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Andernach aktuell
Ausgabe 1/2023
Aktuelles MUSS
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Würdiger Abschluss des Andernacher Kinojahres 2022

Dr. Hans-Georg Hansen, Carmen Rakemann, Gabriele Specht-Birlem, Brigitte Witschas, Hiltrud Ruland, Rolf Gross, Sigrid Schug. Zu dem Team Kommunales Kino gehören auch Doris Jonas, Abdu Osman und Asbas Osman (v.l.n.r.)

ANDERNACH. Kurz vor den Weihnachtstagen wurde zum letzten Mal in diesem Jahr im Gemeindesaal der evangelischen Christuskirche ein faszinierender Film über einen Ausnahmetänzer gezeigt. Vor der Aufführung dankte die Kümmerin Sigrid Schug sowohl ihrem Team, dem Hausmeister, dem team des Kulturpunktes und den Besuchern, die durch Lockdown und ausgefallene Veranstaltungen hinweg dem "Kommunalen Kino" die Treue gehalten haben. Als Vertreter der Stadt sprach der Erste Beigeordnete der Stadt Andernach, Dr. Hans-Georg Hansen, ein weiteres Grußwort.

Gezeigt wurde ein vielschichtiger Film, der die 1960er Jahre thematisierte - und dennoch viel mit der Gegenwart zu tun hat: Rudolf Nurejew (dargestellt von Oleg Ivenko), ein sowjetischer Ausnahmetänzer darf mit seiner Tanzkompanie nach Paris reisen, wo er die Annehmlichkeiten des Kapitalismus kennenlernt. In Begleitung der rätselhaften Clara Saint streift er durch Pariser Museen und Nachtclubs, sehr zum Missfallen der ihn auf Schritt und Tritt begleitenden KGB-Aufpasser. Immer mehr erwächst in ihm der Wunsch, sich aus den restriktiven Fängen des sowjetischen Systems zu befreien.

Eingestreut sind Filmsequenzen aus seiner russischen Heimat. Dadurch wird deutlich, wie sehr Nurejew durch seine Heimat geprägt wurde und wie schwer er es sich letztendlich mit seiner Entscheidung macht, künftig in Freiheit leben zu wollen. Doch die Aussicht, dass er - wegen seines rebellischen Verhaltens - vielleicht nicht mehr in seiner Heimat tanzen darf, lässt ihn immer mehr darüber nachdenken, im Westen zu bleiben.

Dieser schön choreografierte Tanzfilm war ein besonderer Abschluss des Kinojahrs 2022, das die zahlreichen Zuschauer mit Applaus am Ende würdigten. Der Termin für den nächsten Filmabend steht bereits fest: Am Dienstag, den 17. Januar 2023 wird ein weiteres hochaktuelles Thema behandelt - obwohl der Film schon älter ist. Es geht um die Flucht einer Mutter mit ihrem Kind aus dem Iran weg von ihrem herrischen Mann. Ein Datum, das man sich im Kalender eintragen sollte.