Auch diese professionell dargebotene Showtanzdarbietung unterstrich die frostige Atmosphäre, die die Fantasiewelt fast zunichte gemacht hätte.
Die Situation scheint zunächst ausweglos zu sein. Gnadenlos beherrscht die Eisige die digitale Welt. Die Eisige und die Kalten werden immer mächtiger. Wie in allen anderen Produktionen verfolgt auch Hannahs Traum unterschwellig einen gewaltpräventiven Ansatz.
Gekonnt gesetzte Akzente riss das Publikum immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin.
Beim großen Finale flossen Tränen der Rührung
Auch Elvis machte seine Aufwartung
PLAIDT/KOTTENHEIM. (EB) Auf mehr als 270 Aufführungen und 150.000 Zuschauer kann die Integrierte Gesamtschule Pellenz (IGS Plaidt) – hierbei handelt es sich um das mehrfach ausgezeichnete größte Schul-Musik-Projekt Deutschlands, an dem nur Schüler einer einzigen Schule teilnehmen – zu Recht voller Stolz blicken.
Über 1300 Schüler des Muscialteams IGS Pellenz haben über all die Jahre, inklusive der Akteure der aktuellen Produktion „Hannahs Traum“ an den Aufführungen als Darsteller, Tänzer, Chormitglieder oder Bühnenarbeiter mit künstlerisch professioneller Unterstützung mitgewirkt.
Ausverkaufte Aufführungen
Mit der Schulvorführung am Montag, dem 8. Mai hatte sich der Vorhang zum letzten Mal - nach jeweils zwölf ausverkauften Aufführungen im Herbst vergangenen Jahres und in 2019 - für das aus der Feder der beiden Autoren Martin Becker und Hans Bretz stammende Musicals „Hannahs Traum“ gehoben.
Stehende Ovationen für professionell dargebotene Inszenierung
Auf Einladung der Kottenheimer Karnevalsgesellschaft spielte das Musicalteam in den vergangenen Tagen in der Vordereifelgemeinde insgesamt sechs Mal vor ausverkauftem Haus. Wehmut erfüllte bereits am Sonntag, dem 7. Mai, den großen vollbesetzten Saal des Bürgerhauses, als unsere Zeitung die spektakuläre fast dreistündige professionell dargebotene Inszenierung, die mit stehenden Ovationen und minutenlangem Applaus bedacht wurde, besucht hatte.
Farbenfrohe und rasante Tänze sowie eingängige Lieder
Farbenfrohe und rasante Tänze und schöne Lichteffekte, eingängige Lieder und das Erleben der wahrlich traumhaft schönen Geschichte „Hannahs Traum“ sorgten jedoch nicht nur für Begeisterungsstürme. Vielmehr regte die zugrunde liegende Thematik, das digitale Zeitalter, zum Nachdenken an.
Verlieren wir durch die Digitalisierung mehr und mehr unsere Fantasie? Gibt es keinen Raum mehr für Gespräche und Begegnungen? Kommt der Aufschrei aus der Welt der Fantasie möglicherweise sogar zu spät? Mit Akribie hatte sich das kongeniale Autorenduo Hans Bretz und Martin Becker mit den hochmotivierten jungen Darstellern und Chormitgliedern auf die Suche nach einer Antwort begeben.
Zum Inhalt: Erwartungsvolle Stille breitet sich aus, als die fieberkranke Hannah (Isabelle Anton) auf einer der beiden Nebenbühnen in ihrem Bett liegt. Hannah ist anders als ihre Mitmenschen. Sie hebt sich von deutlich von anderen ab: Das Mädchen liest mit Vorliebe Bücher und schreibt voller Begeisterung spannende Geschichten auf, die sie in einem Buch sammelt. In ihren Fieberträumen verwandeln sich die Märchenfiguren ihrer Geschichten in willenlose, skurrile Gestalten, die der Dauerberieselung ihres Smartphone oder I-Pads zum Opfer fallen. Es gibt schrecklich furchterregend anmutende „frostige“ Momente. Die digitale Eiswelt wird immer mächtiger. Sie gewinnt zunächst die Oberhand. Die Situation erscheint ausweglos. Doch die Hüterin der Fantasiewelt (Isabell Renz) erkennt, dass Hannah alleine den Schlüssel zur Rettung der Fantasiewelt hat.
Mit ihren zahlreichen fantasievollen Geschichten voller Emotionen, die sie in ihr Buch geschrieben hat, kann sie die Eisige und auch den furchterregenden Frost (Simon Emmert) besiegen.
Durch den Einsatz vieler aufwändig gestalteter Kostümierungen und beeindruckenden Tanzdarbietungen mit tollen Choreografien entstehen auf der Hauptbühne vor den Augen der Zuschauer beeindruckende vielfältige Bilder. Auch die Stimmen des Chors transportieren und verstärken hervorragend die Gefühle und Stimmungen der talentierten Darsteller, die allesamt mit gekonnt schauspielerischem Ausdruck und großer Spielfreude begeistern.
Fazit: Die enorme Begeisterung der jungen Mitwirkenden am Spiel und für das Stück war in jeder der einzelnen Szenen zu spüren. Unterschwellig hatten Martin Becker und Hans Bretz auch dieses Mal wieder einen gewaltpräventiven Ansatz verfolgt und dem Publikum und jungen Darstellern Emotionen und so manche Träne entlockt. Chapeau!
Förderverein „One Stage e. V.“
Übrigens: Seit seiner Gründung im Jahre 2004 unterstützt der Förderverein „One Stage e. V.“ Kinder und Jugendliche und fördert sie in darstellender Kunst, bei der Aufführung von Musicals und ähnlichen Projekten. Der Förderverein ist ausschließlich für kulturelle Projekte zuständig und unterstützt die Musikproduktion des Autorenteams Martin Becker – Hans Bretz.