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Loreley-Echo - Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Loreley
Ausgabe 45/2024
Aus den Gemeinden
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Foto: VG Loreley

Neben dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, Mike Weiland, und St. Goarshausens Stadtbürgermeisterin, Anna Maria Ledwinka, hatte sich auch der heimische Landtagsabgeordnete Roger Lewentz an die Landesregierung gewandt, um nähere Informationen zu den Standorten des Finanzamtes Koblenz mit seinen Außenstellen in St. Goarshausen und St. Goar zu erfahren. Der Abgeordnete stellte nun bis zum Eintreffen der Antwort der Ministerin die Informationen zur Verfügung.

Finanzministerin Doris Ahnen teilt auf Anfrage mit, dass das Landesamt für Steuern damit beauftragt sei, gemeinsam mit dem Finanzamt Koblenz ein für die Zukunft tragfähiges Standortkonzept für das Finanzamt zu entwickeln. Hierbei spiele die perspektivische Aufgabe der Außenstellen in St. Goarshausen und St. Goar eine wesentliche Rolle. Eine Kernaussage lautet jedoch, dass es für die Erstellung des Standortkonzepts keine festen Zeitvorgaben gebe. Diese seien in der anlaufenden Projektarbeit zu entwickeln. Dabei würden insbesondere soziale Aspekte der Belegschaft wie die Altersstruktur und die Entfernung zwischen Wohnort und Dienststellen, die Aufrechterhaltung von Service-Angeboten für Steuerpflichtige sowie der strategische Beschluss der Landesregierung zur Umsetzung des Ziels der klimaneutralen Landesverwaltung berücksichtigt werden.

Für St. Goar versichert die Ministerin, dass bei einer Aufgabe des Standorts eine für die Stadt und die Region nachhaltige Anschlussnutzung des Gebäudes von Seiten des Ministeriums wohlwollend begleitet werde. Die Steuerverwaltung sei in St. Goar jedoch nur Mieter des Gebäudes und habe daher auf Entscheidungen des Eigentümers zur Nachnutzung keinen Einfluss.

Als Hintergründe führt die Ministerin aus, dass die Betreuung der Außenstellen einen hohen personellen Aufwand bedeute, der personelle Ressourcen binde. Nachwuchskräfte wollten dort nicht hin, sie ziehe es nach Koblenz. Es sei schwer, junge Mitarbeitende für die beiden Standorte zu gewinnen. Gleichzeitig nehme das wohnortnahe Personal altersbedingt ab. Homeoffice reduziere das am Ort tätige Personal noch weiter. Zudem hätten sich die Anzahl der persönlichen Vorsprachen in beiden Servicestellen seit 2019 im Zuge der digitalen Angebote mehr als halbiert und sei gering. Das Gebäude der Außenstelle St. Goarshausen steht laut aktuellem Bericht der Rhein-Lahn-Zeitung noch dazu unter Denkmalschutz und entsprechend unverhältnismäßig hoch, so die Rhein-Lahn-Zeitung, seien die Sachkosten.

Gegenüber dem Landtagsabgeordneten Roger Lewentz habe die Ministerin jedoch versichert, dass bei allen Überlegungen die grundsätzlich von der Landesregierung angestrebte und gerade in der rheinland-pfälzischen Steuerverwaltung in besonderer Weise unterstützte Stärkung des ländlichen Raums selbstverständlich mitgedacht werde. Für Stadtbürgermeisterin und VG-Bürgermeister steht die Zukunft der Außenstelle St. Goarshausen selbstverständlich im Vordergrund und hierzu liegen ihnen auf deren in einem eigenen Schreiben an die Ministerin gerichteten Fragenstellungen noch keine konkreten Antworten vor, die es abzuwarten gilt.