Standing Ovations gab es am Ende des Chorkonzertes des Frauenkammerchores „SoprAlto“ und des Männerkammerchores „KLANGWERK“ in der fast ausverkauften Christuskirche.
Mit einem abwechslungsreichen Programm, ergänzt durch Streichquartett und Klavier, begeisterten sie das Publikum. Unter der Überschrift „Singet dem Herrn ein neues Lied“ vereinten sie Werke von Renaissance bis Klassik und aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Beide Chöre sangen zunächst Miniaturen aus der klassischen Vokalpolyphonie, die ihnen durch ständige rhythmische Verschiebungen und Stimmkreuzungen größte Präzision abverlangten. SoprAlto sang mit Leichtigkeit die Tongirlanden im „Suscepit Israel“ von Bach, Klangwerk antwortete mit dem klangschönen „Du bist´s, dem Ruhm und Ehre gebühret“ von Joseph Haydn.
Die Kombination mit dem befreundeten Streichquartett „Frizzante“ aus Ludwigsburg ergab neue Möglichkeiten der Programmgestaltung: Der Frauenchor musizierte mit ihnen zusammen das hochvirtuose „Fac ut ardeat“ aus Pergolesis „Stabat mater“, sicherlich ein erster Höhepunkt des Konzertes.
KLANGWERK stand dem in nichts nach und interpretierte ergreifend „Pie Jesu“ aus Cherubinis Requiem.
Für Dirigentin Barbara Nöst-Butz war es reizvoll beide Chöre zusammen singen zu lassen. Sie suchte dafür das „Ave Verum“ von Mozart für alle Mitwirkende aus. Mancher im Publikum hatte Tränen in den Augen.
Der zweite Teil des Programmes widmete sich neuer Chormusik von zum Teil zeitgenössischen Komponisten. In die Thematik führte das berühmte „Clair de Lune“ von Debussy ein, meisterhaft gespielt von Pianist Eberhard Nöst. Das Publikum ließ sich von den modernen, fremden Klängen faszinieren. Der zeitgenössische österreichische Komponist Christian Dreo schrieb z.B. das wunderbare Lied „Die Nacht“ für Männerchor, in dem die Mittelstimme die Melodie übernahm. So mancher wird sich gewundert haben, wie schön Dissonanzen klingen können. Das lag sicher auch an der berückend schönen Klangfarbe des Frauenchores, wenn er z.B. ein „Ave Maria“ des Litauischen Komponisten Miskinis oder „Nigra sum“ von Pablo Casals intonierte.
Chorleiterin Barbara Nöst-Butz hatte mit viel Sachverstand und Einfühlungsvermögen ein reizvolles Programm zusammengestellt. Es war ihr gelungen ihre Chöre für eine sehr überzeugende Aufführung schwieriger Werke vorzubereiten, die im Publikum noch lange nachschwingen werden. Walter Butz steuerte Hintergrundinformationen und die Übersetzung der Texte bei. Streichquartett und Klavier waren adäquate Partner, die das Konzert abrundeten.
Mit dem Bachchoral „Befiehl du deine Wege“ verabschiedeten alle Mitwirkende das Publikum nach Hause.