Nachhaltiges Kochen – Kein neuer Trend

Geschichts-Leistungskurs 12 des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums kocht mit der Grünen Küche nach Rezepten der 1920er Jahre

Nicht erst seit der Klimakrise und dem damit einhergehenden Bewusstsein für den Einfluss unserer Ernährungsgewohnheiten auf die CO2-Bilanz spielen die Verwendung regionaler und vegetarischer Produkte und die Resteverwertung eine Rolle in deutschen Küchen. Bereits in den Krisenjahren der Weimarer Republik wurden Rezepte entwickelt, die wir heute als nachhaltig bezeichnen würden und die auch immer noch schmecken.

Unterstützt durch die ehrenamtlich Engagierten der Grünen Küche der Klimawerkstatt Andernach, darunter Profi-Koch Lukas Rosenzweig, der Originalkochbücher aus den 20er und 30er Jahren mitgebracht hatte und hierzu kenntnisreich referierte, kochte der Geschichts-Leistungskurs 12 des KSG ein originelles Dreigangmenü: Rohkost mit selbstgemachter Mayonnaise, gefüllte Gemüsezwiebeln sowie ein Auflauf aus Kirschen, Eiern und Brotresten.

Im Gedächtnis bleiben auch die Erläuterungen zu Kochbüchern aus der Zeit des Nationalsozialismus, als ein populäres Kochbuch einer jüdischen Autorin einfach übernommen, jedoch mit einem neuen Verfassernamen und ideologisch angepasstem Vorwort versehen wurde, sowie die rassistisch stereotypen Ausführungen zu den Besonderheiten verschiedener ausländischer Küchen in einem weiteren Kochbuch der Zeit.

„Eine gelungene Aktion, die historische Aspekte, Umweltbildung und soziales Lernen verbindet und gerne wiederholt werden kann“, so lautete das Fazit der betreuenden Fachlehrerin Frau Dr. Bermel. Das Kurfürst-Salentin-Gymnasium freut sich schon auf eine Fortführung der schon seit zwei Jahren bestehenden erfolgreichen Kooperation mit der Klima-Werkstatt Andernach, die einen wichtigen Beitrag für die Sensibilisierung junger Leute für das Thema Klimaschutz leistet.