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Loreley-Echo - Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Loreley
Ausgabe 7/2023
Amtliche Bekanntmachungen
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Verbandsgemeindewerke investieren weiter in Wasserstrategie 2040 – 17. Zukunftsgespräch warf Blick auf Sauerthal und Weisel

Gut 30 Bürgerinnen und Bürger lauschten interessiert den Ausführungen von Werkleiter Michael Krämer und Bürgermeister Mike Weiland zur Wasserstrategie 2040 der Verbandsgemeindewerke Loreley. Auch den anschließenden regen Austausch nutzten die Menschen gerne, um sich zu informieren.

Gut 30 Bürgerinnen und Bürger sind der Einladung von Werkleiter Michael Krämer und Bürgermeister Mike Weiland zu dessen 17. Zukunftsgespräch gefolgt und haben sich aus erster Hand über die Schwerpunkte der Wasserstrategie 2040 der Verbandsgemeindewerke Loreley für die Gemeinden Sauerthal und Weisel informiert. Selbstverständlich warfen die beiden aber auch die Betrachtung auf die Nachbargemeinden Dörscheid und Bornich, weil auch von dort interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer mit von der Partie waren. „Inzwischen sind es nicht mehr alleine der Klimawandel und die besondere topografische Lage mit den Rheinhöhen- und den Talgemeinden, die im Bereich der Werke betrachtet werden müssen, sondern darüber hinaus auch die Energie- und Baukostenentwicklung sowie die Materialknappheit bei Baumaßnahmen und immer wieder neue behördliche Vorschriften für das bestkontrollierte Lebensmittel Wasser“, beschrieb Bürgermeister Mike Weiland gleich zu Beginn im Rahmen der Begrüßung die immer größeren Hürden, die sich sowohl bei der Wasserversorgung als auch bei der Abwasserentsorgung bemerkbar machen.

Bei 209 Kilometern Abwasserkanälen und 230 Kilometer Wasserleitungen alleine in der Verbandsgemeinde Loreley seien hier hohe Summen für die Unterhaltung, Wartung und Pflege, aber auch immer wieder Investitionen notwendig, so der Bürgermeister weiter. Gerade deshalb ist es wichtig, neben den eigenen Anlagen auch immer wieder den Blick auf die Nachbarn zu werfen und beispielsweise mit dem neuen Hochbehälter Horstberg bei Lierschied oder dem in Planung befindlichen Hochbehälter Dachskopf die interkommunale Zusammenarbeit zu suchen, um Synergieeffekte und Einsparungen zu erzielen. „Viele Bürgerinnen und Bürger versuchen gerne immer wieder den Kostenvergleich zu Nachbarn, doch alleine schon die vorzuhaltende Infrastruktur mit Pumpwerken, Hochbehältern, Leitungsnetz und vielem mehr ist nicht annähernd miteinander vergleichbar“, betonen Werkleiter Michael Krämer und Bürgermeister Mike Weiland unisono. Umso wichtiger seien solche Angebote wie die Zukunftsgespräche, in denen man transparent über das berichten kann, was die Werke im Sinne der Menschen vorhaben.

Für viele Menschen kommt das Trinkwasser einfach so aus dem Hahn. Dass dahinter aber erhebliche und ständige Investitionen, eine riesige logistische Organisation und viele sinnvolle Überlegungen der Verbandsgemeindewerke und der Verbandsgemeindegremien stecken, um einerseits die Wasserversorgung in Zukunft möglichst sicherzustellen und andererseits die Kosten im Griff zu halten, das müsse den Menschen noch vielmehr bewusst werden.

Neben dem rund 230 Kilometer umfassenden Wasserleitungsnetz sind es in der Verbandsgemeinde Loreley beispielsweise 22 Hochbehälter, 42 Gewinnungsanlagen in Form von Quellen, Tiefbrunnen und sogar 3 Stollen, die unterhalten werden müssen. Es sind 13 Aufbereitungsanlagen und 3 Druckerhöhungsanlagen nötig, um die rund 8.700 Hausanschlüsse mit einem Volumen von etwa 620.000 Kubikmeter Wasser jährlich zu versorgen. „Seit 1972 wurden rund 38,8 Mio. Euro in den Betriebszweig Wasser investiert“, so Werkleiter Michael Krämer und ergänzt: „Bis 2040 müssen wir etwa 34 größere Maßnahmen mit einer Investition von rund 25 Mio. Euro umsetzen, um auch weiterhin den Ansprüchen an ausreichende Quantität und vor allem auch Qualität gerecht werden zu können.“ Die immer wieder neu hinzukommenden Rechtsvorschriften leisten ihr Übriges, um Kosten nach oben zu schrauben.

Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, werden dabei künftig auch die ein oder andere Quelle im Bereich Weisel und Bornich, die nicht mehr ausreichend Wasser - und wenn dann damit verbunden nur in nicht mehr ausreichender Qualität - geben sowie ein Stollen in Sauerthal absehbar außer Betrieb genommen und nur noch als Notreservoir vorgehalten. Heiße Sommer, dürre und zu trockene Zeiten machen es in der Planung und für das Geschäft der Werke nicht einfacher, denn selbst im Winter steigt der Grundwasserspiegel kaum noch an. Viele Anlagen müssen auch mit der Zeit erneuert werden, können aber beispielsweise alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen nur durch Neubauten ersetzt werden. Michael Krämer warf daher in seinem informativen Vortrag den Blick in die Historie der Werke, den Zusammenschluss der ehemaligen Verbandsgemeindewerke Braubach und Loreley, die aktuelle Situation zur Wasserversorgung, die gut funktionierende interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbarverbandsgemeinden und der Stadt Lahnstein sowie dem RheinHunsrückWasser-Zweckverband, aber er ging vor allem auch auf die anstehenden Investitionen ein. Gerade bei den Auswirkungen der Energiekrise ist es künftig auch mehr denn je wichtig, auf Möglichkeiten der Energieeinsparung oder autarke Energiegewinnung mit Photovoltaikanlagen auf den Anlagen der Werke zu achten. „Hier kommt das 250 Mio. Euro-Programm des Landes gerade recht, um die eine oder andere Anlage zum Selbstverbrauch mit Photovoltaik auszustatten“, betont Mike Weiland. Damit könne man auch wenigstens etwas dazu beitragen, bei drohendem Stromausfall das System an der einen oder anderen Stelle besser aufzustellen.

„Unsere Arbeit soll zukunftsgerichtet und nachhaltig sein“, sind sich Werkleiter und Bürgermeister einig. Dabei zitierte Michael Krämer am Ende seines Vortrages den athenischen Politiker und Feldherrn Perikles, es komme nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Daher ist für die Verbandsgemeindewerke Loreley klar: „Zukunft - wird heute gemacht!“

In diesem Sinne nutzten nach dem Vortrag der beiden Referenten die zahlreichen Zuhörer des Zukunftsgespräches die Gelegenheit, sich mit Fragen zur Wasserstrategie an die Werkleitung und den Bürgermeister zu wenden, so dass für diesen Abend keine Frage offenblieb. „Wir danken allen, die die Gelegenheit des sich Informierens über die Wasserstrategie 2040 genutzt haben. Seien Sie unsere Multiplikatoren!“, so der abschließende Appell von Bürgermeister Mike Weiland und Werkleiter Michael Krämer, damit noch mehr Menschen sich gut informiert fühlen und auch weitere Zukunftsgespräche besuchen.