ANDERNACH. Knapp 50 Besucher kamen in den Gemeindesaal der Christuskirche, um den Film mit dem etwas missverständlichen Titel "We want Sex" anzuschauen, mit dem an den Weltfrauentag erinnert wurde. In dem Film geht es um den Kampf von Arbeiterinnen um Gleichberechtigung.
Sigrid Schug, die Kümmerin, hat darauf verwiesen, dass sich sonderlich viel seit 1968 - also seit dem Jahr, in dem der Film spielt - nicht verändert hat. Sie nannte Zahlenbeispiele, die anschaulich beweisen, dass noch immer Frauen weltweit weniger verdienen als Männer.
"Addiert man 12 Monatsgehälter der Männer und vergleicht sie mit dem geringeren Endbetrag bei den Frauen, bekommen letztere insgesamt über zwei Monatsgehälter weniger", so ein anschauliches Beispiel.
Der gezeigte Film aus dem Jahr 2010, der im Original "Made in Dagenham" heißt, basiert weitgehend auf Tatsachen. Dies wird bekräftigt durch historische Sequenzen, mit denen der Film durchsetzt ist. Darin wird das Lebensgefühl in jenem Londoner Vorort geschildert, der seinerzeit von der Firma Ford geprägt war. Alles dreht sich dort um die Autoproduktion.
Hauptfigur ist die Näherin Rita O’Grady. Die Ehefrau und Mutter arbeitet - natürlich - für die Ford-Werke. Doch irgendwann steht sie unverhofft an der Spitze der 187-köpfigen Abteilung der Näherinnen, die Bezüge für Autositze fertigen und wird zur Galionsfigur von Arbeitskampf und Emanzipationsbewegung.
Der Film ist keineswegs bierernst, seine humorige Grundhaltung sorgte oft für laute Lacher und verleitete die Zuschauer zu bisweiligem Szenenapplaus.
Am Ende erhielt das Team des "Kommunalen Kino" viele Komplimente für die gelungene Filmauswahl.
Diese wird sich beim nächsten Termin wieder bestätigen: am 18. April wird eine Tragikomödie gezeigt, die in Manhattan spielt. Regisseur und Hauptdarsteller ist kein geringerer als Woody Allen. Man darf also gespannt sein.