benjamin Graf auf. Im Schlafanzug erzählte er authentisch von seinen Erlebnissen bei der Geburt des Kindes. Das war Zwerchfellmassage im besten Sinne. Protokoller Thomas Schneider nahm das Welt- und Stadtgeschehen in den Blick. „Statt mit Corona rumzueiern kann heut die ganze Kolping-Corona wieder richtig feiern.“ oder „Der Schlamassel um die Kasseler Documenta war schad. Das nächste mal gibt‘s Kunst aus Friedrichssegen, nämlich Lenn-ART.“ Mit dem Orden für Verdienste um die närrische Kolpingfamilie St. Martin wurde in diesem Jahr Kurt Biegel ausgezeichnet. Eines der ältesten Mitglieder, aktiv bei Auf- und Abbauarbeiten und Weinlieferant. „Das war ein toller Abend bei Euch“, meinten einige Besucher. Gibt‘s ein schöneres Lob? Danke allen, die ehrenamtlich lange geübt haben, um zum Vergessen des nicht immer so einfachen Alltages beizutragen. Die vielen Tänzerinnen wurden übrigens mit Schokoladen der Delitscher Schokoladenfabrik, der Halloren-Schokoladenfabrik aus Halle an der Saale beschenkt. Vielen Dank für die großzügige Spende und somit der aktiven Brauchtumsförderung.