PLAIDT. Der Schulelternbeirat der Integrierten Gesamtschule Pellenz in Plaidt lud zu einem Elternvortrag ein. Als Referentin konnte in diesem Jahr Tania Dohr gewonnen werden. Tania Dohr ist Integrative Lerntherapeutin (M. A.) und führt neben ihrer Praxis in Mayen viele Seminare und Vorträge im Bereich Konzentration/ ADHS und dem Umgang mit allgemeinen Problemen bzw. Lernschwierigkeiten durch.
In ihrem Grußwort hob die neue Schulleiterin der IGS, Karin Hantschel, das Engagement des Schulelternbeirates und des Fördervereins hervor. Es sei Ausdruck einer gut funktionierenden Kooperation zwischen Schule und den beiden Gremien, die sich zum wiederholten Male um einen interessanten Vortrag bemühten, der mit circa 80 Personen auch gut besucht war.
Nachdem Nicole Schäfer (1. Vors. Seb), sowie die gerade frisch ins Amt gewählte Fördervereinvorsitzende, Barbara Meimann, die Eltern und einige Lehrer-/ innen begrüßt hatten, dankte man den Sponsoren der VR Bank RheinAhrEifel eG, der Kreissparkasse Mayen und dem Ministerium für Bildung.
Eine Kernaussage von Frau Dohr war, dass Menschen mit ADHS nicht immer unaufmerksam und hyperaktiv sind. Aufgrund dessen müsse man auch ärztlich genau abwägen, ob man dieses Defizit medikamentös behandeln muss.
Oft sei es allerdings ein Segen für die Kinder, da sie endlich ein entspanntes, „normales“ Leben führen können. Interessant war die Aussage von Frau Dohr, dass Kinder, die an ADHS leiden, bis zu 200 Mal am Tag kritisiert werden, immer wieder auf ihre Fehler und ihre Hyperaktivität aufmerksam gemacht werden. Das ist jedes Mal aufs Neue für die Kinder ein Gefühl, anders zu sein als die anderen.
Dabei betonte sie, dass dieses „Anders denken, handeln sein“ nicht falsch sei, sondern besonders. Die Stärken der Kinder liegen oft bei einer großen Hilfsbereitschaft und einer enormen Begeisterungsfähigkeit.
Die gute und schnelle Reaktion in wichtigen und ernsten Situationen ist eine weitere Stärke. Ihr Wesen ist zudem von Optimismus, Witzigkeit und einer nicht nachtragenden Art geprägt.
Der Umgang mit ADHS müsste in der Gesellschaft von allen Seiten offener angegangen werden. Sowohl von Lehrkräften und Eltern wünsche man sich, ein gutes Miteinander, denn nur so kann den Kindern geholfen werden. ADHS ist keine Frage der Erziehung, sie entsteht situations- und stoffwechselabhängig.