Dr. Alf Gerlach (hinten) faszinierte die Gäste beim Auftakt des ersten Saffiger Psychiatrieforums mit seinem Vortrag über interkulturelle Begegnungen in der Psychiatrie.
SAFFIG. Mit dem ersten „Saffiger Psychiatrieforum“ führten die Barmherzigen Brüder Saffig eine neue Vortragsreihe ein. Hierzu konnten Referent*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Psychiatrie und Psychotherapie gewonnen werden, die sich unter dem Leitwort „Kultursensible Erkundungen“ mit dem Fremden in der Psychiatrie beschäftigen. Im Mai referierte Dr. Alf Gerlach zum Thema „Faszination und Befremdung in der interkulturellen Begegnung – Psychoanalytische Erkundungen“. Als Leiter des Ausbildungsprogramms Psychodynamische Psychotherapie am Shanghai Mental Health Center, ist er bestens vertraut mit den kulturellen Unterschieden zwischen China und Deutschland.
Anschaulich berichtete der gebürtige Saargauer von seinem ersten Kontakt mit der chinesischen Kultur, den ersten Reisen nach Fernost und wie das Land und die Menschen dort sein berufliches Leben bis heute begleiten. Auch von den Herausforderungen des multikulturellen „Patientenmix“, dem er in den letzten 20 Jahren begegnete, wusste er zu erzählen. Dr. Gerlach brachte den Zuhörerinnen und Zuhörern zahlreiche Tipps näher, wie man sich auf die kulturelle Andersartigkeit des Gegenübers einstellen kann. So betonte er beispielsweise die Notwendigkeit einer hohen Flexibilität und Offenheit. „Die Anerkennung der Andersartigkeit des Patienten und seiner Kultur setzt beim Therapeuten eine hohe Selbstreflektion und in Teilen auch Überwindung voraus“, resümierte der Experte. Der Veranstaltungsauftakt war ein voller Erfolg: Die Besucher*innen folgten dem Vortrag mit großem Interesse und stellten im Anschluss viele Fragen an den Referenten. Das Saffiger Psychiatrieforum hat somit gute Chancen, sich in Fachkreisen als wiederkehrendes Format zu etablieren.