Alle Beteiligten freuten sich sichtlich über den erfolgreichen Abschluss der Maßnahme. Foto: Mira Bind / Stadtverwaltung Lahnstein
Schon seit Jahrzehnten reinigt die Kläranlage Lahnstein-Braubach Abwasser in großen Mengen. Um dies noch umweltschonender und energieeffizienter erledigen zu können, wurde vor rund 2,5 Jahren der Startschuss für einen Umbau gegeben, welcher im Mai dieses Jahres seinen Abschluss fand. „Gerade bei Kläranlagen und ähnlichen Einrichtungen sind regelmäßige Instandsetzungen, Erneuerungen und Verbesserungen wichtig. Dabei achten wir bei der Ausführung solcher Maßnahmen darauf, die Sicherstellung der Daseinsvorsorge und Aspekte wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Einklang zu bringen. So ist es uns bei dieser Maßnahme gelungen, dass die Kläranlage Lahnstein-Braubach trotz höherer Reinigungsleistung weniger Energie verbraucht.“, so Bürgermeister Mike Weiland, der auch allen Beteiligten dankte.
Bereits seit dem Jahr 1978 arbeitet die Verbandsgemeinde mit der Stadt Lahnstein interkommunal zusammen, um Synergien bei der Entsorgung des Abwassers der Ortsgemeinde Dachsenhausen und der Stadt Braubach zu erzielen. Bei der Feierstunde konnten sich Bürgermeister Mike Weiland, Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert, Klimaschutzministerin Katrin Eder, SGD-Vizepräsident Prof. Dr. Martin Kaschny, MdL Roger Lewentz und Enno Leonhard vom gleichnamigen Ingenieurbüro während eines Rundganges vom Erfolg der Umbauten überzeugen. Zu diesem Anlass fanden sich auch geladene interessierte Ausschussmitglieder der Stadt Lahnstein und der Verbandsgemeinde Loreley ein. Der ursprüngliche Grund für die Umbauarbeiten der Kläranlage war die Erneuerung der Gebläse, die nun besser vor Hochwasser geschützt sind. Im Zusammenspiel mit den verschiedenen Verfahrensänderungen wird deutlich weniger Gebläseleistung zur Abwasserreinigung benötigt. Dies sowie der Einsatz moderner Pumpen und der neu eingebauten Prozessleittechnik werden eine erhebliche Reduzierung des Strombedarfs bewirken.
Zu den Erneuerungsmaßnahmen zählt auch das umgebaute Vorklärbecken, das eine Volumenerhöhung von etwa 800 m³ auf 1.200 m³ erfahren hat. Insbesondere durch diese Änderungen zeigt sich bereits, dass mit geringeren Schlammmengen zu rechnen ist und somit deutlich bessere Ablaufwerte erzielt werden. Insbesondere beim Stickstoff ist diese Verbesserung wahrnehmbar. Daneben bewirkt die zweistufige neue Phosphatelimination, dass weniger Phosphor im Wasser verbleibt. Vorgesehen ist außerdem die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf den Dachflächen im Verlauf des Jahres 2024. Für die Umbaumaßnahmen wurden der Stadt Lahnstein und der Verbandsgemeinde Loreley vom Land Zuwendungen in Höhe von 3.082.100 Euro gewährt (973.600 Euro Zuschuss und 2.108.500 Euro zinsloses Darlehen). Daneben wurde für die Umbaumaßnahmen eine Zuwendung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in Höhe von 525.240 Euro aus der Nationalen Klimaschutzinitiative gewährt. Das Bundesumweltministerium fördert seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.