Es war nicht einfach, aus weit über 150 Vorschlägen für kleinere und größere Projekte aus den 22 Gemeinden und Städten der Verbandsgemeinde (VG) Loreley Anfang des Jahres schlussendlich 88 förderfähige Ideen zusammenzustellen, aber das Erlebnis der gemeinsamen und einträchtigen Abstimmung mit den Bürgermeistern war eines der Highlights des Jahres: „Schon im Januar haben wir damals die Eckdaten in der Bürgermeister-Dienstbesprechung vorgestellt“, so der Bürgermeister der VG Loreley, Mike Weiland. Entlang einer Positivliste, die das Land zur Verfügung gestellt hatte, konnten die Gemeinden ihren Ideen zunächst bis 1. April freien Lauf lassen und ihre Projekte für eine schlussendlich einvernehmlich mit Gemeinden und VG-Rat verabschiedete Liste benennen. Hierbei hatte die VG-Verwaltung zunächst auch den Verteilungsschlüssel völlig offengelassen, um den Gemeinden und Städten freie Hand zu lassen. In einer weiteren Bürgermeister-Dienstbesprechung Anfang Mai erteilten die Gemeinden für die finale Liste mit großer Begeisterung gegenüber der Verwaltung grünes Licht und der VG-Rat fasste schlussendlich am 8. Mai einen einstimmigen Beschluss“, betont Mike Weiland die sehr transparente und an den Interessen der Städte und Gemeinden entsprechende Vorgehensweise.

Mit den Gemeinden und Städten sei das im Frühjahr ein intensiver und guter Austausch gewesen, so die Verwaltung. „Wenn man laut Gesetz etwas weitergeben soll, dann macht man das innerhalb der kommunalen Familie gerne und man verständigt sich gemeinsam“, betonte Mike Weiland bei der Übergabe. Bei einer solchen Verteilung sei es mal mehr, mal weniger. So habe man als VG beim vorangegangenen Förderprogramm „Kommunales Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ gleich 50 % an die Gemeinden weitergereicht, währenddessen andere VGen im Kreis alles bei sich behalten haben. „Dieses Mal geben wir auch wieder knapp 40 % weiter“, so Mike Weiland.

Nach der Festlegung der gemeinsamen Liste begann dann erst die eigentliche Arbeit, nämlich die Antragstellung und Begründung der Maßnahmen für Projekte im Gesamtwert von 2,6 Mio. Euro gegenüber dem Land. Ende November konnte sich Bürgermeister Mike Weiland jetzt über den Zuwendungsbescheid von insgesamt 2.620.825,53 Euro aus den Händen von Daniel Stich, Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Sport, freuen. Innerhalb einer Woche erstellte die VG-Verwaltung daraufhin die Bescheide, um das Geld an die Gemeinden und Städte weiterzuleiten. Im Rahmen einer kleinen Veranstaltung wurden die Bescheide jetzt an die Gemeinden übergeben, womit der offizielle Startschuss für die 3-jährige Umsetzungszeit gefallen ist, in der die Gemeinden und auch die VG ihre kleineren und größeren Projekte umsetzen können. Bei der Übergabe erläuterten die jeweiligen Bürgermeister den Anwesenden noch einmal ihre örtlichen Projekte. Damit wurde der ‚bunte Strauß‘ der beantragten Maßnahmen noch einmal deutlich, dessen Realisierung natürlich eng mit der VG-Verwaltung erfolgen sollte, um alles reibungslos abzuwickeln.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung fördert mit dem RZN-Programm mit 200 Mio. Euro strukturschwache Regionen bei ihrer nachhaltigen Weiterentwicklung. Ziel ist es, regionale Lebensverhältnisse auszugleichen. Gefördert werden unter anderem Stadtentwicklung, Wirtschaft, Klimaschutz, Infrastruktur, Tourismusentwicklung und sozialer Zusammenhalt.

Notwendige Maßnahmen und lange gehegte Wünsche der Gemeinden und Städte der VG Loreley oder Maßnahmen, die sonst nicht anderweitig finanzierbar wären, können nun ausgeführt werden. Die einzelnen Projekte liegen zwischen 1.000 und 400.000 Euro und wurden auf Abfrage der VG Loreley bei den Gemeinden zusammengestellt und ausführlich mit den Bürgermeistern besprochen, bevor die Liste vom VG-Rat Loreley beschlossen wurden.

Ob das einfache Einrichten von WLAN an öffentlichen Plätzen, der barrierefreie Umbau von Zugängen öffentlicher Gebäude, klimaangepasste Aufwertung von Grünflächen, Beschaffung moderner Sitzmöbel bis hin zu großen Projekten mit nachhaltiger Wirkung, wie beispielsweise die Ertüchtigung des Treppenwegs zwischen Loreley-Hafen und Loreley-Plateau, die Verbesserung touristischer oder ÖPNV-Infrastruktur oder auch der Aufwertung des Kleinspielfeldes an der Marksburgschule Braubach sowie die Einrichtung von Katastrophenschutzleuchttürmen in Gemeinden umfasst die Förderung ein sehr breites Spektrum der Projekte.

Besonders hervorzuheben sind die geplanten Gemeinschaftsprojekte mehrerer Gemeinden und Städte. So ermöglicht die Weitergabe von Mitteln der VG an die Gemeinden das neue Wanderwegeprojekt „Variantenreich“. Mit Blick auf die BUGA 29 erhält das Projekt eine 100-%-Förderung von 113.500 Euro.

Neben der Verbesserung der touristischen Attraktivität soll es auch viele Projekte geben, die direkt den Kindern sowie Schülerinnen und Schülern der VG Loreley zugutekommen. Die Heizungsanlage in der Braubacher KiTa Biberbau soll erneuert werden. Hier wird eine Wärmepumpe installiert. In Weisel soll es ein neues Angebot für Jugendliche geben. Dort soll der in die Jahre gekommene Jugendraum modernisiert und neu ausgestattet werden. Ebenfalls freuen dürfen sich die Kinder und Jugendliche aus Auel, Dachsenhausen, Filsen, Lierschied, Lykershausen, Patersberg, Sauerthal und Weyer, deren Spielplätze aufgewertet werden. Die Gemeinde Sauerthal erhält als kleine Gemeinde eine besondere Berücksichtigung. Hier sind Starkregenvorsorgemaßnahmen geplant. Woanders werden Regenrückhaltemaßnahmen in der Fläche realisiert.

Die VG Loreley wird ein Starkregenvorsorgewarnsystem einführen, das allen Gemeinden und den Menschen zugutekommt. Zudem wird ein nachhaltiges E-Fahrzeug für den Bauhof angeschafft und die Verwaltung stellt sich in Sachen Cybersicherheit und Digitalisierung noch besser auf. Zudem werden effizientere und klimafreundliche Heizungen ins Feuerwehrhaus und der Grundschule in Dachsenhausen installiert, um auch Folgekosten zu senken. Klima- und Sonnenschutz betreibt die Verbandsgemeinde mit Baumpflanzungen auf der Loreley sowie an Grundschulen.

Den kulturtreibenden Vereinen wird eine Bühne zur Verfügung gestellt, die den Vereinen, die ehrenamtlich Veranstaltungen organisieren und damit das gesellschaftliche Leben bereichern und das Brauchtum pflegen, künftig Kosten erspart. Ebenfalls wird Sicherheitsmaterial für Veranstaltungen zentral beschafft, von dem Gemeinden und Vereine profitieren werden.

Für Mike Weiland, aber auch die Kolleginnen und Kollegen Orts- und Stadtbürgermeister ist die Förderung ein bedeutender Schritt hin zu einer nachhaltigen Entwicklung. Gerade für die ländliche VG Loreley, die vor besonderen strukturellen Herausforderungen steht, setzt die Unterstützung ein deutliches Signal der Landesregierung. Mike Weiland sieht darin einen wichtigen Impuls für die gesamte VG, der nicht nur die Infrastruktur stärkt, sondern auch gesellschaftliche und kulturelle Impulse setzen soll.