Die Beschlussfassung über den Forstwirtschaftsplan 2023 und den Naturparkplan Nassau 2023 standen auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Gemeinderates im Rathaus. Ortsbürgermeister Frank Kalkofen verwies auf die vorliegenden Planentwürfe, die beim Waldbegang im Detail vorgestellt und beraten wurden sowie auf ergänzende Gespräche mit der Forstrevierleiterin bezüglich der weiteren Vorgehensweise bei den Selbstwerbern und gab vor der Diskussion seine Beschlussvorschläge zur Kenntnis.
WfKB-Ratsmitglied Christoph Karbach gab folgende 4 abweichenden Beschlussvorschläge zur Kenntnis und beantragte eine Einzelabstimmung hierüber:
Beschlussantrag 1: Die Budgetplanung ist dahingehend anzupassen, dass kein Verlust ausgewiesen wird. Zumindest ein ausgeglichener Haushaltsplan ist Vorgabe seitens der Ortsgemeinde. Erreicht werden soll dies durch eine unveränderte Holzproduktion sowie die Anpassung der Ausgaben an den Durchschnitt der 3-Jahres-Ist-Vorwerte.
Beschlussantrag 2: Gerade in der aktuellen Situation der Energieverteuerung kann die Holzproduktion nicht gemindert werden. Eine Diversifizierung der Energieverfügbarkeit kann gerade im Fall der Holzproduktion regional ausgleichende Bedeutung haben. Deshalb beschließt der Gemeinderat eine Steigerung des Holzverkaufs gegenüber dem Vorjahreswert um 10%.
Beschlussantrag 3: Im Budgetplan noch nicht ausgewiesen ist die seitens der Forstverwaltung angekündigte Holzpreiserhöhung um ca. 20% - 40% je nach Holzart. Hier beschließt die Gemeinde ein Zeichen für die Bewohner der Region zu setzen und auf eine Preiserhöhung zu verzichten. Die Holzverkaufspreise des Vorjahres waren schon beachtlich und in den letzten Jahren beständig und stark gestiegen und sollen für die kommende Verkaufsphase konstant gehalten werden.
Beschlussantrag 4: Für den kommenden Holzverkauf ist lediglich eine Verkaufs- / Bewerbungsphase im November geplant. Der Gemeinderat beschließt eine weitere Verkaufsphase im Februar. Dies aufgrund der aktuell speziellen Energiebezugsprobleme.
Der Antrag auf Einzelabstimmung wurde mit 10 Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme und einer Enthaltung abgelehnt. Die 4 Beschlussvorschläge selbst wurden mit 8 Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme und 3 Enthaltungen abgelehnt.
Sodann stimmte der Gemeinderat über die Beschlussvorschläge des Ortsbürgermeisters ab. Der Gemeinderat beschloss mit 10 Ja-Stimmen (Ortsbürgermeister, SPD-Fraktion sowie die beiden WfKB-Ratsmitglieder Margit Beise und Hartmut Hülser) beide Planentwürfe), WfKB-Ratsmitglied Christoph Karbach stimmte dagegen, WfKB-Ratsmitglied Erwin Klös enthielt sich. Der Gemeinderat beschloss dann auch die seitens des Forstamtes vorgeschlagene Preiserhöhung bei den Brennholzpreisen wie folgt: Der fm-Preis für Laubholz lang (5 Meter) am Weg wird von 37 € auf 50 € erhöht und der fm-Preis für Selbstwerber-Holz wird von 16 € auf 22 € erhöht. Das Selbstwerber-Holz wird nicht beworben und die Revierförsterin ermächtigt, den bisherigen 8 Selbstwerbern im Laufe des Jahres 2023 nach Verfügbarkeit Selbstwerber-Holz zuzuteilen. Diesen Beschlussvorschlag stimmten Ortsbürgermeister und SPD-Fraktion zu, WfKB-Ratsmitglied Christoph Karbach stimmte dagegen, die WfKB-Ratsmitglieder Hartmut Hülser, Erwin Klös und Margit Beise enthielten sich der Stimme.